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Formycon profitiert von Biosimilar-Boom

Marc Rendenbach / 05.02.14 / 13:00

formyconDer Biosimilar-Spezialist Formycon (WKN: A1EWVY) erlebt an der Börse derzeit einen enormen Aufschwung. Dabei dürfte das Unternehmen erst am Beginn seiner Glanzzeit stehen. Biosimilars gelten als Umsatzbringer der Zukunft. Laut einer Studie des Marktforschers Frost & Sullivan werden die in dieser Branche erzielten Erlöse bis 2019 von derzeit 1,2 Milliarden auf 24 Milliarden Dollar explodieren. Biosimilars sind Nachahmer-Arzneistoffe, die im Gegensatz zu Generika biotechnologisch erzeugt werden. Nach Ablauf der Patentzeit der jeweiligen Originalwirkstoffe können andere Hersteller die Produkte - kostengünstig - nachbauen. Expertenschätzungen zufolge verlieren bis 2020 rund 80 Prozent der in den 80er und 90er Jahren entwickelten Biopharmazeutika ihren Patentschutz. Formycon gehört als deutscher Branchen-Pionier zu den weltweit wenigen Unternehmen, die bereits das nötige Entwicklungs-Know-how mitbringen, um von den glänzenden Aussichten für Biosimilars zu profitieren.

Finanziell ist Formycon mittlerweile gut gepolstert. Ende letzten Jahres wurde eine Kapitalerhöhung im Gesamtumfang von über 9,4 Millionen Euro erfolgreich platziert. Formycon möchte sein Geld in erster Linie mit der Auslizenzierung oder dem Verkauf seines Entwicklungsportfolios verdienen. Ein erster Deal hierzu wurde zuletzt mit der Santo Holding GmbH abgeschlossen. Viele Pharmaunternehmen drängen aktuell insbesondere auf den europäischen Biosimilar-Markt, da die regulatorischen Anforderungen hier mittlerweile - im Gegensatz zu den USA - als überschaubar gelten. Mit der europweiten Zulassung des monoklonalen Antikörpers Infliximab, dessen Original seit 1998 unter dem Namen Remicade vermarktet wird und jährlich über 7 Milliarden Dollar Umsatz generiet, wurden die positiven Eischätzungen zur Zukunft der Biosimilars im vergangenen Jahr enorm gestützt. Da Biosimilars circa 20 bis 25 Prozent günstiger als die Originalmedikamente sind, dürften sie auch eine potenzielle Kostenbremse in den internationalen Gesundheitssystemen darstellen. In Deutschland sind bislang 14 Bio­similars zugelassen. Erste Produkte aus der Formycon-Pipeline sollen 2016 in Schwellenländern vermaktet werden. Ab 2020 ist dann die Einführung in den regulierte Märkte möglich.

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