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Expedia-Aktie -18%: Was war da los?

Peter Wolf-Karnitschnig / 10.02.24 / 9:08

Die Expedia-Aktie (WKN: A1JRLJ) geriet zum Wochenschluss am Freitag massiv unter Druck und beendete die Handelswoche mit einem Tagesverlust von fast -18%. Was schickte das Papier des Internet-Reisekonzerns so stark in den Kurskeller?

stock.adobe.com/Maxim_Tupikov

ℹ️ Expedia vorgestellt

  • Die Expedia Group, Inc. ist eine weltweit tätige Online-Buchungsplattform mit Sitz in Bellevue im US-Bundesstaat Washington. Wichtigste Websites der Gruppe sind Expedia, Hotels.com und Trivago.
  • Die Expedia-Gruppe vermittelt Flüge, Hotelübernachtungen, Mietwagen, Pauschalreisen und Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten. Mit Egencia bietet die Gruppe auch einen speziellen Service für Unternehmen und Geschäftsreisende.
  • Expedia notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist ca. 18,2 Milliarden US$ wert.

Positive und negative Zahlen

An den vorgestellten Zahlen für das abgelaufene Quartal und das Gesamtjahr 2023 kann der Kurssturz kaum gelegen haben, denn Umsatz und Gewinn fielen erfreulich gut aus. Im Schlussquartal 2023 steigerte Expedia seinen Umsatz im Jahresvergleich um ca. 10% auf 2,89 Milliarden US$. Noch wesentlich stärker erhöhte sich der Gewinn je Aktie von 1,26 US$ im vierten Quartal 2022 auf 1,72 US$ im letzten Quartal.

Auch auf Jahressicht erzielte Expedia ein Umsatzwachstum von ca. 10% auf 12,84 Milliarden US$. Der bereinigte Gewinn je Aktie sprang um satte 43% auf 9,69 US$ nach oben.

Trotz dieser positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung gibt es aber auch einige Enttäuschungen in den Quartalszahlen. Das Retail-Geschäft von Expedia verzeichnete im vergangenen Quartal nur noch in Wachstum von 4,5% gegenüber dem Vorjahr auf 1,96 Milliarden US$. Analysten hatten 2,01 Milliarden US$ Segmentumsatz auf dem Zettel. Die Kohlen aus dem Feuer holte das Business-to-Business-Segment, das im Vorjahresvergleich um 28% auf 684 Millionen US$ Umsatz zulegte.

Weitere Wermutstropfen im Quartalsergebnis waren die Entwicklung des Free Cashflows und der Bruttobuchungen. Der Free Cashflow belief sich auf -415 Millionen US$. Die Bruttobuchungen blieben mit 21,67 Milliarden US$ hinter den prognostizierten 22 Milliarden US$ zurück.

Der CEO geht

Wir haben unsere Jahresprognose erfüllt, Rekordergebnisse erzielt und gleichzeitig eine massive Transformation abgeschlossen und die damit verbundene inhärente Volatilität bewältigt,

sagte CEO Peter Kern in der Pressemitteilung zur Bilanz.

Doch diesen CEO wird es bald nicht mehr geben. Nach vier Jahren an der Spitze von Expedia wird Kern den Chefsessel an Ariane Gorin übergeben. Gorin arbeitet bereits seit über zehn Jahren erfolgreich in Management-Funktionen für Expedia. Trotzdem zeigt die Reaktion der Börse, dass Anleger von diesem plötzlichen Chefwechsel nicht gerade begeistert sind.

Die Rallye unterbrochen

Die Expedia-Aktie hat seit Anfang November eine veritable Kursrallye hingelegt und in gut drei Monaten 70% an Wert gewonnen. Durch den Kurssturz vom Freitag ist ein Gutteil dieses Wertzuwachses wieder verloren gegangen. Nun ist es wichtig, dass der Reisetitel nicht die Unterstützung bei 120 US$ durchbricht.

Das scheint übertrieben

Ein Kurssturz von 18% erscheint mir angesichts der recht guten Zahlen ein wenig übertrieben. Der Ausblick von Expedia für das laufende Geschäftsjahr liegt im Rahmen der Erwartungen.

Einige Analysten treibt die Sorge um, dass Expedia angesichts eines schleppenden Jahresauftakts Schwierigkeiten haben dürfte, seine Jahresprognose zu erreichen. Ich glaube, dass es noch zu früh ist, um darüber ein fundiertes Urteil abgeben zu können.

Was den Chefsesselwechsel angeht, erlaube ich mir kein Urteil. Der scheidende CEO hat zweifellos einen guten Job bei Expedia gemacht. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass die neue Chefin nicht einen noch besseren Job machen kann.

Die Expedia-Aktie wurde in den beiden letzten Jahren massiv vom Hauptwettbewerber Booking.com abgehängt. Ich glaube, dass Expedia einiges an Aufholpotenzial hat. Langfristig orientierte Anleger sollten in meinen Augen die Gelegenheit des Kurssturzes nutzen, in die Expedia-Aktie einzusteigen.

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