BMW-Aktie: Schwach, aber besser als befürchtet
Mit einem Kursgewinn von über +3% ist die BMW-Aktie am Mittwochmorgen Spitzenreiter unter den großen deutschen Werten. Haben die Bayern denn überraschend gute Quartalszahlen abgeliefert? Und ist die BMW-Aktie ein Favorit in der kriselnden Autoindustrie?
Zahlen über den Erwartungen
Es ist einer dieser Fälle, die man mit dem Fazit „schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet“ zusammenfassen kann. Darum auch die positive Kursreaktion der BMW-Aktie.
Im ersten Quartal gingen sowohl der Absatz als auch der Umsatz der BMW Group, also einschließlich der Marken Mini und Rolls Royce, zurück. Der Konzern verkaufte insgesamt 586.000 Fahrzeuge, das sind 1,4% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz fiel um satte 8% auf 33,8 Milliarden €.
Deutlichere Einbußen verzeichneten die Bayern beim Ergebnis. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern sackte um 23% auf 3,1 Milliarden € ab. Analysten waren aber im Vorfeld von einem EBIT von nur 2,8 Milliarden € ausgegangen. Im Kerngeschäft Automobilbau ging die operative Marge von 8,8 auf 6,9% zurück – für einen Premiumhersteller ein zu geringer Wert.
Der Nettogewinn brach um 26% auf 2,2 Milliarden € ein. Auch hier hatten Analysten mit 1,9 Milliarden € einen geringeren Wert auf dem Zettel.
Sorgenkinder China und USA
Die beiden Sorgenkinder des BMW-Konzerns sind derzeit ausgerechnet die beiden riesigen Absatzmärkte China und die USA. In der Volksrepublik brach der Absatz der Münchner im abgelaufenen Vierteljahr um 17,2% auf ca. 155.000 Autos ein.
BMW bekommt dort den immer stärkeren Wettbewerb durch heimische Autobauer zu spüren. Die Zeiten, in denen das Markenimage der deutschen Premiumhersteller alleine für super Verkaufszahlen reichte, sind längst vorbei.
In den USA machen BWM die neuen Zölle der Trump-Regierung Sorgen. Zwar besitzt BMW ein Werk in den USA, in dem die Bayern jährlich rund 400.000 Autos produzieren. Aber rund die Hälfte dieser Autos ist für den Export bestimmt. Zudem werden viele Modelle und vor allem Teile in die USA importiert. Die Belastungen durch neue Zölle könnten sich demnach auf Milliardenbeträge summieren.
Prognose unter Vorbehalt
Trotz des schwachen Jahresauftakts bestätigte BMW seine Jahresprognose. Der Autobauer geht von einem Vorsteuergewinn auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 11 Milliarden € aus.
Allerdings basiert diese Prognose auf der Annahme, dass die neuen US-Zölle ab Juli 2025 wieder zurückgenommen werden. Das BMW-Management rechnet also damit, dass sich die EU und die USA auf ein neues Handelsabkommen einigen.
Wieder im Aufwind
Das Chartbild der BMW-Aktie hat sich in den letzten vier Wochen erheblich verbessert. Vor exakt einem Monat notierte der DAX-Titel auf einem neuen 3-Jahrestief. Seitdem hat die Aktie um über +20% zugelegt.
Nun muss die BMW-Aktie Kurs auf das 6-Monatshoch bei 86 € nehmen. Sollte auch diese wichtige Marke fallen, könnten die Bayern mittelfristig sogar wieder dreistellige Kurse anpeilen.
Ein Favorit unter den Autoaktien
Wie in meiner letzten Analyse rate ich Anlegern auch weiterhin zum Kauf der BMW-Aktie. Unter allen deutschen Autoherstellern sehe ich die Münchner derzeit am besten positioniert.
Bei der Umstellung auf Elektroautos kommt BMW gut voran. Die Neue Klasse, die ab Ende des Jahres auf den Markt kommt, wird meiner Meinung nach für einen Boost des E-Autoabsatzes sorgen.
In meinen Augen ist bereits sehr viel Pessimismus in den Kurs der BMW-Aktie eingepreist. Demzufolge ist das Downside des DAX-Titels meiner Einschätzung nach begrenzt.
Ein großes Fragezeichen steht hinter der Handelspolitik der USA. In den letzten Tagen kamen jedoch deutlich versöhnlichere Töne aus Washington. Ich gehe davon aus, dass die Trump-Regierung und die Europäische Kommission hinter den Kulissen an einem Abkommen arbeiten, das beiden Seiten eine Gesichtswahrung erlaubt.
Für langfristig orientierte Anleger gehört die BMW-Aktie meiner Ansicht nach zu den aussichtsreichsten Autowerten. Vor allem für Dividendenanleger ist sie mit einer Dividendenrendite von 5,5% ein interessanter Wert. Zu guter Letzt: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ finden Interessierte eine ausführliche Analyse von zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein solides Fundament für passive Einkünfte zu bilden.)
ℹ️ BMW in Kürze
- Die BMW AG (WKN: 519000) baut Automobile und Motorräder im Premiumbereich. Neben der Stammmarke BMW gehören auch die Marken Mini und Rolls-Royce zum Autokonzern aus München.
- Mit rund 2,5 Millionen abgesetzten Fahrzeugen (2024) zählt BMW zu den 15 größten Autoherstellern der Welt.
- BMW ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und im europäischen Leitindex EuroStoxx 50. Mit einem Börsenwert von ca. 49 Milliarden € ist der Autobauer eines der zehn wertvollsten Unternehmen Deutschlands.
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