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Gesco-Aktie: Was ist hier los?

Rudolf Schneider / 11.06.23 / 14:49

Die Gesco-Aktie (WKN: A1K020) befindet sich seit Mitte April in einer Konsolidierungsphase, aktuell notiert sie bei 25,80 €. Damit ist der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend mit dem Hoch von 28 € gebrochen, der Rückgang beträgt knapp -11%. Wie sind hier die Zukunftschancen?

stock.adobe.com/gopixa

Gesco vorgestellt
Gesco SE ist ein Holdingkonzern, der die Steuerung seiner Tochtergesellschaften durchführt. Er übernimmt Hidden Champions im Mittelstand, insbesondere im Rahmen von Nachfolgemodellen. Das Portfolio ist sehr umfangreich und soll zukünftig erweitert werden. Das Unternehmen hat zwei Schwerpunkte: Werkzeuge und Maschinen sowie Kunststoff-Technik. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Wuppertal in Nordrhein-Westfalen. Die Marktkapitalisierung liegt bei 271 Millionen €.

Jahresauftakt zufriedenstellend

Die gute Performance im Vorquartal konnte zwar nicht fortgesetzt werden, dennoch sind die Geschäftszahlen des ersten Quartals insgesamt zufriedenstellend. Beim Umsatz konnte eine Verbesserung von 6,6% auf 147,2 Millionen € erreicht werden.

Bei der Ertragssituation ergibt sich eine andere Situation, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das operative EBIT um 13% auf 11,5 Millionen € zurückgegangen. Gleiches gilt für das Konzernergebnis mit 6,7 Millionen €. Das erste Quartal in 2022 war besonders stark, hier machte sich der Nachholbedarf während der Pandemie bemerkbar. Bereinigt man die Ertragsergebnisse um diese Sondereffekte, ist die Ertragslage nahezu unverändert. Dennoch kann diese Entwicklung im Hinblick auf die Umsatzsteigerung nicht überzeugen.

Der Auftragseingang mit 157,5 Millionen € liegt leicht unter dem Rekordeingang im Vorjahreszeitraum mit 168,8 Millionen €. Aufgrund der angespannten Wirtschaftslage ist dieser Wert aber als gut zu bezeichnen.

Insgesamt sind die Geschäftszahlen nicht berauschend, aber dennoch zufriedenstellend.

Strategieplan fortgesetzt

Für die geplante Weiterentwicklung des Konzerns ist die 2022 beschlossene Strategie „Next Level 25“ die Richtschnur. Hauptziel dieser Strategieplanung bis 2025 ist das Erreichen eines Umsatzes von 1 Milliarde € bei einer operativen EBIT-Marge von 10%.

Hierfür wird das Portfolio umgebaut, neben 3 Ankerbeteiligungen sind weitere 12 Basisbeteiligungen vorgesehen. Diese Beteiligungen sollen als sogenannte Hidden Champions (Marktführer) ausgebaut werden. Die Rechtsformumwandlung von einer AG zu einer SE soll die Rahmenbedingungen für eine europäische Erweiterung schaffen.

Ralph Rumberg, CEO der GESCO SE, kommentiert diese Strategie so:

Wir sind mit unserer NEXT LEVEL 25 Strategie auf einem guten Weg. Durch die eingeführten Excellence Programme haben sich unsere Tochtergesellschaften gute Marktpositionen erarbeitet. Im laufenden Jahr wollen wir mit Nachdruck an unserer Portfolio-Architektur und der weiteren Umsetzung unserer Strategie arbeiten.

Jahresprognose bestätigt

Der Wachstumsprozess soll weiter fortgesetzt werden. Dabei wird ein Umsatz von 600 bis 620 Millionen angestrebt, im Vorjahr lag er bei 582 Millionen €.

Beim operativen EBIT ist ein Wert von 32 bis 34 Millionen € geplant, zuletzt lag es mit 49,4 Millionen € deutlich darüber. Die EBIT-Marge dieser Plandaten beträgt rund 5,4%, damit liegt sie deutlich unter dem angestrebten Wert des Strategieplans mit 10%.

Dynamik fehlt

Insgesamt hat das Beteiligungsunternehmen ehrgeizige Pläne, aber bei der Umsetzung kommt es nicht so richtig voran. Problematisch ist, dass trotz einer Umsatzausweitung die Profitabilität nicht gesteigert wird. Das Unternehmen spricht zwar von Exellenzplänen, um die Rentabilität zu verbessern, jedoch ist davon bisher noch nichts erkennbar. Es wird daher spannend, wie diese sich im weiteren Jahresverlauf auswirken.

Die beiden Analysehäuser, GSC und SMC Research, sehen großes Potenzial und Kurse von 46,50 € bzw. 51 € als fair an. Diese Meinung kann ich momentan nicht teilen. Bestenfalls halte ich Kurse um 30 € für realistisch.

In diesem Artikel war ich noch sehr zuversichtlich eingestellt, die damalige Geschäftsentwicklung rechtfertigte diese Analyse. Mittlerweile bin ich vorsichtiger, es fehlt mir momentan an Inspiration für eine Kurssteigerung über 30 € hinaus.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst abwarten, in den nächsten Quartalen wird sich die weitere Ertragsentwicklung zeigen.

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