Kimberly-Clark-Aktie -15%: Warum die Bestrafung?
Die Kimberly-Clark-Aktie ging zum Wochenstart um -15% in die Knie. Warum kam die angekündigte Übernahme des Konsumgüterkonzerns Kenvue nicht gut an und sollten Anlegern jetzt trotzdem zuschlagen?
Megaübernahme eines Konsumgüterkonzerns
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Der US-Konsumgüterriese Kimberly-Clark wird den Konsumgüterkonzern Kenvue für knapp 49 Milliarden US$ übernehmen. Beide Konzerne sind auch in Deutschland und Europa alte Bekannte. Kimberly-Clark produziert unter anderem die Marken Camelia und Kleenex, Kenvue ist der Hersteller von Listerine, Neutrogena, o.b. und Penaten.
Strategisch ergibt die Übernahme von Kenvue, das erst vor zwei Jahren als Spin-off der Konsumgütersparte des US-Mischkonzerns Johnson & Johnson entstand, durchaus Sinn für Kimberly-Clark. Mit dem Kauf erweitert der Konzern, der vorwiegend im Bereich von Windeln, Toilettenpapier, Taschentücher und Hygieneprodukte aktiv ist, sein Angebot auf dem Feld der Körperpflege erheblich.
Zudem dürfte die Akquisition erhebliche Synergieeffekte bringen. Das Management von Kimberly-Clark rechnet mit jährlichen Einsparungen von über 2 Milliarden US$. Um diese Potenziale zu heben, entstehen dem Konzern in den ersten beiden Jahren nach der Übernahme allerdings Einmalaufwendungen von je 2,5 Milliarden US$.
Warum dann der Kursrückgang der Kimberly-Clark-Aktie bei so großen positiven Effekten? Eine Antwort auf diese Frage dürfte der Kaufpreis sein. Offenbar war der Börse ein Preis von 49 Milliarden US$ für einen Konsumgüterkonzern mit 15,5 Milliarden US$ Umsatz und einem operativen Ergebnis in Höhe von 2,6 Milliarden US$ einfach ein zu großer Schluck aus der Pulle.
Ähnlichkeit zu Bayer?
Es gibt aber noch einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Grund für den gestrigen Kurseinbruch der Kimberly-Clark-Aktie und dieser heißt „Tylenol“. Das Schmerzmittel von Kenvue wird in den USA seit Monaten in Zusammenhang mit Autismus gebracht.
Niemand Geringerer als US-Präsident Trump warnte vor wenigen Wochen vor der Einnahme von Tylenol. Vor allem Schwangere sollten den Schmerzstiller nicht einnehmen, so der Präsident.
Seit wenigen Tagen ist in Texas auch ein Gerichtsverfahren anhängig. Der Bundesstaat wirft dem Hersteller Kenvue vor, den Zusammenhang des Wirkstoffs mit Autismus verschleiert zu haben.
Ein schwer angeschlagener Chart
Das Chartbild der Kimberly-Clark-Aktie ist massiv angeschlagen. Bereits vor dem gestrigen Kurssturz befand sich der Konsumgütertitel seit Wochen in einer Abwärtsbewegung.
Durch den Kurseinbruch durchschlug die Aktie alle Widerstände der letzten Jahre und landete auf einem neuen 7-Jahrestief. Sollte der Kurs in den zweistelligen Bereich rutschen wäre sogar ein neues 11-Jahrestief erreicht.
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Ein Must-have für Dividendenanleger
Manch Anleger mag sich im Zusammenhang mit Tylenol an Bayer erinnert fühlen. Kimberly-Clark könnte durch die Übernahme von Kenvue ein ähnliches Schicksal wie den Leverkusenern durch den Kauf von Monsanto drohen.
Ich sehe die Dinge nicht ganz so schwarz. Tylenol ist seit den frühen 1950er-Jahren auf dem Markt. Es gibt also einen extrem langen Erfahrungszeitraum mit dem Medikament. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Kimberly-Clark die sehr teure Übernahme eingehen würde, wenn der Konzern darin ein hohes rechtliches Risiko sähe.
Vielmehr glaube ich an die positiven Wirkungen des Zusammenschlusses der beiden Konsumgüterriesen. Kenvue wird nicht nur den Umsatz von Kimberly-Clark von 20 auf 35 Milliarden US$ erhöhen, sondern einen wichtigen Beitrag zur Margenverbesserung leisten. Die operative Marge von Kenvue lag in den vergangenen Jahren leicht über der von Kimberly-Clark.
Vor allem für Dividendenanleger dürfte der neue US-Konsumgüterriese ein attraktives Investment darstellen. Mit einer Dividendenrendite von ca. 5% und einem durchschnittlichen jährlichen Dividendenwachstum von ebenfalls ca. 5% gehört die Kimberly-Clark-Aktie zu den solidesten Lieferanten eines passiven Einkommens.
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ℹ️ Circus in Kürze
- Die Kimberly-Clark Corporation (WKN: 855178) mit Sitz in Dallas wurde 1872 gegründet und zählt damit zu den US-amerikanischen Traditionskonzernen.
 - Kimberly-Clark ist einer der weltweit führenden Hersteller von Hygieneartikel.
 - Der Konsumgüterkonzern ist in den drei Segmenten Personal Care (Babypflege, Damenhygiene, Inkontinenzprodukte), Consumer Tissue (Toilettenpapier, Papiertücher, Servietten) und Professional (Arbeitsplatzhygiene) tätig.
 - In den DACH-Staaten ist Kimberly-Clark u. a. mit den Marken Camelia, DryNites, Hakle, Huggies und Kleenex vertreten.
 - Im November 2025 kündigte Kimberly-Clark die Übernahme des Konsumgüterkonzerns Kenvue an.
 - Kimberly-Clark notiert im US-Leitindex S&P 500 und ist ca. 34 Milliarden US$ wert