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Hornbach-Aktie: Nach Kursrutsch kaufen?

Nach einer Erholungsbewegung geht es für die Hornbach-Aktie (WKN: 608340) seit Anfang Februar wieder sukzessive nach unten. Am Freitag hat das Unternehmen Eckdaten zum zweiten Quartal vorgelegt und die Jahresziele gekappt. Das sorgte an der Börse für einen Kursrutsch von bis zu -7,6% auf ein neues Jahrestief bei 62,90 €. Am Ende des Tages betrug das Minus zwar nur -2,3%, doch auch die neue Woche beginnt mit deutlichen Abgaben. Müssen sich Anleger auf weitere Korrekturen einstellen?

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ℹ️ Hornbach vorgestellt

Unter dem Dach der Hornbach Holding, die ihren Sitz im rheinland-pfälzischen Bornheim hat, befinden sich drei operative Tochtergesellschaften. Die Hornbach Baumarkt AG betreibt großflächige Bau- und Gartenmärkte im In- und Ausland und ist die mit Abstand größte Beteiligung. Die beiden anderen Töchter sind die Hornbach Baustoff Union GmbH, die sich auf dem Gebiet des Baustoffhandels betätigt, und die Hornbach Immobilien AG, die in der Immobilien- und Standortentwicklung tätig ist. Derzeit liegt der Börsenwert der Holding bei 1,06 Milliarden €.

Geschäfte stabilisiert, aber...

Nach der enttäuschenden Frühjahrssaison musste man als Anleger bereits befürchten, dass die Jahresziele platzen könnten. Das schlechte Wetter hatte zu einem leichten Umsatzrückgang und einem deutlichen Ergebniseinbruch geführt. Im zweiten Quartal des bis zum 28. Februar 2024 laufenden Geschäftsjahres hat sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung etwas stabilisiert.

Während die Nettoerlöse um 1,1% stiegen, ging das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um 13,4% zurück. Auf Halbjahresebene ergibt sich ein Umsatz von rund 3,4 Milliarden €, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht. Dagegen ist das bereinigte EBIT um mehr als 20% auf 221,3 Millionen € eingebrochen.

Gleichzeitig haben sich jedoch die weiteren makroökonomischen Aussichten für Deutschland und die gesamte EU eingetrübt, wie die Unternehmensführung verlauten ließ. Die Gründe hierfür sind die anhaltende Konsumflaute, die höher als erwartete Inflation und das gesteigerte Zinsniveau. Darum hält das Management eine weitere Erholung der Umsätze und der Erträge nun für immer unwahrscheinlicher.

Jahresziele nach unten angepasst

Die Folge ist eine Anpassung der Jahresprognose. Bislang war das SDAX-Unternehmen von stabilen Umsätzen gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Diese sollen nun „auf oder leicht unter“ dem Niveau von 2022/2023 liegen. Das bereinigte EBIT dürfte allerdings deutlich stärker zurückgehen als ursprünglich angenommen. Die neue Prognose hält einen Rückgang von 10 bis 25% für möglich. Bislang ging die Geschäftsführung von einem um 5 bis 15% schwächeren operativen Gewinn aus.

Die Verkäufe gehen weiter

Anleger drücken nach der Gewinnwarnung den Verkaufsknopf. Auch wenn sich die Verluste am Freitag am Ende in Grenzen hielten, ist der Abwärtsimpuls noch nicht vorüber. Am Montag brach der Kurs um weitere gut -5% ein.

Im Bereich von 65,40/65,80 € hat die Aktie nun eine erste potenzielle Unterstützung durchbrochen. Es drohen weitere Abgaben in Richtung der 60-€-Marke und ein Test des 3-Jahres-Tiefs aus dem vergangenen September bei 59,55 €.

Auch wenn der SDAX-Titel mit einem für 2023 erwarteten KUV von 0,17 und einem Vorwärts-KGV von 7 nicht gerade teuer erscheint, sollten Anleger meiner Meinung nach einen Bogen um die Aktie machen.

Erst wenn sich eine Bodenbildung abzeichnet, kommt die Aktie für einen Kauf in Frage. Wann das der Fall sein wird, bleibt angesichts des schwachen konjunkturellen Umfelds allerdings fraglich. Bis es so weit ist, gleicht ein Investment dem Griff ins berühmte fallende Messer.

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