Cardiff Oncology: Neue Impulse voraus?
Mit der Aktie von Cardiff Oncology haben Mitglieder von sharedealsPlus in der Vergangenheit mehrfach hervorragend verdient. Zuletzt konnten im Rahmen eines Daten-Run-up-Szenarios über 30% Kursgewinn innerhalb weniger Wochen auf das obere Ende unserer Kaufzone realisiert werden. Mittlerweile hat die Aktie auf einem niedrigen Niveau konsolidiert und wird wieder interessant – wir fassen die Story noch einmal zusammen.
Cardiff Oncology konzentriert sich auf die Entwicklung neuartiger Krebstherapien durch Hemmung des Enzyms PLK1. Diese biologische Strategie zielt darauf ab, die Resistenz von Tumoren gegenüber bestehenden Behandlungen zu überwinden und so die Wirksamkeit der Krebstherapie deutlich zu steigern.
Das Hauptproduktkandidat ist Onvansertib, das derzeit bei besonders schwer behandelbaren Krebsarten wie RAS-mutiertem metastasiertem Darmkrebs (mCRC) und triple-negativem Brustkrebs (mTNBC) getestet wird.
Onvansertib: Ein gezielter Angriff auf therapieresistente Krebsarten
Onvansertib wurde für den Einsatz bei Krebsarten konzipiert, die gegenüber herkömmlichen Therapien resistent geworden sind. Es befindet sich aktuell in einer Phase-2-Studie zur Behandlung von RAS-mutiertem metastasiertem Darmkrebs – ein Markt, der im Jahr 2025 voraussichtlich ein Volumen von rund 10,95 Milliarden US-Dollar erreichen wird.
Besonders ermutigend sind auch erste Ergebnisse aus frühen Studien zur Behandlung des triple-negativen Brustkrebses: In Kombination mit Paclitaxel konnte eine objektive Ansprechrate von 40 % bei zuvor stark vorbehandelten Patienten erzielt werden. Dabei wurden zwei bestätigte und zwei unbestätigte partielle Remissionen bei der empfohlenen Phase-2-Dosis beobachtet. Zudem wurde die Kombination gut vertragen – mit vorwiegend milden Nebenwirkungen wie leichter Knochenmarkunterdrückung.
Weitere Studien laufen derzeit für die Indikationen Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie kleinzelligen Lungenkrebs – beides Bereiche mit großem medizinischem Bedarf und hohen Marktpotenzialen.
Die bisherigen Studien zeigen eine vielversprechende Sicherheit sowie eine frühe Wirksamkeit. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit von Onvansertib, sich effektiv mit anderen Therapien kombinieren zu lassen. Kombinationsbehandlungen gelten generell als besonders wirksam in der Krebstherapie, da sie Resistenzen durchbrechen und die Tumorantwort verbessern können.
Wettbewerb und Differenzierungspotenzial
Cardiff tritt in Konkurrenz zu etablierten Pharmakonzernen wie Amgen, Roche und Merck, die ebenfalls in der Entwicklung von Therapien für Darm- und Brustkrebs aktiv sind. Allerdings unterscheidet sich Onvansertib durch seinen gezielten Wirkmechanismus gegen PLK1 – ein Enzym, das Krebszellen bei der Zellteilung und der Entwicklung von Resistenzen unterstützt.
Diese gezielte PLK1-Hemmung macht Tumoren empfindlicher gegenüber bestehenden Chemotherapien und bietet damit einen klaren Vorteil gegenüber vielen Konkurrenzprodukten. Besonders bei therapieresistenten Krebsformen könnte Onvansertib eine therapeutische Lücke schließen.
Die bisherigen klinischen Ergebnisse, insbesondere die Ansprechrate bei mTNBC und die Fortschritte im mCRC-Bereich, deuten auf eine vielversprechende Nische hin. Sollte sich dieser Ansatz in weiteren Studien bestätigen, könnte Cardiff trotz der frühen Entwicklungsphase einen festen Platz im Onkologiemarkt erlangen.
Finanzielle Lage und Ausblick
Zum Ende des zweiten Quartals 2025 verfügte Cardiff über liquide Mittel in Höhe von rund 71 Millionen US-Dollar. Der operative Mittelabfluss lag bei etwa 8,3 Millionen US-Dollar pro Quartal. Damit ist die Finanzierung nach Unternehmensangaben bis ins erste Quartal 2027 gesichert.
Allerdings ist davon auszugehen, dass ein Übergang in die Phase-3-Studien deutlich höhere Investitionen erfordern wird. Für eine vollständige Umsetzung der Entwicklungsstrategie dürfte das Unternehmen in absehbarer Zeit zusätzliches Kapital benötigen.
Führungsteam als strategischer Hebel
Ein wichtiger strategischer Schritt erfolgte im Juni 2025 mit der Berufung von Dr. Roger Sidhu zum Chief Medical Officer. Dr. Sidhu bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Onkologie mit und war unter anderem an der Entwicklung von Amgens Vectibix beteiligt. Diese personelle Verstärkung erhöht die Erfolgschancen für die laufenden und zukünftigen Studien erheblich und stärkt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens in der Branche.
Ausblick auf den Quartalsbericht
Im anstehenden Quartalsbericht wird mit neuen Daten aus der Phase-2-Studie CRDF-004 gerechnet. Dabei dürften insbesondere Wirksamkeitssignale, Sicherheitsaspekte und die Dauer der Ansprechrate im Fokus stehen – jeweils in Kombination mit Standardtherapien.
Sollten die Daten die bisherigen Ergebnisse untermauern, könnte das Interesse von strategischen Partnern oder institutionellen Investoren deutlich steigen. Dies wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Phase-3-Entwicklung und langfristiger Wertschöpfung.
Aktie bleibt spekulativ kaufenswert
Die bisherigen klinischen Ergebnisse von Onvansertib sind vielversprechend und zeigen ein klares Potenzial zur Verbesserung der Behandlung resistenter Krebsarten. Das Medikament weist ein gut verträgliches Sicherheitsprofil auf und bietet einen innovativen Therapieansatz mit starkem Differenzierungspotenzial. Auch wenn Cardiff sich noch in einem frühen Stadium befindet und finanzielle Herausforderungen bestehen, sprechen die Fortschritte in der Entwicklung, das erfahrene Führungsteam und die strategische Ausrichtung für eine positive langfristige Perspektive.
Für risikobereite Anleger mit langfristigem Anlagehorizont erscheint eine Investition daher attraktiv. Bei aktuell unter 150 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung ist die Aktie spekulativ kaufenswert.