Neben Rüstungsaktien profitieren diese Wind- und Solar-Aktien vom Sondervermögen
Seitdem das Sondervermögen der potenziellen Koalitionäre in Berlin beschlossen wurde, gehen die Kurse der Rüstungsaktien durch die Decke. Dabei gibt es auch ein Sondervermögen für den Klimaschutz und die erneuerbaren Energien. Welche Aktien profitieren davon?
Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird gefördert
Auf Druck der Grünen muss ein Teil des Sondervermögens der Infrastruktur für Klimaschutz verwendet werden. Das Volumen für diese Maßnahmen beläuft sich auf 100 Milliarden €. Klimaschutz ist ein weit umfassendes Thema. Hierzu gehören auch erneuerbare Energien.
Die Aktien, die sich mit Wind- und Solarenergie sowie der Biogasproduktion befassten, standen zuletzt nicht im Fokus der Anleger. Dementsprechend verhielten sich deren Kurse. Dies dürfte sich zukünftig ändern.
Hersteller von Wind- und Solaranlagen
Hier gibt es in Deutschland und Europa leider nur noch wenige führende Unternehmen, dies gilt insbesondere für die Herstellung von Solar-Panels. Aufgrund der hohen Lohnkosten sind diese nach Asien, hauptsächlich nach China, abgewandert.
Zu den führenden Unternehmen bei der Produktion von Anlagen gehören Nordex, Siemens Gamesa und SMA Solar. Die Aktien dieser Unternehmen profitierten zuletzt massiv von dem angekündigten Sondervermögen.
Nordex verbessert sich am Dienstag um +3,4% und steht aktuell bei 17,50 €. Insgesamt beträgt der Anstieg seit Mitte Februar rund +54%. Bei SMA Solar beträgt der Anstieg seit Mitte Februar sogar +80%; am Dienstag verbessert sie sich um 7,9% und steht aktuell bei 24,40 €. Siemens Gamesa wird nicht an der Börse gehandelt, dafür die Muttergesellschaft Siemens. Deren Kurs stieg seit Januar um +28% auf aktuell 240 €.
Betreiber von Wind- und Solarparks
Hier wirkt sich das Sondervermögen direkt aus. Ziel ist, die Leistung aus diesen Anlagen deutlich zu steigern. Mittelfristig ist es eine günstige Energie, es bedarf jedoch noch leistungsfähiger Speicher. Die Probleme sind Windstille und sogenannte Dunkelphasen. Bedeutende Betreiber sind RWE, PNE und Energiekontor.
Die Aktie von RWE verbesserte sich seit dem Tief im Februar um +16% auf aktuell rund 33 €. Die PNE-Aktie legte seit Anfang des Jahres einen Gewinn von +26% hin. Dienstag steht sie aktuell bei 14,30 €. Die Energiekontor-Aktie springt am Dienstag um rund +8% an und steht aktuell bei 60 €. Seit dem Tief im Februar beträgt der Gesamtgewinn +46 €.
Hersteller von Biogas
Hier gehört Verbio zu den führenden Unternehmen. Deren Kurs fristet ein trauriges Dasein und befindet sich in einem langfristigen Abwärtstrend. Die Aktie steigt heute um +6,7% und steht aktuell bei 10,70 €. Verbio leidet sehr stark unter chinesischen Billigimporten. Hier besteht auch der Verdacht, dass die dortigen Zertifikate gefälscht sind und billiges Palmöl verwendet wird.
Ein zweites Biogasunternehmen ist Envitec Biogas. Deren Kursverlauf zeigt eine ähnliche Tendenz. Die Aktie fällt heute um -3% und steht aktuell bei 31,50 €. Insgesamt ist sie seit dem Tief im Januar nur um +9% gestiegen.
Unterschiedliche Kursentwicklungen erwartet
Die Kursverläufe fallen sehr unterschiedlich aus. Gemeinsam profitierten sie jedoch von der Ankündigung des Sondervermögens. Mittelfristig werden diese Unternehmen auch weiter profitieren, allerdings erwarte ich hier im Gegensatz zu den Rüstungsaktien keine extremen Kursanstiege. Hier ist die internationale Konkurrenz sehr groß, insbesondere bei den Anlagenbauern sowie den Biogasherstellern.
Das größte Potenzial dürfte bei den Betreibern der Wind- und Solarparks bestehen. Mein Favorit in der jetzigen Situation ist RWE. Deren Kurs befindet sich insgesamt auf einem niedrigen Niveau. Der Vorteil bei der RWE-Aktie ist, dass die Dividendenrendite derzeit bei 3% liegt. Der Essener Stromerzeuger verfügt über eine gute Kapitalausstattung und ist hochprofitabel.
Mein Fazit: Bei den meisten Aktien sind die positiven Aspekte größtenteils eingepreist. Die Gefahr einer Kurskorrektur bei vielen Aktien ist daher hoch. Anleger sollten daher sehr selektiv bei ihren Investitionen vorgehen. Es empfiehlt sich auch, regelmäßig Gewinne zu realisieren.
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ℹ️ Sondervermögen in Kürze
- Überall befindet sich die Infrastruktur in Deutschland in einem schlechten Zustand. Viele Brücken müssen ertüchtigt werden, Straßen sind in schlechtem Zustand. Gleiches gilt für Schulen und Kindergärten.
- Zu der Infrastruktur zählt auch die Verlegung von Stromleitungen und die Energieversorgung. Eine große Baustelle ist auch das Schienennetz.
- All diese Probleme sollen mit einem hohen Sondervermögen in Angriff genommen werden. In den Medien wird ein Volumen von bis zu 500 Milliarden € genannt.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Verbio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.