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Dürr: Was höhere Erträge für die Aktie bedeuten

Rudolf Schneider / 04.08.23 / 9:42

Die Aktie des Anlagenbauers Dürr (WKN: 556520) sinkt leicht um -0,9% und steht aktuell bei 28,60 €. Damit korrigiert sie den gestrigen starken Kursanstieg von rund +4,5% etwas. Seit dem Hoch im Februar bei 36,50 € befindet sich der Wert im Abwärtstrend, der Kursrückgang beträgt insgesamt knapp -20%. Wie sind hier die weiteren Aussichten?

durr.com

Dürr vorgestellt
Dürr ist ein weltweit führender Anlagen- und Maschinenbaukonzern. Der Anlagenbauer fertigt für seine Kunden komplexe Fertigungsanlagen und übernimmt auch Serviceleistungen. Der Schwerpunkt des Geschäftes entfällt auf die Automobilbranche. Durch die Übernahme der Homag AG gehören auch Anlagen der holzverarbeitenden Industrie dazu. Weltweit gibt es 92 Standorte in 28 Ländern. Der Hauptsitz ist im baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 2 Milliarden €.

Wachstum im zweiten Quartal dynamisch

Nach dem nicht so profitablen ersten Quartal verbesserten sich die Finanzkennzahlen des zweiten Quartals deutlich. Die Ertragslage entwickelte sich überproportional zum Umsatzanstieg. Insgesamt verlief das erste Halbjahr sehr erfolgreich.

Der Halbjahresumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,2% auf 2,13 Milliarden €. Hierzu trugen alles Segmente bei, besonders stark war die Nachfrage seitens der Autoindustrie. Außer dem chinesischen Markt trugen alle anderen Märkte zum Wachstum bei.

Aufgrund des sehr starken zweiten Quartals verbesserte sich das EBIT vor Sondereffekten um 23% auf 104,5 Millionen €. Die operative Marge stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 4,3%. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 58,4 Millionen €, im Vorjahreszeitraum lag er bei 42,5 Millionen €.

Der Auftragseingang ging während der ersten sechs Monate leicht zurück auf 2,58 Milliarden €. Der Auftragsbestand per 30. Juni liegt bei 4,4 Milliarden €.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als gut zu bezeichnen. Bei der verbesserten Ertragslage macht sich das Kostensenkungsprogramm bereits bemerkbar.

Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG, kommentierte die Entwicklung so:

Das zweite Quartal hat die erwartete Beschleunigung gebracht.

Ausblick konkretisiert

Für die beiden nächsten Quartale ist der Anlagenbauer ebenfalls sehr optimistisch, Umsatz und Ertrag sollen weiter steigen.

Auf Jahressicht wird mit einem Umsatz von 4,4 bis 4,8 Milliarden € gerechnet. Die operative EBIT-Marge soll auf 6 bis 7% steigen, hier wurde der untere Wert von 5,4 auf 6% angehoben. Unterm Strich wird von einem Nettogewinn von 160 bis 210 Millionen € ausgegangen.

Automatisierungsgeschäft ausgebaut

Im Segment Automatisierung erwartet das Unternehmen zukünftig einen hohen Bedarf. Die fehlenden Fachkräfte zwingen die Betriebe zu weiteren Automatisierungsinvestitionen. Um davon zu profitieren, wurde die Übernahme der BBS Automation bekannt gegeben. Der Übernahmepreis soll zwischen 440 und 480 Millionen € liegen.

BBS ist mit 1.200 Mitarbeitern und 14 internationalen Standorten ein Spezialist in der Automatisierungstechnologie. Für 2023 erwartet BBS einen Umsatz von 300 Millionen € bei einer Gewinnmarge von 13 bis 15%.

Hat die Dürr-Aktie weiteres Potenzial?

Der Rückgang seit Februar basiert auf den schwächeren Ertragszahlen des ersten Quartals sowie der nervösen Börsensituation.

Da sich die Ertragslage im zweiten Quartal deutlich verbessert hat und von einem guten zweiten Halbjahr ausgegangen wird, ist der Kursrückgang aus meiner Sicht nicht mehr gerechtfertigt.

Mittelfristig sehe ich Kurse von 35 €. Das entspräche einer Unternehmensbewertung von 2,4 Milliarden €. Mit der Übernahme von BBS gewinnt die Geschäftsentwicklung weiter an Dynamik, was sich positiv auswirken dürfte.

Dass die Aktie unterbewertet ist, zeigen auch die jüngsten Analysteneinschätzungen. Die UBS bewertet das Papier mit einem Zielkurs von 33 € am geringsten. Die Baader Bank mit 38 € und die Berenberg Bank mit 40 € sind deutlich zuversichtlicher.

Mein Fazit: Der Rückgang hat wieder gute Einstiegschancen eröffnet. Insgesamt eignet sich die Aktie gut als Depotbeimischung. Hierfür sorgt auch die momentane Dividendenrendite von 2,4%.

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