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BioNTech droht Klagewelle – eine Gefahr für die Aktie?

Peter Wolf-Karnitschnig / 12.06.23 / 10:14

Für die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) verlief das Börsenjahr 2023 bislang alles andere als positiv: Von Jahresbeginn bis zum Jahrestief Mitte Mai bei 93 € verlor der Titel des Mainzer Biotech-Unternehmens rund -35% an Wert. In den letzten Tagen konnte sich die BioNTech-Aktie allerdings im Bereich von 100 € stabilisieren. Aber könnte die Klagewelle gegen den Wirkstoffentwickler der Aktie gefährlich werden?

stock.adobe.com/Romain TALON

BioNTech vorgestellt
BioNTech ist ein deutsches Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mainz, das auf die Entwicklung und Herstellung patientenspezifischer aktiver Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten fokussiert ist. In den letzten Jahren wurde das Unternehmen durch seinen Impfstoff gegen das Coronavirus (Covid-19) weltbekannt und entwickelte sich zu einem Milliardenkonzern. Mit einem Börsenwert von ca. 26 Milliarden € ist BioNTech eines der wertvollsten Biotech-Unternehmen Deutschlands.

Jede Menge juristischer Ärger

In den letzten Monaten haben zahlreiche Personen, die eigenen Angaben nach Impfschäden durch das BioNTech-Covid19-Vakzin erlitten haben, das Unternehmen auf Schadenersatz verklagt. Heute beginnt vor dem Landgericht Hamburg der erste einer ganzen Reihe von Prozessen gegen BioNTech.

Wie viele andere vermeintlich Impfgeschädigte wirft die Hamburger Klägerin dem Unternehmen vor, dass sie infolge der Impfung an Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen, Erschöpfungszuständen und Schlafstörungen litt. Sie verklagt BioNTech auf Zahlung von mindestens 150.000 €. Das Biotech-Unternehmen streitet die Vorwürfe ab.

Neben diesem Verfahren ist BioNTech mit einem weiteren Rechtsstreit in den USA konfrontiert. Die Biotech-Firma Prosome hat die Mainzer sowie Moderna und Pfizer aufgrund einer Patentrechtsverletzung verklagt. Prosome wirft den drei Unternehmen vor, bei der Entwicklung ihrer Corona-Impfstoffe eine selbstentwickelte Technologie kopiert zu haben. Prosome will demnach an den Lizenzgebühren beteiligt werden.

Aktie vorerst stabilisiert

Seit gut einem Monat hat sich die BioNTech-Aktie in einem Seitwärtstrend stabilisiert. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Klagen voraussichtlich über Monate, wenn nicht sogar Jahre hinziehen werden, ist keine direkte charttechnische Auswirkung zu befürchten.

Etwas anderes ist entscheidend

Selbst wenn die Zivilprozesse gegen BioNTech in Deutschland teilweise erfolgreich sein sollten, dürften die im Raum stehenden Schadenersatzzahlungen keine existenzielle Bedrohung für BioNTech darstellen. Auch die in den USA anhängige Patentrechtsklage stellt vorerst keine größere Gefahr für die BioNTech-Aktie dar. Derartige Klagen sind im Biotech-Sektor keine Seltenheit und haben entweder keine Chance vor Gericht oder werden durch einen Vergleich beendet.

Anleger sollten sich durch die negative Berichterstattung über BioNTech nicht verunsichern lassen. Für die weitere Kursentwicklung der BioNTech-Aktie sind vielmehr die Fortschritte in der F&E-Pipeline des Biotech-Unternehmens entscheidend.

Sollte einer der über 20 in klinischen Studien getesteten Wirkstoffkandidaten das Zeug zu einem Blockbuster haben, dürfte die BioNTech-Aktie wieder einen ordentlich Sprung nach oben machen. Für langfristig orientierte Anleger, die ihr Geld gerne in vielversprechenden Biotech-Firmen anlegen, ist die BioNTech-Aktie aus meiner Sicht daher ein hochspannendes Investment.

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Interessenkonflikt: Herausgeber, Autor und Mitarbeiter halten teilweise derivative Positionen des besprochenen Unternehmens BioNTech. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Herausgeber, Autor und Mitarbeiter beabsichtigen, ihre Position – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu vergrößern oder zu verringern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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