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GEA Group: Geht der Aktie die Puste aus?

Rudolf Schneider / 08.03.24 / 9:54

Die Aktie des Maschinenbauers GEA Group (WKN: 660200) reagierte am Donnerstag auf die Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen uneinheitlich. Nach einem stärkeren Anstieg verlor sie immer mehr im Tagesverlauf, aktuell sinkt der Kurs weiter und steht bei bei 36,10 €. Auf Jahressicht betrachtet, zeigt der Chart, dass ein längerfristiger Rebound stattfindet. Die Lücke bis zu hoch im April mit 44 € beträgt noch rund -18%. Wie weit reicht die Erholung?

Foto: GEA Group

ℹ️ GEA Group vorgestellt

  • GEA Group, kurz GEA, ist weltweit einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Pharma- und Getränkeindustrie. Neben dem Spezialmaschinenbau für die Prozesssteuerung gehören auch Serviceleistungen zu den Kernfeldern des Konzerns.
  • Die weltweiten Aktivitäten erstrecken sich über 62 Länder, der Hauptsitz ist in Düsseldorf.
  • Die Aktie ist im MDAX gelistet; die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 6,2 Milliarden €.

Positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt

In den vorherigen Quartalsberichten zeigte sich, dass die Dynamik im zweiten Halbjahr nachließ. Dies kommt in dem am 7. März veröffentlichten vorläufigen Jahresbericht zu Ausdruck. Der Umsatz verbesserte sich um 4% auf 5,4 Milliarden €. Bereinigt um Währungseffekte stieg er um 8,4% und liegt damit leicht über der Prognose von 8%. Der Zuwachs fand in allen Segmenten und Märkten statt.

Beim operativen Ergebnis ist eine analoge Entwicklung eingetreten – das EBITDA stieg um 8% auf 774 Millionen €. Die daraus resultierende operative Marge verbesserte sich geringfügig auf 14,4%. Beim Konzernergebnis ist ein leichter Rückgang auf 392,8 Millionen € eingetreten. Hier machten sich Belastungen aus nicht fortgeführten Aktivitäten bemerkbar.

Insgesamt ist das Geschäftsjahr zufriedenstellend ausgefallen. Währungsverluste in Höhe von 221 Millionen € machen sich negativ bemerkbar.

Stefan Klebert, CEO der GEA Group, kommentierte das abgelaufene Jahr so:

Das Jahr 2023 hat uns vor viele Herausforderungen gestellt. Trotzdem ist es uns gelungen, die wesentlichen Finanzkennzahlen erneut zu verbessern. Damit haben wir unsere Stärke und Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt.

Weiteres Wachstum erwartet

Der Konzern rechnet weiterhin mit einem schwierigen Umfeld, erwartet jedoch dennoch beim Umsatz, das organische Wachstum soll bei 2 bis 4% liegen. Bei der operativen EBITDA-Marge wird mit einem geringen Anstieg auf 14,5 bis 14,8% gerechnet. Dass beim Wachstum wenig Dynamik vorhanden ist, zeigt sich in dem rückläufigen Auftragseingang – er sank nominal um 3,7% auf 5,45 Milliarden €.

An den Zielen bis 2026 hält das Düsseldorfer Unternehmen fest. Bis dahin soll ein durchschnittliches organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6% erzielt werden. Die EBITDA-Marge soll dann bei 15% liegen.

Im Vergleich zu den jetzigen Werten sind diese Ziele wenig ambitioniert.

Wenig Potenzial vorhanden

Die schwierige Konjunkturlage dürfte im ersten Halbjahr anhalten. Insbesondere die Währungsverluste beeinflussen die Geschäftsentwicklung negativ. Im Hinblick auf die geringen Erwartungen im laufenden Geschäftsjahr sehe ich kein allzu großes Potenzial mehr. 40 € sind aus meiner Sicht ein faires Kursziel, das reicht nicht, um die Lücke vollständig zu schließen.

JPMorgan mit 35 € sowie RBC mit 32 € sind deutlich negativer eingestellt und sehen kurzfristig kein Potenzial. Deren Analysten sind von dem operativen Gewinn enttäuscht. Die Deutsche Bank bewertete die Aktie zuletzt mit 47 €. Ob dieser Wert nach den Zahlen aufrechterhalten wird, ist fraglich.

Was für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite. Die Dividende soll geringfügig auf 1 € angehoben werden – daraus ergibt sich eine Rendite von 2,7%. Positiv ist ebenfalls, dass das Aktienrückkaufprogramm bis Anfang 2025 fortgesetzt wird.

Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau ist das Kurspotenzial gering. Es gibt interessantere Werte.

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