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DAX-Ausblick: Gehen die Verkäufe weiter?

Alexander Hirschler / 23.10.23 / 7:41

Der DAX (WKN: 846900) hat in der vergangenen Woche weiter an Halt verloren. Der Nahost-Konflikt und die Sorgen vor einem möglichen Flächenbrand treiben die Käufer in die Defensive. Stattdessen sind sichere Anlagen wie Anleihen und Gold gefragt. Mit dem Rutsch unter die 15.000-Punkte-Marke und dem Fall auf ein neues 7-Monats-Tief haben die Bären ihre Position weiter verbessert. Wie geht es nun weiter?

deutsche-boerse.com

Nach einem zaghaften Wochenbeginn mit leichten Gewinnen am Montag und Dienstag gewannen die Verkäufer Mitte der Woche die Oberhand und drückten den DAX deutlich gen Süden. So kam es zum Test der viel beachteten 15.000-Punkte-Marke, die am Donnerstag zunächst verteidigt werden konnte. Am Freitag brach die Verteidigungslinie aber in sich zusammen, womit der laufende Abwärtsimpuls eine weitere Bestätigung erfuhr.

Nahost-Konflikt belastet, Goldrallye geht weiter

Die anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und der Terrormiliz Hamas und die Sorgen vor einer weiteren Eskalation stellen eine große Belastung für die Börsen dar. Dazu kommen die weiter steigenden Anleiherenditen, die Druck auf die Aktienmärkte ausüben. Unterdessen geht die Goldrallye weiter. Das gelbe Edelmetall setzte seinen jüngsten Höhenflug fort und stieg am Freitag im Hoch bis auf 1.997 US$ je Feinunze. Das ist der höchste Stand seit Mitte Mai.

Vor diesem Hintergrund dürften Anleger auch in der kommenden Woche Vorsicht walten lassen, was die Chancen auf eine Jahresendrallye schmälert. Saisonal betrachtet gehört die Zeit von Oktober bis Dezember normalerweise zur besten Zeit für Aktien-Engagements. Die aktuellen geopolitischen Risiken stellen aber ein großes Hindernis dar.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets erklärt dazu:

Solange der Krieg im Nahen Osten tobt und die Gefahr des Eingriffes weiterer Staaten nicht ausgeschlossen werden kann, werden sich Investoren mit Aktien nicht die Finger verbrennen wollen.

Berichtssaison nimmt weiter Fahrt auf

In der kommenden Woche nimmt auch am deutschen Aktienmarkt die Berichtssaison Fahrt auf. Gleich mehrere DAX-Konzerne legen Zahlen vor. Dazu gehören die Deutsche Bank, Mercedes-Benz und Beiersdorf. In den USA steht der Technologiesektor mit den Zahlen von Meta, Microsoft, Amazon und Alphabet im Fokus.

Dazu stehen auch wieder einige Konjunkturtermine auf dem Programm. Los geht es am Montag mit dem Verbrauchervertrauen in der Eurozone, am Dienstag gibt es Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor sowohl für Europa als auch für die USA. Mit dem ifo-Index folgt am Mittwoch das wichtigste Konjunkturbarometer für die deutsche Wirtschaft.

EZB-Entscheid am Donnerstag

Besonderes Augenmerk gilt der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Im September wurde der Leitzins das zehnte Mal in Folge angehoben auf aktuell 4,5%. Nun gehen Marktteilnehmer überwiegend von einer Zinspause aus angesichts des jüngsten Inflationsrückgangs in der Eurozone und einer sich abzeichnenden Rezession.

Ebenfalls bekannt gegeben wird das  Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Vereinigten Staaten. Experten rechnen damit, dass die Wirtschaft im dritten Quartal kräftig gewachsen ist.

DAX durchbricht 15.000-Punkte-Marke

Der DAX setzt seinen Abwärtsschwung weiter fort. Mit dem Rutsch unter die 15.000-Punkte-Marke und dem Erreichen eines neuen 7-Monats-Tiefs hat sich der Negativtrend einmal mehr bestätigt. Seit dem Rekordhoch von Ende Juli hat das Börsenbarometer mehr als 1.700 Punkte verloren, das entspricht einem Kursrückgang von mehr als -10%.

Auch wenn der deutsche Leitindex im späten Freitagshandel unter die Marke von 14.800 Punkten gerutscht ist, dürfte diese auch zu Beginn der neuen Woche weiter im Fokus stehen. Bestätigt sich der bärische Ausbruch, könnten sich die Korrekturen in den Bereich um 14.600/14.700 Punkte ausdehnen. Anschließend würde das Tief aus der zweiten Märzhälfte bei 14.458 Punkten ins Blickfeld rücken.

Um den Käufern wieder eine Perspektive zu geben, müsste zunächst die 15.000-Punkte-Marke zurückerobert werden.

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