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Birkenstock-Aktie: Wird der Börsengang ein Erfolg?

Peter Wolf-Karnitschnig / 11.10.23 / 12:13

Am Mittwoch ist es endlich soweit: Der deutsche Traditions-Sandalenhersteller Birkenstock geht an die Börse. Doch Birkenstock reizt bei seinem Börsengang die Preisspanne nicht voll aus. Ist das Interesse von Investoren an der Birkenstock-Aktie (WKN: A3EXD1) nicht so groß wie erwartet?

stock.adobe.com/Claudio Caridi

ℹ️ Birkenstock vorgestellt

Birkenstock ist ein deutscher Schuhhersteller mit Sitz in Linz am Rhein. Unter der gleichnamigen Marke ist das Unternehmen in aller Welt vor allem für seine Sandalen bekannt. Darüber hinaus verkauft Birkenstock aber auch andere Schuhmodelle wie Sneakers und Stiefel. Gegründet im Jahr 1774, zählt Birkenstock zu den traditionsreichsten deutschen Unternehmen. Im Oktober 2023 gibt das Unternehmen sein Debüt an der New Yorker Börse NYSE.

Die Preisspanne nicht ausgereizt

Für sein IPO wählte Birkenstock keine deutsche Börse, sondern die New York Stock Exchange. Das hat nichts mit einer Aversion gegenüber seinem Heimatland zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit der Tatsache, dass der Schuhhersteller inzwischen mehr als 50% seines Umsatzes in Nordamerika erwirtschaftet.

Die Bookbuilding-Spanne der Birkenstock-Aktie lag zwischen 44 und 49 US$. Angesichts der stotternden Börsengänge der letzten Wochen entschieden sich das Unternehmen und seine begleitenden Investmentbanken laut Medienberichten dazu, die Preisspanne nicht voll auszureizen und die Aktien für 46 US$ anzubieten. Insiderberichten zufolge hätte die Nachfrage ausgereicht, um die Aktien auch für 49 US$ auszugeben.

Damit wird Birkenstock zu seinem Börsendebüt mit 8,6 Milliarden US$ bewertet. Dem Unternehmen und seinem Mehrheitseigentümer, dem Finanzinvestor L Catterton, fließen durch den Börsengang insgesamt 1,48 Milliarden US$ zu.

Birkenstock selbst erhält 495 Millionen US$, die das Unternehmen für den Abbau von Schulden verwenden wird. Das restliche Geld geht an L Catterton, ein Beteiligungsvehikel des weltgrößten Luxusgüterherstellers LVMH.

Eine sportliche Bewertung

Wie sich die Birkenstock-Aktie in den ersten Tagen an der Börse entwickeln wird, ist sehr schwer einzuschätzen. In den letzten Jahren erlebte der Traditionsschuhhersteller eine außergewöhnliche Wachstumsgeschichte. Von 2012 bis 2022 hat sich der Umsatz von Birkenstock verzehnfacht.

Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Umsatz bei 1,24 Milliarden € und der operative Gewinn (EBITDA) bei ca. 400 Millionen €. Das bedeutet, dass die IPO-Bewertung der Birkenstock-Aktie bei einem Umsatz-Multiplikator von ca. 6,5 und einem EBITDA-Multiplikator von rund 20 liegt.

Trotz der nicht ausgereizten Preisspanne ist die Bewertung für mich recht sportlich. Auch Birkenstock wird sich meiner Meinung nach mittelfristig nicht dem schwachen Konsumklima weltweit entziehen können.

Ich rate Anlegern deshalb, vorerst nicht in die Birkenstock-Aktie zu investieren und die Kursentwicklung der ersten Tage gespannt mitzuverfolgen.

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