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Hypoport-Aktie: Rette sich, wer kann?!

Frank Giarra / 23.09.22 / 8:50

Böse Überraschung am späten Donnerstagabend: Die Hypoport-Gruppe (WKN: 549336) hat mitgeteilt, dass sie beim Umsatz und beim EBIT im dritten Quartal einen Rückgang erwarte. Zudem hat sie die Jahresprognose ausgesetzt. Das Papier ist gestern schon mit einem Minus von 7,4% auf 146,70 € aus dem Xetra-Handel gegangen und nachbörslich auf 120 € eingebrochen. Heute geht das Kursdebakel weiter, bei Tradegate notiert die Aktie aktuell nur noch bei 112,30 €.

Hypoport mit Sitz in Berlin ist Muttergesellschaft eines Netzwerks von Technologieunternehmen für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft. Die Unternehmensgruppe besteht aus vier Segmenten: Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform. Das Herzstück von Hypoport ist Europace, laut Firmenangaben „die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite“.

Eines ist bereits sicher: Die seit Jahresbeginn ohnehin stark gebeutelte Hypoport-Aktie wird heute ein neues 52-Wochen-Tief markieren. Was ihr bereits gestern „gelungen“ war. Zu deutlich ist die Botschaft, die der Vorstand an die Aktionäre verschickt hat. Um nicht zu sagen: Sie ist sogar verheerend.

Jahresprognose wird deutlich verfehlt

Allein dieser Satz aus der Pressemitteilung wird heute dazu führen, dass Anleger die Flucht ergreifen: „Die derzeitige Jahresprognose wird deutlich verfehlt.“ Hypoport zeigt auf, dass sich die Verbraucher „wegen der Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation und Rezessionsängsten sowie Hoffnung auf stärker gefallene Immobilienpreise mit Transaktionen zurückhalten“.

Das zweite Halbjahr zeige bislang eine sehr schwache Nachfrage in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung sowie im Corporate Finance Geschäft. Die Folge: Der Hypoport-Vorstand rechnet für das dritte Quartal mit einem Umsatz leicht unter Vorjahresniveau und einem ausgeglichenen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT).

Da nicht zu prognostizieren sei, ob die Verbraucher bis zum Jahresende ihre Zurückhaltung aufgeben, werde die Jahresprognose ausgesetzt.

Sparmaßnahmen werden eingeleitet

Wie ernst die Lage für den Finanzdienstleister offenbar ist, zeigt insbesondere dieser Satz: „Der Hypoport-Vorstand hat Maßnahmen eingeleitet, um das Kostenniveau an das aktuelle Marktumfeld anzupassen.“

Die aktuelle Entwicklung kommt umso überraschender, als Hypoport erst Anfang August seine Jahresziele bekräftigt hatte. Für 2022 wurden ein Umsatz von 500 bis 540 Millionen € sowie ein operativer Gewinn (EBIT) von 51 bis 58 Millionen € in Aussicht gestellt. Nur einen Monat später ist das alles Makulatur.

Nicht ins fallende Messer greifen

Aus meiner Sicht sollten Anleger nach dem Kurssturz auf keinen Fall ins fallende Messer greifen. Das Unternehmen ist an der Börse mit 730 Millionen € bewertet, das ist angesichts des bescheidenen operativen Gewinns immer noch üppig.

Meiner Meinung nach dürfte die Talfahrt erstmal weitergehen.

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