DroneShield-Aktie: Hat die Börse was übersehen?
Die DroneShield-Aktie legt zum Wochenschluss den Rückwärtsgang ein. Nachdem es bereits am Donnerstag um über -2% mit dem Drohnenabwehrspezialisten bergab ging, beschleunigt sich die Talfahrt am Freitagvormittag mit einem Kursverlust von über -3%. Haben Anleger eine wichtige Information übersehen oder nehmen sie einfach nur Gewinne mit?
Der größte Sprung der Unternehmensgeschichte
Am Mittwoch stellte DroneShield eine Neuigkeit vor, die das australische Rüstungsunternehmen als nichts Geringers als „den bislang größten Technologiesprung in der Unternehmensgeschichte“ bezeichnete. Schon erstaunlich, dass die Börse nicht mit einem Kurssprung auf diese Ankündigung reagierte.
DroneShield wird in Zukunft bei der Erkennung und Abwehr von Drohnen völlig neue Wege gehen. Bislang basierte die Drohnenabwehr auf dem Jamming, also der Störung breiter Frenquenzbänder. Das hat den Nachteil, dass dadurch auch die zivile Kommunikation gestört werden kann.
In Zukunft wollen die Australier deshalb hin zu einer präzisen, datenbasierten Störung von Drohnen gelangen. Im Zentrum des Technologie-Updates steht die sogenannten „Emitter-basierte Disruption“. Sie erlaubt die Erkennung, welche Funksignale von einer Drohne stammen und demnach die präzise Störung eines einzelnen Flugobjekts. Man kann sozusagen von einem chirurgischen Eingriff in die elektromagnetische Landschaft sprechen.
Parallel zum Software-Update erweitert DroneShield auch seine Hardware-Fähigkeiten. Kernstück der neuen Technologie ist eine Erkennungs-KI, die nicht nur die Erkennungsraten von Drohnenmodellen deutlich erhöht, sondern auch die Fehlerquote erheblich reduziert. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Technologieunternehmen seine Datenbank mit Funkemissionen signifikant erweitert und die Rechenleistung der Hardware-Plattform nahezu verdoppelt. Hardwareseitige KI-Beschleuniger erlauben nun eine Echtzeit-Signalverarbeitung, was deutlich schnellere Reaktionszeiten zur Folge hat.
Ein neues Geschäftsmodell
Das Technologie-Update ist nicht nur in technischer, sondern auch in kommerzieller Hinsicht von großer Bedeutung. DroneShield will sich damit in Zukunft weg von Einmalerlösen für den Verkauf seiner Drohnenabwehrsysteme hin zu wiederkehrenden Einnahmen entwickeln.
Die Australier planen, ihr Erlösmodell auf Software-Abonnements und cloudbasierte Analyse-Services umzustellen. Der Umsatzanteil dieses Modells soll innerhalb der kommenden fünf Jahre deutlich ausgeweitet werden.
Unsere Vision besteht darin, dass weltweit Zehntausende Geräte im Einsatz sind und die Endbenutzer regelmäßige SaaS-Software-Updates erhalten, die ihre Fähigkeit, neu auftretende Bedrohungen zu erkennen, zu verfolgen und zu neutralisieren, kontinuierlich verbessern,
so DroneShield-CEO Oleg Vornik.
Rein in den Seitwärtstrend?
Das Chartbild der DroneShield-Aktie ist nach der massiven Kursrallye Ende September schwer zu interpretieren. Momentan sieht es danach aus, als würde sich der Aktienkurs beruhigen und in einen Seitwärtstrend übergehen.
Bei Kursrückgängen kaufen
Ich kann mir den Kursrückgang der DroneShield-Aktie zum Wochenschluss nur mit Gewinnmitnahmen erklären. Das Technologie-Update und die damit verbundene mittelfristige Umstellung des Erlösmodells klingen in meinen Ohren sehr vielversprechend.
DroneShield hat inzwischen über 4.000 seiner Systeme weltweit im Einsatz und in den kommenden Jahren wird sich die installed base des Unternehmens vervielfachen. Sollte es dem Tech-Unternehmen tatsächlich gelingen, seine Umsätze auf ein SaaS-Modell umzustellen, würden die Australier jährlich wiederkehrende Einnahmen in signifikanter Größenordnung generieren. Das würde die Visibilität des Geschäftsmodell drastisch erhöhen - die Börse dürfte das entsprechend honorieren.
Kleine Kursrückgänge der DroneShield-Aktie haben sich in den letzten Monaten immer als Kaufgelegenheit entpuppt. Es wird meiner Ansicht nach auch diesmal so sein.
Eine andere spannende Aktie
Relevant in diesem Kontext: Während sich Militärhaushalte weltweit verdoppeln, analysiert unser Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ einen unterbewerteten Rohstoff, der für Hochpräzisionswaffen unverzichtbar ist – und den passenden Aktientipp.
ℹ️ DroneShield in Kürze
- DroneShield (WKN: A2DMAA) ist ein Rüstungsunternehmen, das sich auf RF-Sensorik, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Sensorfusion, elektronische Kriegsführung, Rapid Prototyping und MIL-SPEC-Herstellung konzentriert.
- Die Systeme DroneShield werden vor allem zum Schutz vor feindlichen Drohnen eingesetzt.
- Das Unternehmen hat seinen Sitz in Sydney in Australien und in Warrenton im US-Bundesstaat Virginia.
- DroneShield notiert an der Australischen Börse und ist ca. 5.60 Milliarden AUD wert.