Electro Optic Systems-Aktie: Weiterer Kometenflug oder Bruchlandung?
Die Electro Optic Systems-Aktie sprengte in den letzten Monaten alle Decken. Wer auf den Tipp von SD-Experte André Doerk Ende Mai hörte und in das Papier des australischen Rüstungstechnologieunternehmens investierte, konnte seinen Einsatz inzwischen versechsfachen. Sollten Anleger weiterhin in diese Kursrakete investieren oder ist der Absturz unvermeidbar?
Star Wars lässt grüßen!
Bevor ich auf diese Frage eingehe, will ich kurz auf die wichtigsten Kurstreiber der Electro Optic Systems-Aktie eingehen. Sie befinden sich gleichzeitig auf dem Boden der Erde und im Weltall. Zuerst ins Weltall:
Anfang der Woche stellte Electro Optic Systems ein neues System zur Weltraumüberwachung und zum Schutz von Satelliten vor. Laut Unternehmensgaben wurde das System entwickelt, um die Bedrohung für Satelliten in einem zunehmend überfüllten Weltraum zu verringern. Es ist Teil der Atlas-Familie bodengestützter Hochenergielaser-Weltraumkontrollanlagen und wird sowohl in einer stationären als auch in einer mobilen Version angeboten.
Das System besitzt eine Teleskopkonstruktion, die Objekte im All in Echtzeit erkennt, charakterisiert und verfolgen kann. Nach Angaben von EOS besitzt es eine skalierbare Leistung, die auch zur aktiven Bekämpfung von Weltraumobjekten genutzt werden kann. Star Wars lässt grüßen!
Börsen-Profi André Doerk hatte diesen hierzulande nahezu unbekannten Titel bereits früher als die meisten Anleger auf dem Schirm, und nicht nur das, er gab auch in der Aktien-Community sharedealsPlus entsprechende Hinweise im Live Chat. So konnten sich viele aus der Community noch ein großes Stück vom Profit-Kuchen abschneiden. Und der Siegeszug der Aktie könnte durchaus noch weitergehen.

Die Drohnenabwehr muss günstiger werden
Aber EOS beschäftigt sich nicht nur mit der Bedrohungslage im Orbit, sondern auch konkret mit der Gefahr durch Drohnen auf der Erde. Diese ist seit über drei Jahren nicht nur ein dramatisches Problem für die Ukraine, sondern zunehmend auch für Europa. Drohnensichtungen über zahlreichen Flughäfen in Skandinavien sowie über Kraftwerken und Kasernen in Deutschland machen mehr als deutlich, dass es Russland mit einer Konfrontation mit Europa und der NATO ernst meint.
Das Problem mit der Abwehr von Drohnen ist die Asymmetrie der eingesetzten Waffen. Während sich Drohnen sehr kostengünstig in hoher Stückzahl herstellen und einsetzen lassen, sind die Kosten für die Abwehr der Flugobjekte bislang unverhältnismäßig hoch.
Das soll sich durch den Einsatz von Laser-Luftabwehrsystemen, wie dem Apollo-System von Electro Optic Systems, ändern. Experten zufolge ist Apollo das derzeit leistungsstärkste gerichtete Energiesystem der Rüstungsindustrie. Es soll eine dem Iron Beam-Luftabwehrlaser der israelischen Armee vergleichbare Leistung haben. Das EOS-Lasersystem könnte die Kosten für den Abschuss von Drohnen von mehreren Tausend Dollar auf Cent-Beträge reduzieren.
Ein erstes Apollo-System wurde bereits an einen nicht genannten Kunden verkauft. Die Auslieferung soll bis 2028 erfolgen.
Das Marktpotenzial der Luftabwehrlaser ist gewaltig. Allein in Deutschland wird der Bedarf auf 500 bis 1.000 solcher Systeme geschätzt. Bei einem Stückpreis von 30 Millionen € würde sich hierzulande ein Marktvolumen von mindestens 15 Milliarden € ergeben.
Ein exponentieller Chartverlauf
Der Chart der Electro Optic Systems-Aktie lässt sich nur noch mit Superlativen beschreiben. Seit April befindet sich der Rüstungswert in einem kometenhaften Aufstieg. Der Kursverlauf nimmt inzwischen exponentielle Züge an. Inzwischen hat die Kursrakete das Anfang 2020 aufgestellte Allzeithoch bei knapp über 10 AU$ erreicht.
Die Fantasie ist berechtigt
Für mich ist die Electro Optic Systems-Aktie ein ähnlich gelagerter Fall wie die Aktie des australischen „Schwesterunternehmens“ DroneShield. Auch bei EOS sehe ich ein gigantisches, noch unangezapftes Marktpotenzial, das die sehr hohe Bewertungsfantasie rechtfertigt.
Australische Analysten von Ord Minnett und Bell Potter haben ihre Kursziele für die Electro Optic Systems-Aktie erst diese Woche auf 11,18 bzw. 11,00 AU$ nach oben geschraubt. Der aktuelle Aktienkurs befindet sich fast auf diesem Niveau.
Ich bin davon überzeugt, dass es nicht die letzte Kurszielanhebung gewesen ist. EOS wird in den kommenden Jahren seinen Umsatz vervielfachen und endlich anfangen, Gewinne zu schreiben.
Zudem halte ich das australische Technologieunternehmen für einen extrem heißen Übernahmekandidaten. Aufgrund seines Knowhows dürfte EOS sehr weit oben auf der Wunschliste vieler US-amerikanischer und europäischer Rüstungskonzerne stehen. Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 2 Milliarden AU$ könnten sie einen Kauf aus der Portokasse bezahlen.
Zwei weitere vielversprechende Aktien
Übrigens: Gewisse Rohstoffe entwickeln sich zur geheimen Währung der Rüstungsindustrie – unser Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ stellt zwei Aktien vor, die davon massiv profitieren werden.
ℹ️ Electro Optic Systems in Kürze
- Electro Optic Systems Holdings (WKN: 580850), kurz EOS, entwickelt und produziert Produkte mit fortschrittlichen elektrooptischen Technologien für die Luft- und Raumfahrt sowie für die Verteidigung.
- Das Segment Raumfahrtsysteme entwickelt Bodenprodukte für den australischen und internationalen Raumfahrtmarkt. Das Segment Verteidigungssysteme entwickelt, fertigt und vertreibt fortschrittliche Feuerleit-, Überwachungs- und Waffensysteme für zugelassene Militärkunden.
- Der Hauptsitz ist im australischen Symonston. Die Produkte werden weltweit vertrieben.
- Die Aktie wird an der Australian Securities Exchange in Sydney gehandelt und ist rund 2 Milliarden AU$ wert.