Bitcoin: Ist die Jahresendrallye noch realistisch?

Zwischen Hoffen und Bangen

Der Bitcoin hat sich zuletzt sehr schwach entwickelt und immer weniger Anleger glauben deswegen noch daran, dass es eine Jahresendrallye bei der Mutter aller Kryptowährungen gibt. Doch wie realistisch ist diese wirklich?

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Kommt noch eine Jahresendrallye?

Der Bitcoin hat sich im Oktober bisher nicht von der Stelle bewegt, was vielen Anlegern Sorgen bereitet, da in diesem Monat, der auch als Uptober bekannt ist, eigentlich der Grundstein für eine Jahresendrallye gelegt werden sollte.

Daher verlieren immer mehr Investoren den Glauben an eine Jahresendrallye, obwohl das vierte Quartal historisch das stärkste für BTC ist.

Dennoch sind viele Analysten optimistisch und glauben weiterhin an deutliche Kurssteigerungen bei der Mutter aller Kryptowährungen. Tom Lee von Fundstrat bestätigte beispielsweise kürzlich seine Prognose, dass BTC über 200.000 US$ steigen wird. Auch andere Analystenhäuser wie Bernstein, J.P. Morgan oder VanEck sind positiv gestimmt.

Seitwärtsbewegung dürfte andauern

Doch trotz der positiven Analysteneinschätzungen sieht es mit Blick auf den BTC-Chart nicht allzu positiv aus. Die Kryptowährung verbleibt aktuell in der Seitwärtsbewegung zwischen 107.000 US$ und 125.000 US$. Erst ein deutlicher Ausbruch über das Rekordhoch verändert diese Situation. Danach sieht es aktuell nicht aus.

Saisonalität negativ

Zusätzlich negativ ist die Saisonalität für den Bitcoin. Denn immer dann, wenn der Oktober nicht mit deutlichen zweistelligen Gewinnen beendet wurde, folgten im November Verluste oder lediglich ein Ausgleich der im Vormonat erzielten Drawdowns. In der Regel sind der zehnte und elfte Monat übrigens auch die Treiber der Performance im vierten Quartal, während der Bitcoin im Dezember in der Regel zu Korrekturen neigt.

Bitcoin weiterhin ein Kauf?

Es wird also eng, wenn es um die Jahresendrallye beim Bitcoin geht, und es ist nicht unrealistisch, dass Anleger in diesem Jahr eine Enttäuschung erleben. Dementsprechend sollten sich aus meiner Sicht kurzfristig orientierte Anleger bei der Mutter aller Kryptowährungen vorerst zurückhalten und sich erst bei einem charttechnischen Ausbruch positionieren.

Gleichzeitig bleiben die Aussichten für den Bitcoin mittel- bis langfristig aber positiv, sodass Investoren mit einem längeren Anlagehorizont die aktuelle Situation als Kaufchance nutzen können.

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Interessenkonflikt: Mitarbeiter von sharedeals.de und der Autor halten Anteile an Bitcoin. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Sie beabsichtigen, die Anteile – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren. 

ℹ️ Bitcoin in Kürze

  • Der Bitcoin, kurz BTC für Bitcoin Core, wurde am 3. Januar 2009 von Satoshi Nakamoto (Pseudonym) als Antwort auf die Finanzkrise 2007 bis 2009 ins Leben gerufen.
  • Die Kryptowährung basiert auf einem dezentral organisierten Buchungssystem, bei dem Zahlungen kryptographisch legitimiert und über ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) abgewickelt werden.
  • Diese dezentrale Datenbank ist die sogenannte Blockchain.
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