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Gesco-Aktie: Wahrlich kein Hidden Champion

Peter Wolf-Karnitschnig / 06.11.23 / 11:35

Es läuft nicht rund für die Gesco-Aktie (WKN: A1K020). Nachdem das Papier der Industrieholding bereits am Freitag um über -11% absackte, gelang auch kein freundlicher Start in die neue Handelswoche. Am Montagmorgen verlor die Gesco-Aktie weitere -4% an Wert. Was steckt hinter dem Verkaufsdruck?

stock.adobe.com/gopixa

ℹ️ Gesco vorgestellt

Die Gesco SE ist eine Industriegruppe mit Investmentschwerpunkten in der Prozess-, der Ressourcen- sowie der Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie. Gesco erlaubt privaten institutionellen Anlegern den Zugang zu einem Portfolio aus Hidden Champions im industriellen deutschen Mittelstand. Das Unternehmen mit Sitz in Wuppertal notiert im Prime Standard der Deutschen Börse und ist knapp 200 Millionen € an der Börse wert.

Schwache Zahlen und eine kassierte Prognose

Auslöser für den Abverkauf der Gesco-Aktie sind sehr schwache Quartalszahlen und die Korrektur der Prognose für das Gesamtjahr.

Nach vorläufigen Zahlen sank der Konzernumsatz der Industriegruppe im dritten Quartal um knapp 4% auf 138,6 Millionen €. Damit ergibt sich auch ein Umsatzverlust in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres. Der vorläufige Konzernumsatz sank von 435,4 Millionen € im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 430,7 Millionen € in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres.

Nicht besser als beim Umsatz sieht es beim Ergebnis aus. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern belief sich im dritten Quartal auf 8,3 Millionen €. Im Vorjahresquartal lag das EBIT noch bei 15,0 Millionen €. In den ersten neun Monaten sank das operative Ergebnis von 40,8 Millionen € im Vorjahr auf 31,2 Millionen € im laufenden Geschäftsjahr.

Ursache für den Umsatz- und Gewinnrückgang sind vor allem die anhaltend schlechte Lage der deutschen Bauindustrie sowie Effekte aus Materialpreisrückgängen. Vor allem die Tochtergesellschaften AstroPlast Kunststofftechnik und Franz Funke Zerspanungstechnik leiden derzeit unter der schwachen Konjunktur.

Aufgrund der schwachen Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal sah sich das Gesco-Management gezwungen, die Prognose für das Gesamtjahr zu kappen. Statt bislang 600 bis 620 Millionen € erwartet der Vorstand einen Konzernumsatz von nur noch 555 bis 575 Millionen €. Beim Konzernergebnis nach Anteilen Dritter nahm Gesco die Prognose von 32 bis 34 Millionen € auf 19,5 bis 21,5 Millionen € zurück.

Ein düsteres Chartbild

Das Chartbild der Gesco-Aktie hat sich durch den jüngsten Kursrückgang massiv verdüstert. Seit gut einem halben Jahr steckt das Holdingpapier in einem Abwärtstrend fest, in dessen Zuge es bereits ein Drittel seines Wertes verloren hat.

Noch gravierender ist in charttechnischer Hinsicht, dass das so wichtige Widerstandsniveau von 20 € durchbrochen wurde. Es steht zu befürchten, dass die Gesco-Aktie nicht so schnell einen Boden finden wird.

Der Performance-Vergleich ist vernichtend

Ich will es deutlich auf den Punkt bringen: Ich halte gar nichts von der Gesco-Aktie. Als breit gestreute Industriegruppe muss sich Gesco den Vergleich mit den deutschen Nebenwerteindizes MDAX und SDAX gefallen lassen. Das Urteil ist vernichtend für Gesco. Während der MDAX und der SDAX in den letzten zehn Jahren massive Kurssteigerungen erlebten, notiert die Gesco-Aktie deutlich unter dem Niveau von Ende 2023.

Die „Hidden Champions“-Strategie, die sich der Konzern selbst auf die Fahne schreibt, scheint überhaupt nicht aufzugehen. Ich sehe keine Anhaltspunkte dafür, dass die Gesco-Aktie in Zukunft eine überdurchschnittliche Kursentwicklung nimmt.

Anleger sollten meiner Meinung nach einen großen Bogen um die Aktie machen.

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