Evonik-Aktie: Kaufen wegen der guten Dividende?

Neue Zahlen

Die Evonik-Aktie findet zurzeit keinen Boden. Der Anstieg im ersten Quartal ist wieder völlig hinfällig geworden. Am Mittwoch gewinnt sie leicht und steht aktuell bei rund 16,70 €. Damit befindet sie sich wieder auf dem Niveau zum Jahresanfang. Lohnt sich jetzt schon ein Einstieg?

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Schwache Nachfrage setzt sich fort

Momentan leidet die gesamte Chemiebranche unter einer geringen Nachfrage. Konkurrenten wie BASF und Covestro mussten ihre Prognosen senken. Dementsprechend schwach waren auch die Zahlen für das zweite Quartal vom 1. August.

Der Umsatz reduzierte sich um 11% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,5 Milliarden €. Sehr schwach war der Absatz der sogenannten C4-Produkte und der Spezialchemie. Der Rückgang beim operativen EBITDA fiel mit 12% auf 509 Millionen € analog aus. Trotz dieses Rückgangs blieb die EBITDA-Marge mit 14,5% etwas auf Vorjahresniveau.

Beim Nettoergebnis wurde aus einem Vorjahresverlust von 5 Millionen € ein Gewinn von 120 Millionen €. Allerdings waren damals hohe Rückstellungen für das Effizienzsteigerungsprogramm enthalten.

Dieser Rückgang beim Umsatz und Ertrag kam nicht überraschend. Seitens des Unternehmens wurde immer wieder auf die schwache Nachfrage verwiesen.

Finanzvorstand Maike Schuh, kommentierte die Lage so:

Die Situation hat sich im Mai und im Juni klar eingetrübt. In der zweiten Jahreshälfte stehen weniger Wartungsstillstände an und wir sollten vom Hochlauf neuer Kapazitäten bei einigen unserer Produkte profitieren.

Prognose bestätigt

Insgesamt bleibt die Situation auch im zweiten Halbjahr schwach. Daher dürfte 2025 ein Übergangsjahr werden. Dennoch wurde die Bandbreite des bereinigten EBITDA mit 2 bis 2,3 Milliarden € bestätigt, allerdings wird der tatsächliche Wert im unteren Bereich liegen.

Zum Umsatz wurden keine Angaben gemacht. Um den Free Cashflow stabil zu halten werden die Investitionen um 100 Millionen € auf 750 Millionen € gesenkt.

Sollte sich die Lage weiter verschlechtern, kann die Prognose nochmals angepasst werden.

Was bedeutet das für die Aktie?

Momentan ist bei Chemie-Aktien mit keinen größeren Kursanstiegen zu rechnen. Im Gegensatz zu den beiden Konkurrenten BASF und Covestro konnte Evonik seine Ertragszielwerte beibehalten.

Mittelfristig bin ich für den weiteren Kursverlauf jedoch positiv eingestellt. In dem jetzigen Niveau ist viel Negatives eingepreist. Das Effizienzsteigerungsprogramm sowie der Konzernumbau dürften die Ertragslage in den nächsten Jahren jedoch verbessern. Aus meiner Sicht liegt der faire Kurs bei 20 €.

Die UBS sieht die Aktie mit ihrem Zielkurs von 18 € fair bewertet. Die Deutsche Bank, die DZ Bank und Warburg Research sehen den fairen Wert bei 24 €.

Was für die Aktie spricht, ist die aktuelle Dividendenrendite von 7%. Ich gehe davon aus, dass die letztjährige Dividende von 1,17 € beibehalten wird. Passend dazu: Wer auf der Suche nach den vielversprechendsten Dividendentiteln für 2025 ist, findet in unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ wertvolle Anregungen zu zehn potenziellen Outperformern.

Insgesamt bin ich bei der Aktie positiv gestimmt; das jetzige Niveau bietet eine gute Einstiegsbasis.

ℹ️ Evonik in Kürze

  • Evonik Industries AG, kurz Evonik, ist ein weltweit führender Konzern für Spezialchemie. Die Produkte kommen sowohl im Nahrungsmittelbereich als auch im Industriebereich zum Einsatz.
  • Neben dem Hauptsitz in Essen unterhält das Unternehmen 27 internationale Produktionsstandorte, und ist in mehr als 100 Ländern tätig.
  • Das im MDAX gelistete Unternehmen wird an der Börse aktuell mit rund 7,9 Milliarden € bewertet.
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