DroneShield-Aktie: Ist das Vertrauen weg?

Massive Insider-Verkäufe

Aktionären von DroneShield ist in den letzten Wochen das Lachen vergangen. Seit seinem Allzeithoch Anfang Oktober verlor der australische Drohnenabwehrspezialist sage und schreibe zwei Drittel seines Börsenwerts. Allein am gestrigen Donnerstag sackte der Kurs dramatisch um -28% ab. Doch am Freitagmorgen kann die DroneShield-Aktie wieder um +15% zulegen. Was ist da bloß los und wie sollten Anleger auf diese Achterbahnfahrt reagieren?

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Das Management verkauft alles

Für den drastischen Kurseinbruch der DroneShield-Aktie in den letzten Tagen gibt es gleich mehrere Gründe:

Der erste und wichtigste sind Insider-Verkäufe. Zur Wochenmitte wurde durch eine Pflichtmitteilung an die australische Börse bekannt, dass DroneShield-Chef Oleg Vornik seinen gesamten Aktienbestand von 14,8 Millionen Stück verkauft hat und damit um knapp 50 Millionen AU$ reicher geworden ist. Neben Vornik haben auch Aufsichtsratschef Peter James und Director Jethro Marks all ihre Aktien im Gesamtwert von über 17 Millionen AU$ verkauft.

Das Unternehmen spielte den Sachverhalt mit dem Kommentar herunter, dass die Manager ihre Performance Optionen behalten haben, aber da war das Kind längst in den Brunnen gefallen. Der Komplettverkauf von Aktien durch den CEO ist selbstverständlich ein verheerendes Signal an den Markt. Wie sollen Anleger denn noch an die Zukunft von DroneShield glauben, wenn der Chef all seine Anteile versilbert?

Miserable Unternehmenskommunikation

Der zweite Grund für den Kursrückgang der DroneShield-Aktie war die miserable Kommunikation eines Auftrags. Zum Wochenbeginn veröffentlichte das Rüstungstechnologieunternehmen eine Börsenmitteilung, in der es einen knapp 8 Millionen US$ schwere Auftrag der US-Regierung vermeldete.

Kurz darauf wurde diese Meldung wieder zurückgezogen. Die Begründung von DroneShield: Es handle sich gar nicht um einen neuen Auftrag. Das stiftete massive Verwirrung unter Anlegern.

Und der dritte Grund für die Talfahrt der DroneShield-Aktie in den letzten Wochen ist zweifellos in der extrem fantasievollen Bewertung des Anti-Drohnen-Systemherstellers zu sehen. Das Unternehmen erreichte zu seinem Allzeithoch eine Bewertung von fast 5 Milliarden AU$ - bei einem voraussichtlichen Jahresumsatz von knapp über 200 Millionen AU$ ein wahnsinnig ambitionierter Börsenwert.

Ein katastrophales Chartbild

Das jüngste Chartbild der DroneShield-Aktie ist schlichtweg eine Katastrophe. Der Rüstungswert hat innerhalb weniger Wochen alle historischen Widerstände nach unten durchbrochen und ist fast auf 1 € abgesackt.

In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob die heute eingeläutete Gegenbewegung nachhaltig ist. Die Aktie muss zur Stabilisierung nun dringend wieder auf ein Niveau von 1,70 € steigen.

Und nun?

Warum DroneShield-CEO Vornik und andere Manager ihre Aktien auf den Markt geworfen haben, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist jedoch, dass es ein verheerendes Signal an die Börse war. Die Unternehmensführung von DroneShield hat damit unglaublich viel Porzellan zerbrochen. Das Vertrauen ist fürs Erste weg.

Das Management versuchte noch die Wogen mit den Worten zu glätten, dass die Aktienverkäufe nicht im Zusammenhang mit den Wachstumsperspektiven des Unternehmens stünden. Aber womit dann, werden sich die meisten Anleger fragen.

Trotz dieser Geschehnisse würde ich die DroneShield-Aktie jetzt nicht abschreiben. Das Unternehmen ist immer noch eine hochdynamische Wachstumsgeschichte in einem rasant wachsenden Markt.

Und die Unternehmensbewertung ist durch den jüngsten Kurskollaps erheblich attraktiver geworden. Inzwischen hat sich das KUV auf Basis der Schätzung für 2025 auf rund 10 verringert. Das ist in meinen Augen für ein Unternehmen mit der Positionierung und den Perspektiven von DroneShield ein recht vernünftiger Wert.

Die heutige Gegenbewegung der DroneShield-Aktie zeigt mir, dass erste Anleger wieder Mut fassen und in die Aktie einsteigen. Mittelfristig ist das meiner Meinung nach die richtige Entscheidung.

Relevant in diesem Kontext: Während sich Militärhaushalte weltweit verdoppeln, analysiert unser Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ einen unterbewerteten Rohstoff, der für Hochpräzisionswaffen unverzichtbar ist – und den passenden Aktientipp.

ℹ️ DroneShield in Kürze

  • DroneShield (WKN: A2DMAA) ist ein Rüstungsunternehmen, das sich auf RF-Sensorik, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Sensorfusion, elektronische Kriegsführung, Rapid Prototyping und MIL-SPEC-Herstellung konzentriert.
  • Die Systeme DroneShield werden vor allem zum Schutz vor feindlichen Drohnen eingesetzt.
  • Das Unternehmen hat seinen Sitz in Sydney in Australien und in Warrenton im US-Bundesstaat Virginia.
  • DroneShield notiert an der Australischen Börse und ist ca. 2,0 Milliarden AU$ wert.
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