K+S-Aktie -10%: Jetzt die Reißleine ziehen?

Nach Zahlen unter Druck

Die Aktie des Düngemittelherstellers K+S hat am Dienstag einen herben Rückschlag erlitten. Kursverluste von über -10% drückten das Papier ans Ende des MDAX. Was steckt hinter dem Sell off und müssen sich Anleger auf weitere Korrekturen einstellen?

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Ergebnis geht zurück

Für großen Verkaufsdruck sorgen die aktuellen Zahlen des Kasseler Unternehmens. Nach vorläufigen Berechnungen ist das operative Ergebnis (EBITDA) im zweiten Quartal zum Vorjahr um 14% auf 110 Millionen € gesunken. Analysten waren im Vorfeld von einem Anstieg auf 139 Millionen € ausgegangen.

Der freie Cashflow belief sich um Sondereffekte bereinigt auf minus 8 Millionen € nach einem Minus von 24 Millionen € im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

K+S führte den Gewinneinbruch auf gleich mehrere Faktoren zurück. Neben ungünstigen Wechselkurseffekten belasteten Logistikprobleme und geringere Absatzmengen im Landwirtschaftssegment das Ergebnis. Hinzu kam ein Einmaleffekt aus einer bergbaulichen Rückstellung in Höhe von 10 Millionen €.

Prognose bleibt bestehen

Gleichwohl hielt das Management an seinen Jahreszielen fest. Diese sehen einen operativen Gewinn von 560 bis 640 Millionen € vor. Der bereinigte Free Cashflow soll leicht positiv ausfallen. Nach sechs Monaten beläuft es nach vorläufigen Zahlen auf 311 Millionen €.

Für Zuversicht sorgt der Umstand, dass die Kalipreise in den letzten Wochen wieder zulegen konnten. Allerdings wird dieser positive Effekt durch den schwachen Dollarkurs konterkariert, wie die Unternehmensleitung mitteilte.

Der Euro hat zum Dollar seit Jahresbeginn deutlich aufgewertet. Das geht zulasten der exportorientierten Unternehmen in Deutschland, da deren Produkte im Ausland teurer werden.

Analysten senken den Daumen

Die Analysten von Jefferies und UBS reagierten enttäuscht auf das Zahlenwerk und bekräftigten ihre Verkaufsempfehlungen mit Kurszielen bei 11,70 und 11,50 €.

Kein Grund zum Kaufen

Auch ich sehe derzeit keinen Grund, bei der Aktie einzusteigen. Im Zuge anziehender Kalipreise schaffte der Kurs in der ersten Jahreshälfte zwar eine kräftige Erholung, doch seit Ende Juni zeigt der Trend wieder klar nach unten.

Durch den massiven Kursrutsch vom Dienstag ist es nun zu einem Pullback zur 200-Tage-Linie (SMA200) gekommen. Wird diese durchbrochen, drohen weitere Abgaben in Richtung der Tiefs im Bereich 10 €. Dann könnte der Anstieg komplett zurückgenommen werden.

Auch wenn der Düngemittelproduzent über eine gute Marktstellung verfügt, finanziell solide dasteht und die Nachfrage nach Düngemitteln gerade in Schwellenländern weiter ansteigt, drängt sich ein Investment in meinen Augen aktuell nicht auf.

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ℹ️ K+S in Kürze

  • K+S (WKN: KSAG88) mit Sitz in Kassel ist ein deutsches Bergbauunternehmen mit Schwerpunkt in der Kali- und Salzförderung. Der Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für landwirtschaftliche und industrielle Verwendungszwecke.
  • K+S ist mit rund 15.000 Mitarbeitern vorwiegend in Europa, Nord- und Südamerika tätig.
  • Das MDAX-Unternehmen wird an der Börse mit 2,6 Milliarden € bewertet.
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