Der Uran-Bullenmarkt ist zurück!

Eine Analyse der Gründe

Die Uran-Preise steigen wieder und entsprechende Aktien profitieren davon. Doch was sind die Gründe für den Anstieg? Und wie geht es weiter? Eine Analyse.

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Auf Aufwärtskurs

Sprechen wir also über Uran. Das ist nicht jedermanns Sache und war es auch nicht im vergangenen Jahr. Nach der Top-Performance 2022 und 2023 hinkten Uran-Aktien im Jahr 2024 dem breiteren Markt hinterher. Trotz steigender Uran-Vertragspreise wohlgemerkt, aber entlang eines konsolidierenden Uran-Spotpreises.

Der hat sein Tief allerdings im März hinter sich gelassen und befindet sich wieder auf einem Aufwärtskurs. Dafür gibt es auch eine Menge fundamentaler Gründe. Überdies hat sich die Befürchtung im Markt, dem Sprott Physical Uranium Trust könnte das Geld ausgehen und dieser wäre gezwungen, seine Vorräte zu verkaufen, natürlich nicht bewahrheitet.

Sprott umging die Liquiditätsklemme, indem neue Aktien ausgegeben wurden. Und die Wirkung war sofort spürbar: Die Uranpreise stiegen um 15%, Uran-Aktien schnellten um 45 % in die Höhe und der Markt war plötzlich wieder da.

Allerdings gibt es dafür auch – wie gesagt – handfeste Gründe.

Trumps Atomoffensive

Der Ausbau der Kernenergie schreitet voran. Auch in den USA, wo Trump am 23. Mai vier Executive Orders unterzeichnet hatte, die gezielt darauf abzielen, regulatorische Hürden schneller zu überwinden. Der Genehmigungsprozess der Nuclear Regulatory Commission (NRC) galt als langsam, unsicher und teuer.

Die NRC muss nun ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren schaffen für Reaktoren, deren Sicherheit bereits vom Energieministerium (DOE) oder Verteidigungsministerium (DOD) bestätigt wurden – mit einer Frist von 18 Monaten für Bau- und Betriebslizenzen. Tja, manches geht in einer Diktatur eben schneller. Ironie aus.

Ehrgeizige Ziele

Die US-Regierung verfolgt ehrgeizige Ziele:

Alles in allem bietet das überehrgeizige Vorgehen der Trump-Regierung tatsächlich massive Unterstützung für den Uranmarkt.

Weltbank dreht um

Das ist aber noch längst nicht alles, denn die Kernenergie ist weltweit auf dem Vormarsch. Den größten Zuwachs verzeichnet immer noch China. Aber Atomenergie wird wieder salonfähig.

Wichtige Entwicklungen:

Konkrete Projekte nehmen Fahrt auf

Und jetzt wird es konkret auch außerhalb Chinas:

Kanada: Die Provinz Ontario kündigte am 8. Mai an, vier GE-Hitachi BWRX-300-Reaktoren am Standort Darlington zu bauen, um der bis Mitte des Jahrhunderts erwarteten Nachfragesteigerung von 75 % gerecht zu werden. Die Genehmigungen sind bereits erteilt, der Bau beginnt noch in diesem Sommer, erste Stromproduktion ist für 2030 geplant.

USA: Am 18. Juli kündigte Westinghouse als Antwort auf Trumps Initiative den Bau von zehn neuen AP1000-Reaktoren in den USA an – mit Baustart bis 2030.

Japan: Wo die Atompolitik seit Fukushima eingefroren war, kündigte Kansai Electric an, wieder Erkundungen für einen neuen Reaktor am Standort Mihama durchzuführen – der ernsthafteste Schritt in Richtung Neubau seit über einem Jahrzehnt.

Tech-Unternehmen: Mehrere große Tech-Unternehmen haben sich inzwischen zur Nutzung nuklearbetriebener Rechenzentren verpflichtet. Ob für KI oder Cloud-Dienste – der Reiz ist derselbe: zuverlässige, hochdichte Energieversorgung ohne CO₂-Emissionen.

Angebotsengpässe verschärfen sich

Doch der globale Uran-Markt befindet sich in einem anhaltenden Defizit. Mit all den angekündigten Projekten dürfte sich die bereits bestehende Lücke deutlich über 2030 hinaus ausweiten.

Hinzu kommt, dass die Angebotsseite auch noch zunehmend Probleme beklagt:

Diese Projekte sind nicht nebensächlich – sie sind genau diejenigen, auf die sich die Versorgung der Zukunft stützt.

Perfektes Szenario für steigende Kurse

Wir sehen also im globalen Uran-Markt das perfekte Szenario für weiter steigende Preise: Auf der einen Seite eine sichtbar steigende langfristige Nachfrage, auf der anderen eine schleichende Erosion der erwarteten Versorgung.

Das letzte Mal, dass der Uranmarkt eine solche Mischung erlebte – Mitte der 2000er-Jahre – hat sich der Spotpreis verzehnfacht. Wir stehen hier noch am Anfang dieses Zyklus, aber eines ist meiner Einschätzung nach sicher: Ein Bullenmarkt für Uran ist im Gange. Der läuft – wie in allen Rohstoffmärkten – nie stabil nur nach oben, aber er wird noch einige Jahre andauern und bietet in günstigeren Phasen immer gute Einstiegsgelegenheiten.

Wir haben jedenfalls im Rohstoff Anleger Club Freude an unseren gut laufenden Uranaktien.

Drei Top-Aktien mit Potenzial

Als abschließende Ergänzung: Unser neuer kostenloser Report zeigt drei Top-Aktien auf, mit denen man jetzt noch von der laufenden Rohstoff-Rallye profitieren kann.