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Fresenius-Aktie: Keine Dividende, Adelstitel weg

Peter Wolf-Karnitschnig / 06.12.23 / 10:45

Nachdem die Fresenius-Aktie (WKN: 578560) am Dienstag um über -3% absackte, erholt sie sich am Mittwochmorgen um über +1%. Haben Anleger eine vermeintlich schlechte Nachricht schnell verdaut?

stock.adobe.com/peter brauers

ℹ️ Fresenius vorgestellt

Die Fresenius SE & Co. KGaA ist ein deutscher Gesundheits- und Medizintechnikkonzern. Unter dem Namen „Helios“ betreibt der Konzern 87 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren, sechs Präventionszentren und 21 arbeitsmedizinische Zentren in Deutschland. In Spanien und Lateinamerika betreibt Fresenius unter der Marke „Quirónsalud“ 58 Krankenhäuser, ca. 100 ambulante Gesundheitszentren und etwa 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Zudem ist Fresenius mit 32% am Dialysespezialisten Fresenius Medical Care beteiligt. Der in Bad Homburg ansässige Konzern notiert im deutschen Leitindex DAX und ist ca. 16 Milliarden € an der Börse wert.

Keine Dividende im nächsten Jahr

Die Nachricht vom Dienstagabend ist in der Tat nicht gut: Fresenius verliert einen lange gehaltenen Adelstitel. Genauer gesagt ist die Aktie des Gesundheitskonzerns kein Dividendenaristokrat mehr. Nachdem Fresenius seit 25 Jahren seine Dividende erhöht hat, gibt es im kommenden Jahr überhaupt keine Gewinnausschüttung. Was ist geschehen?

Fresenius hat vom deutschen Staat Entlastungszahlungen für Krankenhäuser in Höhe von bis zu 300 Millionen € erhalten. Bedingung dieser staatlichen Beihilfen ist allerdings, dass der Empfänger keine Dividenden an die Anteilseigner und keine Boni an den Vorstand auszahlt. Der Aufsichtsrat des Konzerns muss der Vorstandsentscheidung am heutigen Mittwoch noch zustimmen.

Für Aktionäre ist das auf den ersten Blick eine ziemlich enttäuschende Nachricht. Schließlich halten viele Anleger die Fresenius-Aktie primär aus Dividendengesichtspunkten. Das Unternehmen gehörte in der Vergangenheit aufgrund seines Aristokraten-Status zu den verlässlichsten Dividendenzahlern.

Auf den zweiten Blick ist das Ausschüttungsverbot aber gar nicht so schlecht für den DAX-Konzern. Immerhin handelt es sich um ein Volumen von 500 Millionen €. Hinzu kommen die vereinnahmten Staatshilfen in Höhe von etwa 300 Millionen € und einbehaltene Boni für die Unternehmensführung.

Fresenius sitzt auf einem Schuldenberg von rund 25 Milliarden €. In Zeiten niedriger Zinsen wäre dieses Niveau verkraftbar, nicht aber in der aktuellen Hochzinsphase. Der Konzern ist somit auf jeden Euro angewiesen, den er zur Bedienung seiner Verbindlichkeiten verwenden kann.

Auf dem Weg zum Jahreshoch

Die Fresenius-Aktie befindet sich seit Anfang November wieder in einem Aufwärtstrend, in dessen Zuge sie über +15% gestiegen ist. Nächste Zielmarke ist das Jahreshoch aus dem September bei 31 €.

Das ist wichtiger als die Gewinnausschüttung

Ich glaube, dass der Wegfall der Dividende für Fresenius verkraftbar ist. Zwar verliert Fresenius den besonderen Status als einziger deutscher Dividendenaristokrat. Aber mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von knapp 1,5% in den letzten zehn Jahren war die Fresenius-Aktie ohnehin kein besonders attraktiver Dividendenzahler.

Viel wichtiger als die Gewinnausschüttung ist die operative Entwicklung des Konzerns und der kontinuierliche Schuldenabbau. Der Vorstand hat in meinen Augen völlig richtige Prioritäten gesetzt. Die Fresenius-Aktie besitzt meiner Meinung nach noch weiteres Aufwärtspotenzial.

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