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Hypoport-Aktie: Reicht das für ein Comeback?

Starkes Wachstum

Die Hypoport-Aktie legt am Dienstagmorgen um über +8% zu und ist damit klarer Spitzenreiter im Mid-Cap-Index MDAX. Haben die Zahlen des Immobilienfinanzdienstleister überzeugt und können Anleger nun auf weitere Kurssteigerungen hoffen?

stock.adobe.com/Rafael Henrique

Starkes Wachstum

Zuallererst können Anleger mit den Quartalszahlen von Hypoport hochzufrieden sein. Der Finanzdienstleister steigerte seinen Umsatz im dritten Quartal um fast 30% gegenüber dem Vorjahr auf rund 114 Millionen €. Noch besser: Hypoport kehrte mit einem Überschuss von knapp 2 Millionen € in die Gewinnzone zurück.

Und am allerbesten: In den ersten neun Monaten summierte sich der operative Gewinn des Immobilienfinanzspezialisten auf 11,5 Millionen €. Damit hat Hypoport bereits nach drei Quartalen die operative Zielgewinnspanne für das Gesamtjahr von 10 bis 20 Millionen € erreicht.

Laut Aussage des Unternehmens ist das Marktumfeld für Immobilien in Deutschland nach wie vor schwach, es zeigen sich jedoch erste positive Auswirkungen einer Markterholung. Ab Ende 2021 geriet die Hypoport-Aktie in den Sog der deutschen Immobilienmarktkrise, ausgelöst durch eine Kombination aus hoher Inflation, steigenden Zinsen und einem zu geringen Angebot.

Vorbote einer Trendwende?

Nach einem starken Kursrückgang im Oktober sich die Hypoport-Aktie in den ersten November-Tagen bei ca. 220/225 € stabilisiert. Ob der heutige Kursaufschwung der erste Vorbote einer Trendwende ist, werden erst die kommenden Tage zeigen.

Zu wenig Upside

In einer ersten Reaktion auf die Zahlen stufte das Analysehaus Warburg Research die Hypoport-Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ hoch. Seine Experten sehen das Kursziel bei 290 €, was einem Upside von 20% entspricht.

Laut Einschätzung von Warburg Research hat die Aktie nun wieder ausreichend Aufwärtspotenzial für eine Kaufempfehlung. Hoffnungen können Anleger in eine neue Bundesregierung im kommenden Jahr setzen. Sie könnte für eine Belebung des Immobilienmarktes sorgen.

Im Gegensatz zu Warburg Research rate ich Anlegern, die weitere Entwicklung abzuwarten und vorerst nicht in die Hypoport-Aktie zu investieren. Eine deutliche Belebung des deutschen Immobilienmarktes ist meiner Meinung nach derzeit nicht in Sicht. Dazu fehlen die (finanz-)politischen Rahmenbedingungen.

In meinen Augen wird erst eine Kombination aus niedrigeren Zinsen und einer neuen Bundesregierung für eine Belebung sorgen. Vor allem von politischer Seite sind neue Ideen für eine Vergrößerung des Angebots auf dem deutschen Immobilienmarkt gefragt.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 60 ist mir außerdem zu viel Fantasie in die Bewertung der Hypoport-Aktie eingepreist. Ich sehe deshalb aktuell zu wenig Aufwärtspotenzial für den Immobilienfinanzkonzern.

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ℹ️ Hypoport in Kürze

  • Hypoport SE (WKN: 549336) mit Sitz in Berlin ist Muttergesellschaft eines Netzwerks von Technologieunternehmen im Finanzbereich.
  • Die Unternehmensgruppe besteht aus vier Segmenten: Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform. Das Herzstück von Hypoport ist Europace, laut Firmenangaben „Die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite“.
  • Die Aktie ist im SDAX gelistet; die Marktkapitalisierung beträgt knapp 1,7 Milliarden €.

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