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Encavis-Aktie: Wohin weht der Wind?

Peter Wolf-Karnitschnig / 11.12.23 / 12:09

Mit einem Kursverlust von fast -7% hält die Encavis-Aktie (WKN: 609500) am Montagmorgen die rote Laterne im MDAX fest in der Hand. Was steckt hinter dem starken Minus des Windparkbetreibers zum Wochenauftakt?

Encavis

ℹ️ Encavis vorgestellt

Encavis mit Sitz in Hamburg ist ein unabhängiger Stromerzeuger, der Solarparks und Onshore-Windkraftanlagen betreibt. Das Unternehmen ist mit rund 200 Stromparks in elf Ländern vertreten. Neben eigenen Solar- und Windparks übernimmt Encavis auch den Betrieb externer Parks. Das im MDAX gelistete Unternehmen hat einen Börsenwert von rund 2,2 Milliarden €.

Die Analysten sind sich uneins

Als Kursdämpfer sorgte eine neue Einstufung durch die US-Investmentbank Morgan Stanley. Sie stufte die Encavis-Aktie auf „Untergewichten“ ab.

Die Analysten-Community ist sich derzeit sehr uneins in Bezug auf die weitere Kursentwicklung von Encavis. Dementsprechend breit ist die aktuelle Streuung der Kursziele. Während Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 24 € extrem bullish ist, sieht die britische Barclay’s-Bank mit einem Zielwert von 14 € kein weiteres Potenzial mehr für die Encavis-Aktie.

In den vergangenen Monaten machten Encavis vor allem die hohen Leitzinsen zu schaffen. Viele Experten rechnen inzwischen allerdings damit, dass es ab Sommer 2024 zu ersten Zinssenkungen in den USA und in Europa kommen könnte. Der Windparkbetreiber dürfte einer der großen Profiteure dieser Zinsentwicklung sein.

Trotz des Hochzinsumfeldes, schlechter Wetterbedingungen und stark gesunkener Strompreise hat Encavis im Rahmen seiner letzten Quartalszahlen den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Das ist als sehr positives Zeichen zu werten. Der Produzent erneuerbare Energien erwartet einen Jahresumsatz von 440 Millionen € und ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 185 Millionen €.

Zudem hat das Encavis-Management auch seine Mittelfristziele bekräftigt. Bis 2027 soll das Unternehmen seinen Umsatz auf rund 800 Millionen € nahezu verdoppeln und ein EBITDA von 520 Millionen € erwirtschaften.

Charttechnisch kritisch

Die Encavis-Aktie befindet sich charttechnisch an einem kritischen Punkt. Durch den herben Kursverslust zum Wochenbeginn fällt der MDAX-Titel zurück auf die untere Linie des jüngsten Aufwärtstrends. Sollte sich der Kursrückgang in den kommenden Tagen fortsetzen, wäre die seit Ende Oktober anhaltende Aufwärtsbewegung zu Ende.

Eine Aktie mit Potenzial

Ich teile die Einschätzung von Morgan Stanley nicht, sondern bin zuversichtlich in Bezug auf die Zukunft von Encavis gestimmt. Die Projektpipeline des Unternehmens ist gut gefüllt und durch die Übernahme des italienischen Photovoltaik-Dienstleisters Stern Energy hat das MDAX-Unternehmen seine Position im Solarmarkt ausgebaut.

Bislang ist noch unklar, welche Ergebnisse die bis morgen in Dubai stattfindende internationale Klimakonferenz liefern wird. Klar ist, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie in Zukunft noch wesentlich schneller vonstatten gehen muss als in der Vergangenheit, um den weltweiten Klimawandel zu bremsen.

Meiner Einschätzung nach hat Encavis ein profitables und gut skalierbares Geschäftsmodell. In den kommenden Jahren sollte eine Vervielfachung von Umsatz und Ergebnis möglich sein. Im aktuellen Kurs der Encavis-Aktie ist dieses Potenzial meiner Meinung nach noch nicht eingepreist.

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