Lanxess-Aktie: Gefangen im Abwärtstrend?

Ertrag eingebrochen

Der Abwärtstrend seit dem Hoch im Mai bei 32,50 € verstärkte sich bei der Lanxess-Aktie zuletzt immer mehr. Die Bekanntgabe der Geschäftszahlen führte zu einem weiteren massiven Rückgang. Am Montag gewinnt sie aktuell leicht und notiert bei 17,50 €. Lohnt sich jetzt schon ein Einstieg?

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Ertrag bricht überproportional ein

Die Chemiebranche leidet insgesamt unter einem schwachen Umfeld. Dies hinterließ auch bei Lanxess im dritten Quartal deutlich Spuren. Das operative EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 27,7% auf 125 Millionen €. Die EBITDA-Marge verringerte sich von 10,8 auf 9,3%. Unterm Strich fiel ein Verlust von 77 Millionen € an.

Verantwortlich für den Rückgang sind ein Volumenrückgang sowie eine Portfoliobereinigung. Im April wurde das Geschäftsfeld Urethane System verkauft. Der Konzernumsatz sank um 16,3% auf 1,34 Milliarden €.

Positiv ist, dass die Nettoverbindlichkeiten von 2,38 Milliarden Ende 2024 auf 2 Milliarden € sanken. Insgesamt kamen die schwachen Zahlen nicht überraschend. Der Konzern verwies regelmäßig auf das schwierige Umfeld und dessen negative Auswirkungen.

Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von LANXESS

Die anhaltende weltweite Nachfrageschwäche macht der gesamten Chemieindustrie und damit auch uns weiter zu schaffen.  Derzeit sehen wir kein Licht am Ende des Tunnels.

Prognose präzisiert

Aufgrund der schwierigen Lage wurde die bisherige EBITDA-Prognose angepasst. Erwartet wird jetzt ein Wert im unteren Bereich der Erwartungen von 520 bis 580 Millionen €.

Das Unternehmen wird zukünftig die Kostenstruktur deutlich verbessern. Zu einem Sparprogramm von jährlich 150 Millionen € ab 2026 wurde ein zusätzliches Sparprogramm von jährlich 50 Millionen € aufgelegt, diese sollen ab 2027 greifen. Ein weiteres Programm über jährlich 100 Millionen € wird vorbereitet und 2026 vorgestellt.

Was bedeutet das für die Aktie?

Der bisherige Kursverlauf spiegelt die Erwartungen der Marktteilnehmer wider. Momentan ist das Vertrauen in die Chemiebranche gering. Die macht sich auch bei Konkurrenten wie Evonik oder BASF bemerkbar.

Aus diesem Grund empfiehlt sich ein Engagement in die Lanxess-Aktie vorerst nicht. Die Serie der Negativmeldungen wird sich in den nächsten Quartalsberichten fortsetzen. Ich rechne für die nächsten Monate mit einem volatilen Kursverlauf in einer breiteren Range von 16 bis 21 €.

Die Analysten halten das aktuelle Niveau zwar für zu tief, erwarten jedoch ebenfalls keinen gravierenden Kursanstieg. Warburg Research mit ihrem Zielkurs von 24,30 € ist noch am Zuversichtlichsten. Jefferies mit 19 € liegt am unteren Ende der Einschätzungen.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst an der Außenlinie bleiben.

Apropos: Unser exklusiver Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ präsentiert zwei Nebenwerte in diesem Bereich mit gewaltigem Kurspotenzial.

ℹ️ Lanxess in Kürze

  • Lanxess ist ein Spezialchemiekonzern mit der Entwicklung und Herstellung von chemischen Zwischenprodukten, Spezialchemikalien und Kunststoffen.
  • Neben dem Stammwerk in Leverkusen ist der Konzern in mehr als 30 Ländern vertreten. Firmensitz ist Köln.
  • Der Chemiekonzern ist im MDAX gelistet und wird an der Börse mit 1,5 Milliarden € bewertet.
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