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Evonik-Aktie: Ein neues Allzeittief droht

Peter Wolf-Karnitschnig / 26.09.23 / 10:15

Die Evonik-Aktie (WKN: EVNK01) bereitet Anlegern schon seit über zwei Jahren wenig Freude. Nach einem starken Start ins Börsenjahr 2023 befindet sich das Papier des Chemiekonzerns seit Februar in einem mehr oder weniger kontinuierlichen Abwärtstrend. Erst Ende Juni fiel die Evonik-Aktie auf ein neues Allzeittief. Nun scheint sie es abermals testen zu wollen. Was drückt den Kurs von Evonik so stark nach unten?

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ℹ️ Evonik vorgestellt

Die Evonik Industries AG ist ein weltweit führendes Chemieunternehmen. Der in Essen ansässige Konzern ist vor allem in den Bereichen Spezialchemie und Hochleistungsmaterialien tätig. Die Produkte von Evonik kommen in einer Vielzahl von Industrien zur Anwendung, darunter Nahrungsmittel, Pflege- und Haushaltsprodukte, Medizinprodukte, Kunststoffe und sonstige industrielle Anwendungszwecke. Der Konzern unterhält über 25 internationale Produktionsstandorte und ist in mehr als 100 Ländern weltweit aktiv. An der Börse ist Evonik mit rund 8,1 Milliarden € bewertet.

Kein Stein bleibt auf dem anderen

Die Evonik-Aktie wird im Wesentlichen von zwei Faktoren belastet: Zum einen kämpft der Chemiekonzern wie alle Unternehmen seiner Branche derzeit mit der schwachen Weltkonjunktur und den bei vielen Kunden noch hohen Lagerbeständen.

Zum anderen belastet Evonik eine besonders komplexe Unternehmensorganisation. Der Konzern besteht aus insgesamt über 8.500 Organisationseinheiten. Zwischen Vorstand und Produktion liegen acht Managementebenen und auf lediglich vier Mitarbeiter kommt eine Führungskraft.

Evonik-Chef Christian Kullmann will nun die Axt an diese viel zu komplexe und kostspielige Struktur ansetzen. „Wir arbeiten an unserer Bikini-Figur“, sagte Kullmann der Wirtschaftszeitung Handelsblatt. Er will Evonik schlanker, schneller und zugleich internationaler aufstellen.

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen einige Konzernbereiche in eigenständige Gesellschaften ausgegliedert werden. Dabei handelt es sich um Support-Leistungen wie Energieerzeugung, Logistik, technischer Service, Werkschutz und Werkstättenbetrieb. Zudem sollen drei große Standorte in Europa nicht mehr selbst betrieben werden.

Ein Team von Evonik-Managern arbeitet derzeit an einer völlig neuen Verwaltungsstruktur des Konzerns. Von den Umstrukturierungsplänen werden voraussichtlich Tausende Mitarbeiter betroffen sein.

Der Carve-Out der Dienstleistungsgesellschaften soll in rund zwei Jahren abgeschlossen sein. Wahrscheinlich werden rund 4.000 Mitarbeiter in die neuen Gesellschaften wechseln. Was mit ihnen in Zukunft passieren wird, ist noch unklar. Evonik lässt sich alle Optionen offen, bis hin zu einem Verkauf.

In düsterer Verfassung

Das Chartbild der Evonik-Aktie zeigt sich derzeit in düsterer Verfassung. Seit Jahresbeginn ist dem Chemiepapier kein nachhaltiger Aufschwung mehr gelungen. Derzeit notiert die Aktie nur noch rund 5% über ihrem Allzeittief.

Sollte diese Marke nicht halten, droht ein weiterer massiver Ausverkauf der Evonik-Aktie.

Wenig spricht für einen Einstieg

Vor diesem Hintergrund rate ich Anlegern, sich bis auf Weiteres von der Evonik-Aktie fernzuhalten. Das Chartbild sieht nicht gut aus und auch fundamental spricht derzeit wenig für einen Einstieg in den Chemie-Titel.

Erst wenn sich die Weltkonjunktur wieder auf Erholungskurs befindet und absehbar ist, dass der Konzern gut mit seiner Restrukturierung vorankommt, ist der Zeitpunkt gekommen, wieder über einen Kauf der Evonik-Aktie nachzudenken.

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