Ethereum: Wale kaufen – kommt jetzt der große Rebound?
Ethereum steht seit Wochen unter Abgabedruck. Gegenüber dem August-Hoch belaufen sich die Abschläge inzwischen auf über -35%. Doch wie sind die weiteren Aussichten für den größten Altcoin? Geht der Bärenmarkt jetzt erst so richtig los oder schafft der Coin den Turnaround?
BTC und ETH im Abwärtstrend
Im Kryptosektor ist schon seit einigen Wochen die Luft raus. Der Bitcoin hat Anfang Oktober zwar noch einmal ein neues Hoch erklommen, befindet sich seitdem aber in einer deutlichen Korrektur, die zuletzt sogar zum Bruch der 100.000-US$-Marke führte
Bei Ethereum hat der Abschwung bereits Ende August begonnen. Damals gelang zwar der Anstieg auf ein neues Rekordhoch bei 4.955,30 US$, zu einem nachhaltigen Ausbruch über das bisherige Top von 4.868,80 US$ kam es jedoch nicht. Stattdessen prallte der Coin nach unten ab und ging in eine Abwärtsbewegung über, die sich in den letzten Wochen nochmals verstärkt hat.
Am Wochenende testete ETH die 3.000-US$-Marke und markierte mit 3.003,30 US$ den tiefsten Stand seit Mitte Juli. Der starke Abverkauf folgt dabei einer Kapitalverschiebung an den Märkten - raus aus riskanten Assets und rein in weniger risikobehaftete Anlagen. Doch es gibt auch Hoffnung.
LTH verkaufen weniger, Wale kaufen hinzu
Zum einen hat das Verkaufsvolumen unter den langfristigen Ethereum-Inhabern (LTH) zuletzt abgenommen, was dem Altcoin die Möglichkeit gibt, sich zu stabilisieren. Und das in einer Phase, in der große Wale ETH akkumulieren. So zeigen aktuelle Daten, dass Adressen, die zwischen 1 Million und 10 Millionen ETH halten, in den letzten vier Tagen 460.000 ETH angehäuft haben.
Diese Coins haben einen Gegenwert von mehr als 1,6 Milliarden US$ und deuten darauf hin, dass die großen Fische im Krypto-Sektor davon überzeugt sind, dass Ethereum vor einem breiten Aufschwung stehen könnte.
Einer dieser großen Fische ist Tom Lee, der über seine Treasury-Firma Bitmine zuletzt 29 Millionen US$ in Ethereum investiert hat. Er glaubt, dass Ethereum vor einem 100x-Superzyklus stehen könnte, ähnlich wie der Bitcoin im Jahr 2017. Langfristig könnte ETH laut Lee sogar größer werden als BTC und das Fundament des künftigen Finanzsystems bilden, in dem alles tokenisiert wird.
Bis zum Jahresende traut der Chefstratege von Fundstrat Ethereum trotz der jüngsten Verkaufswelle weiterhin einen Anstieg auf 7.000 US$ zu.
Jetzt bei Ethereum einsteigen?
Ein Grund für die zunehmende Akkumulation dürfte sein, dass ETH nur noch knapp über dem durchschnittlichen Einstandskurs von langfristigen Investoren notiert. Dieser gilt historisch als sehr starke Unterstützung und wurde nur einmal unterschritten – im April, als die weltweiten Zölle in Kraft traten.
Vor diesem Hintergrund traue ich der zweitgrößten Kryptowährung durchaus einen Turnaround zu. Meine Hoffnung, dass es doch noch zu einer Jahresendrallye kommt, liegt auch darin begründet, dass die Fed zum 1. Oktober ihr Programm der quantitativen Straffung (QT) beendet und damit de facto wieder neue Liquidität in den Markt kommt. In der Vergangenheit haben Kryptos stark positiv mit der steigenden Geldmenge M2 korreliert.
Ergänzend dazu: Unser exklusiver Report „Krypto-Treasuries und Altcoins“ gibt nicht nur Einblicke, wie ETFs den Markt befeuern, sondern benennt auch die Coins, die davon am meisten profitieren.