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König & Bauer-Aktie: Ist der Kursrückgang berechtigt?

Rudolf Schneider / 14.10.23 / 10:48

Die Aktie des Druckmaschinenherstellers König & Bauer (WKN: 719350) ist am Freitag mit einem Kursverlust von -1,9% aus dem Markt gegangen und steht aktuell bei knapp 12 €. Seit August befindet sie sich in einem anhaltenden Abwärtstrend – insgesamt beträgt der Rückgang rund -34%. Damit notiert sie wieder auf dem Niveau vom September 2022. Lohnt sich jetzt wieder ein Einstieg?

König & Bauer AG

ℹ️ König & Bauer vorgestellt

König & Bauer ist das älteste Unternehmen hinsichtlich der Herstellung von Druckmaschinen. Mit ihrem umfassenden Produktsortiment ist die Firma immer auf der Höhe der Zeit, dies gilt insbesondere im digitalen Zeitalter. Der Konzern ist international tätig und hat seinen Hauptsitz in Würzburg in Bayern. Die Marktkapitalisierung beträgt 197,6 Millionen €.

Abstufung belastet

Neben dem schwächeren Börsenumfeld geht der Rückgang hauptsächlich auf die Herabstufung durch das Analysehaus Hauck & Aufhäuser zurück. Deren Votum wurde von „Buy“ auf „Sell“ geändert, gleichzeitig wurde das Kursziel von 26 € auf 12 € gekappt. Diese doppelte Abstufung ließ die Aktie regelrecht einbrechen.

Begründet wurde dieser Schritt damit, dass der Auftragseingang im zweiten Quartal stark rückläufig war und dass im zweiten Halbjahr mit keiner Besserung zu rechnen sei.

Andere Einschätzungen vorhanden

Es gibt aber auch andere Einschätzungen. Diese teilen die vorgenannte Meinung nicht und sehen erhebliches Kurspotenzial.

In der jüngsten Einschätzung vom 13. Oktober sieht Montega einen Zielkurs von 27 € auf Sicht von 12 Monaten. Deren Analysten halten den rückläufigen Auftragseingang für temporär begrenzt. Für 2024 sehen sie wieder einen deutlich höheren Auftragseingang.

Auf dem Capital Markets Day des Würzburger Unternehmens präsentierte dieses für das kommende Jahr einen starken Ausblick, sowohl beim Umsatz als auch bei der Ergebnisentwicklung.

Die Analysten von Stifel sind bei dem Zielkurs vorsichtiger, halten 20 € aber für eine faire Bewertung. Die Analysten von Warburg Research senkten zwar ihren Zielkurs von 37 € auf 36 €, beließen aber ihr Votum auf „Buy“. Sie gehen davon aus, dass der Auftragseingang schon im zweiten Halbjahr wieder anzieht.

Die Zahlen für das dritte Quartal werden daher sehr spannend. Hier wird sich zeigen, welche Erwartungen zutreffen.

Umsatz-Rekord erzielt

Beide bisherigen Quartale 2023 waren geprägt durch eine Verbesserung beim Umsatz und Ertrag. Im Halbjahresbericht vom 31. Juli verweist das Unternehmen darauf, dass in den ersten sechs Monaten ein Rekordumsatz von 596,4 Millionen € erzielt wurde. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Anstieg um 21,3%.

Der Schwachpunkt bei den Finanzkennzahlen bleibt die Ertragslage. Gegenüber dem Vorjahr ist der operative EBIT-Verlust von 13,8 Millionen € auf 5,4 Millionen € gesunken. Hier ist es gelungen, die gestiegenen Kosten teilweise an die Kunden weiterzureichen. Insgesamt kann die Ertragslage jedoch nicht überzeugen. Diese Baustelle bleibt weiterhin bestehen.

An der Jahresprognose hält der Maschinenbauer fest. Danach soll ein Umsatz von 1,3 Milliarden € erzielt werden. Die EBIT-Marge soll bei 3% liegen – 2022betrug sie 1,8%. Bis 2025 wird mit einer Steigerung auf 6 bis 7% gerechnet.

Sind die Zielkurse berechtigt?

Der Rückgang beim Auftragseingang liegt im Rahmen der Konzernerwartungen. Dort wird von einer Normalisierung auf einem robusten Niveau gesprochen. Zum 30. Juni lag der Auftragsbestand bei 907 Millionen €, das entspricht rund 70% des erwarteten Jahresumsatzes.

Meiner Meinung nach sollte der Auftragsrückgang nicht überbewertet werden. König & Bauer ist Marktführer bei der Herstellung von Druckmaschinen und verfügt über ein hochwertiges und breites Sortiment. Großes Wachstumspotenzial wird in den Segmenten Wellpappe, Postpress und Digital gesehen. Bei der Wellpappe wird mit einem weltweiten Bedarfsanstieg von 154 Milliarden € auf 172 Milliarden € bis 2025 gerechnet.

Ich bin bei meiner Einschätzung bei den Analysten von Stifel. Ein Kurs von 20 € entspräche einer Marktbewertung von 330 Millionen €, diese halte ich für gerechtfertigt. Der Grund für meine positive Einschätzung ist, dass die Ertragslage sich weiter verbessert hat. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet eine gute Einstiegsbasis.

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