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Jungheinrich VZ-Aktie: Wo liegt die faire Bewertung?

Rudolf Schneider / 11.05.23 / 7:40

Seit dem Hoch Anfang Februar befindet sich die Jungheinrich VZ-Aktie (WKN: 621993) in einer Korrekturphase, mittlerweile beträgt der Kursrückgang rund -15% auf aktuell 31,16 €. Hieran konnten auch die hervorragenden Quartalszahlen wenig ändern. Wie ist das Potenzial des Papiers zu bewerten?

stock.adobe.com/Björn Wylezich

Jungheinrich zählt zu den international führenden Anbietern von Geräten in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Eines der Hauptprodukte sind Gabelstapler. Bei allen Unternehmen mit einem Lager sind diese Produkte und Systeme sehr wichtig. Das Unternehmen ist international auf Rang 3, und in Europa auf Rang 2. Weltweit ist der Konzern in rund 120 Ländern mit Niederlassungen oder Vertragspartnern vertreten, der Konzernsitz ist in Hamburg. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,5 Milliarden €.

Start ins neue Jahr gelungen

Der gute Schwung des letzten Quartals setzte sich auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fort. Wesentlicher Treiber dabei war das Neugeschäft. Der Umsatz steigerte sich mit 22% kräftig gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,3 Milliarden €.

Deutlich besser fiel die Ertragslage aus, mit einem Zuwachs von 54% auf 120,1 Millionen € erreichte das operative EBIT einen neuen Höchstwert. Daraus ergibt sich eine verbesserte EBIT-Marge von 9,3%. Das Nettoergebnis verbesserte sich von 49 Millionen € auf 88,4 Millionen €.

Insgesamt ist der Jahresauftakt als sehr gut gelungen zu bezeichnen, dies gilt insbesondere für die Ertragslage. Einziger negativer Aspekt ist der geringe Anstieg des Auftragseingangs um 1% auf 1,35 Milliarden €, hierbei geht das Unternehmen aber von einem deutlich besseren Wert im Jahresverlauf aus.

Der Vorstandsvorsitzende der Jungheinrich AG, Dr. Lars Brzoska, beschrieb das erste Quartal so:

Wir sind aufgrund der erfolgreichen Arbeit des gesamten Teams weltweit stark in das neue Geschäftsjahr gestartet und blicken daher trotz der weiterhin großen Herausforderungen optimistisch auf den weiteren Verlauf des Jahres.

Prognose angehoben

Schon nach dem ersten Quartal hob der Hamburger Konzern die Jahresprognose signifikant an. Die Anhebung betrifft alle wichtigen Finanzkennzahlen. Der Jahresumsatz soll nun bei 5 bis 5,4 Milliarden € liegen statt wie zuletzt bei 4,9 bis 5,3 Milliarden €.

Der Wert beim operativen EBIT wurde deutlich erhöht, statt 350 bis 400 Millionen € rechnet das Management jetzt mit 400 bis 500 Millionen €. Sollten auch die folgenden Quartale so dynamisch verlaufen, sind weitere Prognoseanpassungen nicht auszuschließen.

Verstärkung des US-Geschäftes

Um das Geschäft in den USA sowie den Nachbarstaaten auszubauen, wurde das amerikanische Unternehmen Storage-solution für 375 Millionen US$ übernommen. Dabei handelt es sich um ein führendes Unternehmen im Bereich der Lagerautomatisierung: In diesem Bereich wird zukünftig mit einem hohen Potenzial gerechnet. Das amerikanische Logistikunternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von 290 Millionen US$ sowie ein EBIT von 34 Millionen US$.

Die Übernahme ist ein wesentlicher Baustein der Strategie „2025+“, demnach soll der Umsatzanteil außerhalb Europas bis 2025 auf 20% des Umsatzes steigen.

Wie ist der Kursrückgang zu werten?

In einem langfristigen Aufwärtstrend sind Korrekturen immer von entscheidender Bedeutung: Sie sorgen dafür, dass eine Überhitzung ausbleibt und schaffen die Basis für stabile weitere Kursanstiege.

In solch einer Situation befindet sich das Papier von Jungheinrich gerade. Seit Oktober letzten Jahres ist der Kurs sich im Aufwärtstrend. Der Höchstkurs dabei wurde Anfang Februar mit 36 € erreicht. Die Korrektur ist daher als positiv zu werten und schafft die Grundlage für weitere Kursanstiege.

Hohes Potenzial vorhanden

Nach meiner Einschätzung besteht weiterhin Luft nach oben. Die Marktbewertung mit 1,48 Milliarden € ist für ein so ertragreiches Technologieunternehmen eher konservativ. Eine Bewertung von rund 1,8 Milliarden € wäre realistischer, dies würde einem Kurs von rund 38 € entsprechen. In diesem Artikel bin ich bereits darauf eingegangen.

Diese Meinung wird auch von den meisten Analysten vertreten, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 37,30 €. Sehr optimistisch ist Warburg Research mit einem Zielkurs von 51 €, Hauck Aufhäuser und die Baader Bank sehen eine faire Bewertung bei 41 € bzw. 39 €.

Die Aktie eignet sich optimal als Depotbeimischung, einerseits besteht die Chance auf Kurssteigerungen, daneben ist die momentane Dividendenrendite mit 2,2% gut.

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