General Motors: Erstes Opfer der US-Zölle in Amerika

Belastung wird sichtbar

Die US Zölle belasten den amerikanischen Autohersteller General Motors und führten zu einem vorübergehenden Kurseinbruch. Am Donnerstag verlor sie -1,4% und steht aktuell bei 52,40 US$. Lohnt sich hier ein Einstieg?

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Ergebnisse liegen über Markterwartungen

Wie die gesamte Autobranche leidet auch der amerikanische Autobauer unter der schwachen Konjunktur. Dennoch lagen die Ergebnisse des Quartals über den Expertenerwartungen. Der Umsatz reduzierte sich von 48 Milliarden US$ im Vorjahreszeitraum auf 47,1 Milliarden US$. Die Analystenerwartungen lagen bei 45,8 Milliarden US$.

Die Ertragslage verschlechterte sich deutlich mehr. Der Gewinn vor Steuer und Zinsen fiel von 4,4 auf knapp 3,1 Milliarden US$. Das Periodenergebnis sank um 35,4% auf 1,9 Milliarden US$. Daraus ergibt sich ein bereinigter Gewinn pro Aktie von 2,53 US$ – im Vorjahr lag er bei 3,06 US$.

Dass die Ertragslage sich deutlich verschlechterte liegt auch an den US-Zöllen.

Die Jahresprognose wurde im Mai reduziert. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern, dass die neuen Zölle das Ergebnis mit 4 bis 5 Milliarden US$ belasten können. Erwartet wird ein Gewinn vor Steuern von 10 bis 12,5 Milliarden US$ – zuvor waren es 13,7 bis 15,7 Milliarden US$.

US-Zölle hinterlassen Spuren

Mit den eingeführten Zöllen will Trump die amerikanische Wirtschaft ankurbeln. Dadurch sollen Jobs erhalten bleiben und neue geschafft werden. Bedingt durch die internationale Globalisierung betreffen die Zölle auch die amerikanischen Autokonzerne. Laut den amerikanischen Autokonzernen fallen Mehrkosten von rund 42 Milliarden US$ an, weltweit werden die Mehrkosten auf 108 Milliarden US$ geschätzt.

Die Ursache für die Mehrkosten liegt darin, dass die amerikanischen Konzerne viele Teile aus dem Ausland beziehen. Dort werden sie kostengünstiger hergestellt.

Um dem entgegenzuwirken investiert GM in den USA 4 Milliarden US$. Die Produktion wird von Mexiko in die USA verlagert.

Die Zölle führen in der Summe dazu, dass die Autopreise sich erhöhen und zu Lasten der Käufer gehen. Höhere Verkaufspreise führen auch dazu, dass die Absatzmenge in den USA zurückgehen dürfte.

Was bedeutet das für die Aktie?

GM restrukturierte sich in der Vergangenheit und reduzierte das China-Geschäft deutlich. Im Vergleich zu den europäischen Herstellern war das Unternehmen profitabler. Dieser Vorteil dürfte jetzt dahin sein. Somit kann GM als ein Opfer der US-Zollpolitik bezeichnet werden.

Der Kurseinbruch ist mittlerweile zwar wieder aufgeholt, dennoch halte ich das zukünftige Potenzial für begrenzt. Die Analysten sehen das ebenfalls so, die UBS sieht den fairen Wert bei 51 US$ und Bernstein Research bei 50 US$.

Mein Fazit: Für Anleger sind damit auch die US-Autokonzerne uninteressant geworden. Die deutschen Autokonzerne bieten trotz aller Probleme mehr Kurspotenzial.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt: Während US-Aktien unter Druck stehen, analysiert unser exklusiver Report „Danke, Trump“ drei europäische Unternehmen mit starken Fundamentaldaten, die vom aktuellen Marktumfeld profitieren und beachtliches Kurspotenzial freisetzen werden.

ℹ️ General Motors in Kürze

  • General Motors, kurz GM, (WKN: A1C9CM) ist der größte amerikanische Automobilhersteller und vertreibt die Marken Chevrolet, Buick, GMC, Cadillac, Baojun und Wuling. GMs Zukunft ist vollelektrisch.
  • Neben dem Hauptsitz in Detroit unterhält der Konzern weltweit Produktionsstätten.
  • Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung rund 50,4 Milliarden US$.
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