K+S-Aktie: Gibt es Chancen auf einen Turnaround?

Weiter im Abwärtstrend

Bei der Aktie von K+S läuft es auch in diesem Jahr nicht rund. Mit Verlusten von über -20% Prozent gehört der Düngemittelhersteller zu den schwächsten Werten im MDAX. Was sind die Gründe für den Kursrückgang und können Anleger auf eine Trendwende spekulieren?

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Sinkende Kalipreise als Kursbremse

Entlang fallender Preise auf dem Kalimarkt ist auch der Börsenwert des Kasseler Rohstoffunternehmens deutlich gefallen. Zu den Hochzeiten im April 2022 lagen die Kosten für eine Tonne Kaliumchlorid bei 1.200 US$. Die Preise waren zuvor im Zuge des russischen Angriffskrieges sprunghaft gestiegen. Dieser Aufschlag wurden in den Folgemonaten sukzessive abgebaut.

Im Februar dieses Jahres lag der Preis für eine Tonne Kaliumchlorid nur noch bei knapp 290 US$. Das ist zwar immer noch weitaus mehr als 2021, als die Preise durchschnittlich im Bereich 200 US$ angesiedelt waren, aber eben auch deutlich weniger als 2022.

Operativer Gewinn schmilzt

Dieser Preisrückgang spiegelt sich auch in den Geschäftszahlen von K+S wider. Im dritten Quartal sank der operative Gewinn (EBITDA) im Jahresvergleich um gut 8% auf 66 Millionen €. Analysten hatten allerdings einen noch stärkeren Einbruch auf 59 Millionen € befürchtet. Die Erlöse gingen derweil um 1,7% auf 866 Millionen € zurück. Belastet wurde das Ergebnis durch niedrigere Kalipreise und planmäßige Instandhaltungsmaßnahmen.

Immerhin stellte der Vorstand um Konzernchef Burkhard Lohr eine anziehende Nachfrage fest, die aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr anhalten werde. Getrübt wurde die Stimmung allerdings durch eine Prognosesenkung.

Statt der zuvor in Aussicht gestellten 530 bis 620 Millionen € rechnet das Management jetzt nur noch mit einem operativen Gewinn von etwa 540 Millionen €. Das würde einen Rückgang von über 24% gegenüber dem Vorjahresergebnis von 712 Millionen € bedeuten.

Grund dafür soll aber nicht etwa der schwache Markt sein, sondern ein hoher Krankenstand, der zu Produktionsengpässen führt.

Stabilisieren sich die Kalipreise?

Für einen kleineren Hoffnungsschimmer auf dem Kalimarkt sorgte zuletzt die Meldung, dass Weißrussland plant seine Kaliproduktion um 10% zu drosseln. Das  zeigte sich auch gleich in einer leichten Stabilisierung in den Kalipreisen und einem zwischenzeitlichen Kursanstieg bei der K+S-Aktie.

Anfang November ist der Kurs aber erwartungsgemäß von der 200-Tage-Linie (SMA200) nach unten abgeprallt, was verdeutlicht, dass Anleger derzeit nicht wirklich Vertrauen in einen nachhaltigen Turnaround haben.

Gemessen am Kurs-Umsatz-Verhältnis ist der Kasseler MDAX-Konzern zwar nicht übermäßig hoch bewertet, allerdings drückt in Sachen Profitabilität mächtig der Schuh. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt derzeit bei über 78, was auch im Peergroup-Vergleich ein hoher Wert ist. Der kanadische Marktführer Nutrien wird mit einem KGV von 26 bewertet.

Vor diesem Hintergrund würde ich die K+S-Aktie aktuell nicht zum Kauf empfehlen.

Chancen ergreifen

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ℹ️ K+S in Kürze

  • K+S (WKN: KSAG88) mit Sitz in Kassel ist ein deutsches Bergbauunternehmen mit Schwerpunkt in der Kali- und Salzförderung. Der Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für landwirtschaftliche und industrielle Verwendungszwecke.
  • K+S ist mit rund 15.000 Mitarbeitern vorwiegend in Europa, Nord- und Südamerika tätig.
  • Das MDAX-Unternehmen wird an der Börse mit knapp 2 Milliarden € bewertet.

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