Evotec-Aktie: War das erst der Anfang?

Meilensteinzahlung erhalten

Die Aktie von Evotec ist wieder verstärkt in den Anlegerfokus gerückt. Von dem Tief im September mit 5,80 € konnte sie sich deutlich erholen. Am Dienstag steht sie aktuell bei 7,10 €. Nimmt der Kurs jetzt wieder Fahrt auf?

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Meilensteinzahlungen erhalten

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Pharmakonzern Bristol Myers Squibb (BMS) erhielt das Hamburger Unternehmen eine Zahlung von 25 Millionen US$. Damit sollen weitere gemeinsame Projekte vorangetrieben werden.

Seit 2016 besteht die Kooperation zwischen beiden Unternehmen; 2023 wurde sie für weitere acht Jahre verlängert. Gegenstand dabei ist die Erforschung und Entwicklung krankheitsverändernder Therapien für neurodegenerative Erkrankungen, für die es derzeit nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt. Die Pipeline der innovativen Programme ist gut gefüllt.

Die bis 2033 verlängerte Zusammenarbeit spricht für das hohe Know-how von Evotec. Weitere Meilensteinzahlungen dürften zukünftig erfolgen.

Starke Partnerschaften vorhanden

Die Zusammenarbeit mit BMS ist nur eine von vielen. Hierzu gehören Eli Lilly (Erforschung von Stoffwechsel- und Nierenerkrankungen), Sandos (Biosimilars) sowie Infinity Pharmaceuticals (Screening und biologische Testentwickler).

Die Partnerschaften mit diesen bedeutenden Pharmafirmen zeigen das hohe Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen. Mit seiner neuen KI-gestützten Plattform liegt der Fokus auf profitablen Forschungsprojekten.

Höhere Profitabilität erwartet

Das Manko des Hamburger Unternehmens war bisher die geringe Profitabilität. In den ersten sechs Monaten lag der operative Verlust (EBITDA) bei 1,9 Millionen €. Gegenüber dem Vorjahresverlust von 0,6 Millionen € ist das ein deutlicher Anstieg.

Für das Gesamtjahr wird ein bereinigtes EBITDA von 40 bis 50 Millionen € erwartet. Das bedeutet, dass das dritte und vierte Quartal hochprofitabel ausfallen müssen. Die Ertragsprognose wurde bestätigt, obwohl der erwartete Umsatz von 840 bis 880 Millionen € auf 760 bis 800 Millionen € gesenkt wurde.

Der Bericht für das dritte Quartal wird daher sehr spannend werden. Der komplette Konzernumbau dürfte sich ertragsmäßig erst im nächsten Jahr auswirken.

Was bedeutet das für die Aktie?

Wichtiger als solche Meilensteinzahlungen ist die angestrebte höhere Profitabilität. Auf der Forschungsseite sowie in bedeutenden Partnerschaften ist das Unternehmen gut aufgestellt. Der Kursrückgang beruhte im Wesentlichen auf der schwachen Ertragslage.

Hier erwarte ich zukünftig höhere Renditen und bin daher zuversichtlich für die Evotec-Aktie. Das nächste Kursziel sollte bei 7,50 € liegen. Wenn es nachhaltig überschritten wird, ist der Weg bis auf 8,50 € frei.

Trotz des Optimismus ist weiterhin mit einer hohen Volatilität zu rechnen. Wichtig ist jedoch, einen stabilen Kursboden zu finden.

Bis auf die Deutsche Bank mit ihrem Zielkurs von 6 € sind alle anderen Analysehäuser zuversichtlich. Der höchste Zielkurs mit 11,20 € kommt von RBC.

Mein Fazit: Mittelfristig besteht hier weiteres Kurspotenzial.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Evotec. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

ℹ️ Evotec in Kürze

  • Evotec (WKN: 566480) mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.
  • In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.
  • Evotec ist Mitglied im TecDAX und knapp 1,3 Milliarden € wert.
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