Deutsche Pfandbriefbank-Aktie: Ist das der Befreiungsschlag?

US-Rückzug

Nach den Turbulenzen in 2023 und 2024 ist die Deutsche Pfandbriefbank wieder im ruhigen Fahrwasser angekommen. Die Aktie bewegte sich zuletzt in einer Range von 5 bis 5,60 €. Am Freitag  gewinnt sie aktuell leicht und steht bei 5,50 €. Beginnt jetzt eine neue Ära?

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US-Rückzug belastet Ergebnis

Mitte Juni teilte die Bank mit, dass sie sich vollständig aus dem US-Markt zurückzieht. Das bisherige Volumen dort beträgt 4,1 Milliarden €. Es soll entweder veräußert oder verbrieft werden. Der Rest soll auslaufen. Im Zuge dieses Rückzuges fallen einmalige Rückstellungskosten von 314 Millionen € an.

Die führte dazu, dass im zweiten Quartal ein hoher Verlust vor Steuern von 277 Millionen € anfiel. Ohne diesen Sondereffekt wurde ein Gewinn vor Steuern von 37 Millionen € erzielt. Auf Sicht der ersten sechs Monate beträgt der Verlust vor Steuern 249 Millionen €.

Die operativen Einnahmen reduzierten sich von 278 Millionen € im Vorjahr auf 206 Millionen €; hierzu trug auch der Rückzug aus den USA bei. Das Neugeschäft im ersten Halbjahr lag bei 2,5 Milliarden € – das entspricht einem Anstieg von 52%. Die Kernkapitalquote bleibt mit 15,3% weiterhin sehr stabil.

In der Summe sind die Geschäftszahlen gut ausgefallen. Die Rückstellungen für den US-Rückzug sind keine zahlungswirksamen Ausgaben.

Für das zweite Halbjahr erwartet das Institut wieder eine Rückkehr in den Gewinnbereich. Das Neugeschäft soll auf Jahressicht bei 6,5 bis 7,5 Milliarden € liegen.

Strategie 2027 schreitet voran

Neben dem klassischen Finanzierungsgeschäft wird das Provisionsgeschäft stark ausgebaut. Dazu soll das verwaltete Assetvermögen bei 4 bis 6 Milliarden € liegen.

Mit der Mehrheitsbeteiligung von 89,9% an der Deutschen Investment Gruppe fließen rund 3 Milliarden verwaltetes Immobilienvermögen in den Konzern.

Kay Wolf, CEO der pbb, kommentierte die Übernahme so:

Wir kommen mit der Transformation der Bank sehr gut voran. Die Deutsche Investment Gruppe ist ein etablierter Investmentmanager mit einem starken Leistungsspektrum gerade im Bereich Wohnen.

Was bedeutet das für die Aktie?

Die hohe Leerstandsquote bei den Gewerbeimmobilien in den USA führte zu der Krise in den vergangenen Jahren. Mit dem Ausstieg zieht die Bank die richtigen Konsequenzen. Damit beginnt für den Immobilienfinanzierer eine neue Ära.

Dies sollte sich mittelfristig auch positiv auf den Aktienkurs auswirken. Mein mittelfristiger Zielkurs liegt bei 7 € – das entspricht einem aktuellen Potenzial von +27%. Warburg Research ist mit ihrem Zielkurs von 8,30 € deutlich zuversichtlicher.

Die Übernahme sowie das Optimierungsprogramm sind die Basis für das zukünftige erfolgreiche Bankgeschäft. Was weiterhin für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 2,7%. In den nächsten Jahren dürfte es zu Anhebungen der jetzigen Dividende von 0,15 € kommen.

Anknüpfend daran: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ finden Interessierte eine detaillierte Analyse von zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein Dividenden-Portfolio auf ein neues Niveau zu heben.

Mein Fazit: Mit diesem Befreiungsschlag wird die Aktie wieder sehr interessant. Neben einer guten Rendite bestehen auch gute Chancen auf deutliche Kurssteigerungen.

ℹ️ Deutsche Pfandbriefbank in Kürze

  • Die Deutsche Pfandbriefbank, kurz (WKN: 801900) pbb,  ist eine führende europäische Spezialbank für die Finanzierung von Immobilien und öffentlichen Investitionen.
  • Sie zählt zu den größten Emittenten von Pfandbriefen. Für Privatanleger bietet sie Anlagen in Fest- und Tagesgeld an.
  • Das Institut ist an über 10 Standorten in Europa sowie den USA vertreten und hat seinen Hauptsitz in München.
  • Die Marktkapitalisierung der im Prime-Standard gelisteten Aktie beträgt aktuell 737 Millionen €.
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