Coffee Holding: Mehr als eine Trading-Chance?

Ausbruchssignal
Redaktion

Die letzten Zahlen von Coffee Holding zeigen, wie stark das Unternehmen von den Schwankungen am Rohstoffmarkt abhängt. Nach einem durchwachsenen dritten Quartal könnten jedoch die Voraussetzungen für ein außergewöhnlich starkes Jahresende kaum besser sein.

Quelle: coffeeholding.com

Ein durchwachsenes Quartal mit Belastungen

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 (per Ende Juli) musste Coffee Holding einen deutlichen Rückgang der Ergebnisse hinnehmen. Der starke Preisverfall bei grünem Kaffee belastete die Absicherungsgeschäfte und führte zu höheren Herstellungskosten. Trotz dieser Gegenwinde erreichten die Umsätze mit 23,9 Millionen US-Dollar ein Mehrjahreshoch, vor allem dank steigender Verkäufe im Bereich Handelsmarken und Rohkaffee.

Strategische Lageraufstockung vor neuen Zöllen

Das Unternehmen nutzte den Preisrückgang, um die Lagerbestände um mehr als 25 Prozent auszuweiten, bevor zum 1. August neue Importzölle auf brasilianischen Kaffee in Kraft traten. Diese Maßnahme belastete jedoch kurzfristig die Liquidität: Der freie Cashflow drehte ins Negative, die Kreditinanspruchnahme stieg deutlich, und die Barreserven verringerten sich.

Blick auf das Jahresende

Trotz des schwachen Quartalsverlaufs stehen die Zeichen für Coffee Holding günstig. Seit Ende des dritten Quartals sind die Kaffeepreise wieder kräftig gestiegen und haben neue Rekordhöhen erreicht. Da das Unternehmen seine Absicherungspositionen beibehielt und Lagerbestände zu günstigen Preisen aufgebaut hat, sind für das vierte Quartal außergewöhnlich starke Ergebnisse zu erwarten.

Dividendenfantasie kehrt zurück

Die erwarteten Gewinne könnten nicht nur den Jahresabschluss kräftig aufbessern, sondern auch eine deutliche Dividendenausschüttung ermöglichen. Coffee Holding hatte kürzlich die Wiederaufnahme jährlicher Bardividenden angekündigt, wobei rund ein Drittel des Jahresüberschusses an die Aktionäre fließen soll. Selbst bei moderaten Ergebnissen wäre dies im Branchenvergleich bemerkenswert.

Impulse durch die Empire-Übernahme

Zusätzlich positiv wirkt die Integration der neu erworbenen Empire Coffee. Bereits im Juli, kurz nach der Übernahme, erzielte die Einheit erste Gewinne. Damit dürfte die Akquisition künftig spürbar zur Ertragskraft des Konzerns beitragen.

Tarife als kalkulierbares Risiko

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die Einführung von Zöllen. Coffee Holding plant, diese Kosten an die Kunden weiterzugeben, ähnlich wie andere große Anbieter. Da Preisanpassungen im Markt bereits weitgehend akzeptiert sind, erwartet das Management nur geringe Widerstände.

Bewertung und Ausblick

Die Kombination aus steigenden Kaffeepreisen, günstigen Lagerbeständen und einer profitablen Übernahme veranlasst zu einer deutlichen Anhebung der Gewinnschätzungen. Entsprechend steigt das Kursziel von 5,00 auf 8,00 US-Dollar, begleitet von einer Hochstufung der Aktie auf „Strong Buy“. Sollte zusätzlich die Aufmerksamkeit spekulativer Anleger zunehmen, wäre sogar ein Ausbruch über die Marke von 10 US-Dollar möglich.

Risiken bleiben bestehen

Trotz der positiven Perspektiven sind die Risiken nicht zu vernachlässigen. Ein erneuter Preisrückgang bei Rohkaffee könnte die erwarteten Absicherungsgewinne zunichtemachen und die Dividendenfantasie dämpfen. Auch die Volatilität der Quartalsergebnisse dürfte Investoren weiterhin begleiten.

Fazit: Neues Momentum entsteht

Nach einem von Marktverwerfungen geprägten dritten Quartal geht Coffee Holding mit hervorragenden Voraussetzungen in die Schlussphase des Geschäftsjahres. Steigende Rohstoffpreise, günstige Lagerbestände und eine gelungene Akquisition sprechen für starke Ergebnisse und eine attraktive Ausschüttung.

Kurzfristig eröffnet sich damit erhebliches Kurspotenzial und die Aktie konnte bereits gestern ein erstes Ausbruchssignal senden.

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