Commerzbank-Aktie: Das könnte kritisch werden
Die Aktie der Commerzbank erreichte am 6. Juni mit rund 28 € ihren höchsten Stand seit 2011. Am Donnerstag verliert sie leicht und steht aktuell bei 27,60 €. Hintergrund sind Äußerungen des CEO der UniCredit bezüglich einer Übernahme. Was bedeutet das für die Aktie?
Politik ist für Eigenständigkeit
Nachdem der Finanzminister Klingbeil sich für die Eigenständigkeit aussprach und die Frankfurter Bank als systemrelevant sieht, spricht sich aus der Bundeskanzler Friedrich Merz für den Fortbestand einer unabhängigen Bank aus. Das ist zwar noch kein Regierungsbeschluss, geht aber in diese Richtung.
Bundeskanzler Friedrich Merz begründet dies wie folgt:
Ich teile die Ansicht des Bundesministers der Finanzen, dass ein unabgestimmtes und unfreundliches Vorgehen wie das der UniCredit Group nicht akzeptabel ist.
Es bleibt abzuwarten, ob es dabei bleibt, oder ob es doch noch zu Verhandlungen mit der UniCredit kommt.
Andrea Orcel setzt auf Zeit
Die UniCredit will trotz der politischen Kritik nicht klein beigeben. Andrea Orcel, CEO der UniCredit, kündigte an, dass im Sommer entschieden wird, den Anteil auf 28% zu erhöhen. Die EZB lässt eine weitere Aufstockung auf 29,9% zu.
Mit diesem Faustpfand spielt die italienische Großbank auf Zeit. Laut seinen Angaben könne bis 2027 abgewartet werden. Er setze jedoch auf Verhandlungen mit der Commerzbank und den politischen Vertretern.
Kritisch bewertet er den jetzigen Börsenwert. Dies macht eine Übernahme uninteressant und ist nicht finanzierbar. Zum Zeitpunkt des Einstiegs lag der Aktienkurs bei knapp 16 €. Mittlerweile liege der Wert der Commerzbank rund 30% über den Bewertungen der europäischen Banken.
Was bedeutet das für die Aktie?
Insgesamt bleibt die Lage weiter unklar. Mit den Erklärungen führender Politiker sowie der Gegenreaktion der UniCredit ist eine komplizierte Lage entstanden. Wie es jetzt weitergeht, hängt letztlich davon ab, ob es zu Verhandlungen kommt. Die Commerzbank dürfte mit ihrer Strategie der erhöhten Profitabilität nur noch wenig bewirken.
Für den Aktienkurs ist dies eine heikle Situation. Wird die Übernahme abgesagt, ist ein Kursrückgang wahrscheinlich. Kommen keine Verhandlungen zustande, sind weitere Kursanstiege ebenfalls unwahrscheinlich. Sollte es zu Verhandlungen kommen, sind deren Ergebnisse entscheidend.
Möglich wäre, dass die deutsche Tochter HVB in die Commerzbank eingebracht wird, und der neue Bankkonzern weiterhin unter der Marke Commerzbank agiert. UniCredit könnte Mehrheitsaktionär werden und der Bund bleibt weiterhin ein Großaktionär.
Mein Fazit: In der jetzigen Situation dürfte das weitere Kurspotenzial sehr begrenzt sein.
Die Dividendenrendite mit aktuell 2,3% ist zwar gesunken, aber immer noch akzeptabel. Ergänzend dazu: Wer auf der Suche nach den vielversprechendsten Dividendentiteln für 2025 ist, findet in unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ wertvolle Anregungen zu zehn potenziellen Outperformern.
Mein Fazit: Wer bei diesem Niveau einsteigt, muss auf eine Übernahme hoffen.
ℹ️ Commerzbank in Kürze
- Die Commerzbank (WKN: CBK100) ist eine Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Gemessen an der Bilanzsumme ist sie das viertgrößte Geldhaus Deutschlands.
- Das Bankinstitut betreut rund elf Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland und Europa und besitzt mit rund 400 Filialen eines der dichtesten Filialnetze aller deutschen Privatbanken.
- Die Aktie ist im DAX gelistet, an der Börse ist die Commerzbank derzeit aktuell mit rund 32,7 Milliarden € bewertet.
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