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DAX-Ausblick: Schlagen die Bullen zurück?

Alexander Hirschler / 16.10.23 / 7:37

Der DAX (WKN: 846900) hat zum Ende der vergangenen Woche deutlich an Schwung verloren. Nach der Veröffentlichung des US-Inflationsberichts brach der Erholungsversuch ab. Die Wochengewinne lösten sich in Luft auf, am Ende stand ein Minus von 43 Punkten bzw. -0,28% auf 15.186 Punkte, nachdem es zwischenzeitlich ein Plus von 350 Punkten auf 15.575 Punkte gegeben hatte. Droht nun ein erneuter Test der 15.000-Punkte-Marke?

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Im Verlauf der Woche zeigten sich Anleger noch sehr zuversichtlich und schickten den DAX trotz der Ereignisse im Nahen Osten dynamisch gen Norden. Am Dienstag schaffte der Index das beste Tagesergebnis seit Anfang Februar, auch dank der Unterstützung der Wall Street und getrieben von der Hoffnung auf einen Rückgang der Inflation. Diese Hoffnung wurde jedoch am Donnerstag zerstört, was den Bullen am deutschen Aktienmarkt einen Dämpfer verpasste.

Gesamtinflation stagniert, Kernrate sinkt

So sind die Verbraucherpreise im September in den USA mit 3,7% auf dem Niveau von August geblieben, obwohl Ökonomen einen Rückgang im Monatsvergleich auf 3,6% erwartet hatten. Auch sind die Sorgen der Anleger vor einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr wieder größer geworden. Hoffnungen auf eine neuerliche Zinspause und schneller sinkende Zinsen im kommenden Jahr erfuhren hierdurch einen Dämpfer.

Allerdings ist die Kernrate der Inflation, die den allgemeinen Preistrend besser widerspiegelt, da sie schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, zum Vormonat gesunken. Im September lag sie bei 4,1% nach 4,3% im August.

Moderatere Töne der Notenbanker und weniger falkenhafte Protokolle zur letzten Fed-Sitzung hatten am Markt im Vorfeld der Inflationszahlen noch für positive Stimmung gesorgt. Nun gilt es für Anleger, die gesamten Informationen zu bewerten.

Gute Zahlen der großen US-Banken

Am Freitag sorgten gute Zahlen der US-Banken J.P. Morgan, Wells Fargo und Citibank für einen positiven Start in die neuen Berichtssaison. Das wurde auch an den Märkten honoriert und verhalf dem Dow Jones zwischenzeitlich zu einem Anstieg um +1%.

In der kommenden Woche nimmt die Berichtssaison weiter Fahrt auf, es stehen die Zahlen von Netflix und Tesla auf dem Programm, dazu berichten auch die Deutsche Börse und das DAX-Schwergewicht SAP über die Geschäftsentwicklung im letzten Quartal.

Es kommen weitere Konjunkturdaten

Darüber hinaus gibt es auch wieder ein ganzes Bündel an Konjunkturdaten. Am Dienstag wird der deutsche ZEW-Index veröffentlicht, dazu kommen Einzelhandelsumsätze sowie Industriedaten aus den USA. Zur Wochenmitte dürften Anleger die Aufmerksamkeit auf die Verbraucherpreise in der Eurozone legen, gerade im Hinblick auf den weiteren Zinskurs der EZB. Daten zur chinesischen Industrie und zum Einzelhandel werden Aufschluss darüber geben, wie es derzeit um die zweitgrößte Volkswirtschaft bestellt ist. Am Freitag folgen noch die Erzeugerpreise aus Deutschland.

Wie geht es für den DAX weiter?

Trotz des schwachen Abschlusses in der vergangenen Woche trauen Experten dem DAX in der neuen Woche weitere Gewinne zu. Sie verweisen dabei auf die übliche saisonale Stärke zum Ende eines Jahres und die zuletzt gesunkenen Bewertungen, die für eine Gegenbewegung nach oben sprächen.

Die Erwartung langfristig hoher Zinsen sei inzwischen in den Aktienkursen vollständig eingepreist, argumentieren die Marktanalysten der DZ Bank. Auch dürfte die ohnehin bereits sehr vorsichtige Stimmung und Positionierung der Anleger die weiteren Abwärtsrisiken begrenzen.

Kurzfristig hat sich die Lage im DAX mit dem Rückfall unter die 20-Tage-Linie (SMA20) aber wieder eingetrübt. Auch sanken die Kurse erneut unter den Aufwärtstrend von Ende September 2022. Damit drohen weitere Abgaben in Richtung 15.000 Punkte und ein erneuter Test der psychologisch wie charttechnisch sehr bedeutenden Kursschwelle.

Nachhaltig aufhellen würde sich das Chartbild oberhalb der Tiefs aus dem Juli und August bei 15.450/15.470 Punkten und mit einem Ausbruch über die 200-Tage-Linie (SMA200) sowie den Korrekturtrend von Ende Juli. Diese liegen im Bereich 15.640/15.650 Punkten.

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