Fresenius Medical Care-Aktie: Warum so ängstlich?
Zuletzt brach die Aktie von Fresenius Medical Care deutlich ein; Auslöser war der Quartalsbericht vom 4. November. Am Donnerstag gewinnt sie +1% und steht bei 42,50 €. Lohnt sich jetzt wieder ein Einstiegt?
Starkes Ergebniswachstum erzielt
Der positive Trend der beiden Vorquartale setzte sich auch im dritten Quartal fort. Auffallend ist, dass sich das Konzernergebnis deutlich verbesserte. Im dritten Quartal erhöhte es sich um 29% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 275 Millionen €. Das operative Ergebnis ohne Sondereffekte stieg um 22,4% auf 574 Millionen €; mit Einbeziehung der Sondereffekte erhöhte es sich nur um 3% auf 477 Millionen €. Sondereffekte fielen für den weiteren Umbau des Konzerns sowie beim Verkauf der Kliniken in Brasilien und Malaysia an.
Der Konzernumsatz verbesserte sich um 8% auf 4,8 Milliarden €. Hierzu trugen alle Segmente bei. Auf Sicht der ersten neun Monate wuchs der Konzernumsatz um 2,2% auf 14,6 Milliarden €.
Insgesamt sind die Geschäftszahlen vom 5. November als gut zu bezeichnen. Das aufgelegte Kostensparprogramm greift immer mehr, von den angestrebten Einsparungen von 180 Millionen € wurden bereits 174 Millionen € erreicht.
Die Konzernchefin Helen Giza kommentierte die Lage so:
Wir sind im Jahr 2025 auf einem hervorragenden Weg, unsere Versprechen zu erfüllen.
Prognose bestätigt
Das vierte Quartal soll ebenfalls erfolgreich verlaufen, daher bestätigte das Unternehmen die Prognose. Demnach wird beim Umsatz mit einem niedrigen einstelligen Prozentbereich gerechnet; Ausgangspunkt ist der Vorjahresumsatz von 19,3 Milliarden €. Beim operativen Ergebnis ohne Sondereffekte steht ein Wachstum im hohen Zehnerbereich bis hohen Zwanzigerbereich auf dem Zettel.
Bis 2027 sollen Kosten von insgesamt 1 Milliarde € gespart werden.
Potenzial vorhanden
Der heftige Kurseinbruch ist wirtschaftlich nicht nachvollziehbar. Hier hatten die Marktexperten wahrscheinlich mehr erwartet. Zudem dürften Gewinnmitnahmen erfolgt sein. Die Halbjahresprognose zeigte jedoch, dass das schwierige Umfeld ein größeres Umsatzwachstum nicht zulässt. Die deutlich angestiegene Ertragslage widerspricht dem Kursrückgang. Das Unternehmen vollzog, was es versprach.
Meiner Meinung nach ist der Rückgang nicht begründet, bietet jedoch wieder eine günstigere Einstiegsbasis. Den fairen Wert sehe ich bei 50 € – das entspricht aktuell einem Potenzial von rund +18%. Allerdings zeigt der Chart, dass der Kursverlauf sehr volatil ist. Dabei dürfte es auch weiterhin bleiben.
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Gute Dividende
Die Einschätzungen der Analysten sind sehr unterschiedlich. Jefferies mit ihrem Zielkurs von 36 € und die UBS mit 38 € halten die Aktie für überbewertet. Die Deutsche Bank mit 48 € und Bernstein Research mit 54,50 € sind optimistisch gestimmt.
Was für die Aktie spricht, ist weiterhin die aktuelle Dividendenrendite von 3,4%. Aufgrund des deutlichen Gewinnanstieges könnte die Dividende von zuletzt 1,44 € angehoben werden.
Mein Fazit: Der Rückgang sollte positiv gesehen werden; er bietet wieder günstigere Einstiegschancen.
Hier sei erwähnt: Unser exklusiver Report „Die 200-Milliarden-Dollar-Pille“ identifiziert zwei enorm vielversprechende, aber wenig bekannte Aktien im Bereich der Gewichtskontrolle.
ℹ️ Fresenius Medical Care in Kürze
- Die Fresenius Medical Care AG, kurz FMC, mit rechtlichem Sitz in Hof und operativem Sitz im hessischen Bad Homburg vor der Höhe ist ein weltweit führender deutscher Anbieter von Dialyseprodukten und Dialysedienstleistungen zur überlebensnotwendigen medizinischen Versorgung von Menschen mit chronischem und akutem Nierenversagen.
- Weltweit betreibt der Konzern rund 4.000 Dialysecenter sowie 40 Produktionsstätten. Größter Aktionär ist die Muttergesellschaft Fresenius SE. Nach einer Entflechtung wird FMC als eigenständige AG geführt.
- Die Aktie ist im MDAX gelistet; die Marktkapitalisierung beträgt rund 12,3 Milliarden €.