Evotec: Dieser Herr hält gar nichts von der Aktie

Analyst senkt den Daumen

Nach dem Übernahmeangebot des US-Biotechunternehmens Halozyme bewegt sich die Evotec-Aktie kaum noch. Sie pendelt in einem sehr engen Korridor von 10 bis 10,50 €. Während alle Welt rätselt, wie es weitergeht, rät einer dringend zum Verkauf der Aktie.

stock.adobe.com/Oulaphone

Warnende Stimme

Es ist erst fünf Tage her, dass die Evotec-Aktie einen gewaltigen Sprung gemacht hat von rund 8,50 € auf 10,50 €. In der allgemeinen Euphorie nach Bekanntwerden der Übernahmepläne von Halozyme und zuvor von Finanzinvestor Triton kippt jedoch nun ein Analyst Wasser in den Wein.

Es ist Falko Friedrichs vom Deutsche Bank Research, der sein Verkaufsurteil für die Evotec-Aktie und sein Kursziel von 4 € bestätigt, welches zugleich das mit Abstand niedrigste aller Marktbeobachter darstellt. Ist der Mann verrückt? Oder wie begründet er das? Ganz einfach: Laut Friedrichs befinde sich die Aktie derzeit in einer „speziellen Situation“, in der sich der Kurs von den Fundamentaldaten abgekoppelt habe. Da der Analyst weiter zum Verkauf rät, geht er also nicht davon aus, dass ein Deal zustandekommt.

Halozyme verrät Details

Unterdessen hat der Kaufinteressent weitere Details seiner Absichten offenbart. So teilte das US-Biotechunternehmen Halozyme am Montag mit, wie man die Übernahme von Evotec für 11 € je Aktie in bar, was einem vollständig verwässerten Eigenkapitalwert von 2 Milliarden € entspricht, finanziell stemmen möchte. Im Einzelnen:

Halozyme verfüge über erhebliche Barreserven und eine starke Bilanz. Der Bargeldbestand liege zum Jahresende bei über 800 Millionen US$. Die Transaktion wäre an keine Finanzierungsbedingungen geknüpft. Das Unternehmen arbeite mit Finanzierungspartnern an einer optimalen Finanzierungsstruktur, zur Finanzierung der Transaktion werde kein Eigenkapital verwendet.

Im Wortlaut heißt es:

Die reine Bartransaktion würde von einer Gruppe bestehender Kreditgeber unterstützt, die innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion einen klaren Weg zu einer auf weniger als das Zweifache des Nettoverschuldungsgrades ausgerichteten Transaktion vorsieht.

Halozyme-Aktie stürzt ab

Anteilseigner der Halozyme-Aktie scheinen eher schockiert zu sein von der Übernahme-Offerte. Jedenfalls wird seit deren Bekanntwerden fleißig der Verkaufsknopf gedrückt. Das Papier hat binnen fünf Handelstagen einen Wertverlust von -30% erlitten. Die Marktkapitalisierung der Firma ist dadurch von zuvor 6,7 Milliarden auf 5,4 Milliarden US$ geschrumpft.

Unterdessen hält sich der vermeintliche zweite Interessent weiter bedeckt. Finanzinvestor Triton Partners hatte den Erwerb von rund 10% der Evotec-Anteile vermeldet und im gleichen Zug sein Interesse an einer kompletten Übernahme verlauten lassen.

Was ein bisschen stutzig macht: Weder Halozyme noch Triton Partners hatten zuvor Management oder Aufsichtsrat von Evotec in Kenntnis gesetzt. Entsprechend zurückhaltend kommentierten die Hamburger in Bezug auf Halozyme lediglich, man werde „diese Interessenbekundung sorgfältig analysieren, über weitere Schritte entscheiden und den Kapitalmarkt entsprechend den rechtlichen Anforderungen weiter informieren“.

Es bleibt spannend

Hinter den Kulissen dürften nun die Köpfe qualmen und die Telefondrähte glühen. Der Preis von 11 € je Aktie steht aktuell im Raum. Die Aktie notiert nur knapp unterhalb dieses Niveaus, was faktisch bedeutet, dass der Markt der Übernahme eine hohe Wahrscheinlichkeit beimisst.

Insofern sollten Anleger meiner Meinung nach davon absehen, jetzt zu diesem Preis zu kaufen, selbst wenn dieser letztlich kaum Bestand haben dürfte, falls es tatsächlich zu Verhandlungen und einem Abschluss kommen sollte. Besonders risikoaffine Investoren könnten auf einen Bieterwettstreit zwischen Halozyme und Triton spekulieren, in dessen Verlauf die Aktie noch etliche Euro zulegen könnte.

Berücksichtigen sollte man bei allem, dass die Evotec-Aktie drastisch einbrechen dürfte, sofern es nicht zu einer Übernahme kommt. Dann würde der Mann von der Deutschen Bank mit seiner warnenden Stimme recht behalten, wobei selbst dann ein Kurs von nur 4 € zu tief gegriffen sein dürfte.

Evotec-Chatraum

Wer sich genauestens über den Wirkstoffforscher und dessen Pipeline informieren will, sollte einen Blick in unseren neuen Evotec-Report werfen. Darin beleuchten wir ausführlich die Chancen und Risiken dieses volatilen SDAX-Titels.

Wichtig erscheint für interessierte Anleger, alle notwendigen News sowie Profi-Einschätzungen schnellstmöglich zu bekommen. Hier empfiehlt sich die kostenlose Registrierung für unseren Evotec-Chat-Raum.

ℹ️ Evotec in Kürze

  • Evotec (WKN: 566480) mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.
  • In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.
  • Evotec ist Mitglied im deutschen Small-Cap-Index SDAX und aktuell ca. 1,83 Milliarden € wert.

💬 Biotech-Aktien: Jetzt über die nächsten Rendite-Raketen informieren!

Nutzer unseres einzigartigen Live Chat und Mitglieder des exklusiven No Brainer Club sind im Biotech-Bereich bestens informiert und profitieren von eingehend selektierten Aktien mit ausgezeichneten Chance-Risiko-Profilen.

Zugehörige Kategorien: Biotech