Intel-Aktie: Kommt eine Übernahme oder nicht?
Seit Mitte Februar kam wieder ordentlich Leben in die Intel-Aktie. Der Kurs sprang in der Spitze um rund +44%% auf 27,50 US$. Mittlerweile notiert sie etwas tiefer, am Donnerstag rettete sie sich zum Schluss in die Gewinnzone und steht aktuell bei 26,09 US$. Das sind die Gründe für den Kursanstieg und so geht es weiter.
Gerüchte um Übernahmen
Laut Mediengerüchten prüfen derzeit die Tech-Giganten Broadcom und TSCM unabhängig voneinander eine Übernahme oder eine Teilübernahme des kalifornischen Chipkonzerns. Übernahmegerüchte gab es schon im zweiten Halbjahr des letzten Jahres. Damals wurde Qualcomm als Interessent gehandelt. Diese Gerüchte flauten jedoch wieder ab.
Intel besteht derzeit im Wesentlichen aus zwei Teilen: Einerseits entwickelt der Konzern eigene Chips, der zweite Teil ist die eigene Produktion der Chips (Foundry-Geschäft). Diese Kombination gibt es kaum noch. Viele Chipentwickler lassen ihre Produkte in Taiwan oder anderen Ländern mit kostengünstigeren Strukturen herstellen. Der weltweit größte Chiphersteller ist der taiwanesische Konzern TSCM.
Der neue US-Präsident Trump will mit seiner Strategie „America first“ die Produktion wieder verstärkt in die USA zurückholen. Unter diesem Aspekt würde die Übernahme der US-Produktionsstätten von Intel Sinn machen. Eine Gesamtübernahme dürfte derzeit nicht in die Konzernstruktur von TSCM passen.
Bei Broadcom ist die Lage genau andersherum. Broadcom entwickelt Chips und lässt diese in anderen Ländern produzieren. Das Entwicklungsgeschäft von Intel passt sehr gut zu dem Chipentwickler. Intel verfügt noch immer über eine hohe Kompetenz und viele Patente. Broadcom möchte im Bereich der KI deutlich vorankommen und zum größten Entwickler Nvidia aufschließen.
Sollten sich die Gerüchte bestätigen, dürfte dies für einen weiteren Kursanstieg sorgen. Eine Komplettübernahme wäre für beide Interessenten jedoch unvorteilhaft.
Suche nach neuem CEO noch offen
Der bisherige CEO Pat Gelsinger musste Ende 2024 seinen Hut nehmen. Den Unternehmensnachrichten zufolge räumte er den Stuhl freiwillig. Da bisher kein Nachfolger gefunden wurde, dürfte der Abgang nicht ganz so freiwillig gewesen sein. Er kam 2021 zu seinem ehemaligen Arbeitgeber zurück. Die Anteilseigner hofften, dass er die Probleme des Konzerns lösen könnte. Dies gelang jedoch nicht, der Abstand zu den führenden KI-Konzernen wurde immer größer.
Unter seiner Ägide wurde jedoch ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm aufgelegt. Neben einem massiven Abbau von bis zu 15.000 Stellen soll das Foundry-Geschäft ausgelagert werden.
Die Übernahmegerüchte kommen für den Konzern somit zur Unzeit. Diese dürfte die Suche nach einem Nachfolger erschweren.
Was bedeutet das für die Aktie?
Es können zwei Szenarien eintreten. Der Konzern wird entweder ganz oder in Teilen übernommen. Eine Übernahme des Foundry-Geschäftes durch TSCM wäre dabei die beste Option, dieser Bereich sollte ohnehin abgespalten werden. TSCM wäre damit zwar in den USA mit Produktionsstätten vertreten; ob es sich für den Konzern rechnet, ist fraglich. Für Broadcom würde sich auch nur eine Teilübernahme rechnen.
Die zweite Variante ist, dass beide Interessenten die Übernahme oder Teilübernahme absagen. In diesem Fall sind massive Kursrückgänge vorprogrammiert. Dann kommt es darauf an, wer als Nachfolger das Unternehmen führt, und wie dessen Vorstellungen sind. Intel muss den Rückstand zu den führenden KI-Chipentwicklern durch neue leistungsfähige Produkte verringern, das Know-how ist vorhanden. Nebenbei bemerkt: Unser exklusiver Report KI-Boom-Gewinner enthüllt die Unternehmen mit dem größten Wachstumspotenzial im KI-Sektor – ideal für Anleger, die frühzeitig auf die Gewinner setzen wollen.
Es bleibt spannend, wie sich die beiden Interessenten entscheiden. Aus meiner Sicht ist eine Gesamtübernahme eher unwahrscheinlich. Für einen Einstieg eignet sich die derzeitige Kursniveau nicht.
ℹ️ Intel in Kürze
- Die Intel Corporation (WKN:855681) mit Sitz im kalifornischen Santa Clara ist ein führender US-Anbieter von Halbleitern.
- In seinem Kerngeschäft mit der Herstellung von Mikroprozessoren für PCs und Laptops dominiert der Konzern 70% des weltweiten Markts.
- Das Unternehmen ist im Dow Jones und in der Nasdaq gelistet und erreicht aktuell einen Börsenwert von rund 112,5 Milliarden US$.
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