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BioNTech-Aktie: Sollte das nicht Sorgen machen?

Peter Wolf-Karnitschnig / 04.07.23 / 10:40

Nachdem die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) von Januar bis April in einem Abwärtstrend gefangen war, hat sich der Titel des Mainzer Biotech-Unternehmens Anfang Mai stabilisiert. Seit zwei Monaten pendelt die BioNTech-Aktie nun in einem Seitwärtstrend zwischen 92 und 110 € auf und ab. Haben Anleger keine Sorgen vor der hereinbrechenden Klagewelle?

stock.adobe.com/Romain TALON

BioNTech vorgestellt
BioNTech ist ein deutsches Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mainz, das auf die Entwicklung und Herstellung patientenspezifischer aktiver Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten fokussiert ist. In den letzten Jahren wurde das Unternehmen durch seinen Impfstoff gegen das Coronavirus (Covid-19) weltbekannt und entwickelte sich zu einem Milliardenkonzern. Mit einem Börsenwert von ca. 26 Milliarden € ist BioNTech eines der wertvollsten Biotech-Unternehmen Deutschlands.

Eine Prozesswelle rollt auf BioNTech zu

Am Montag begann vor dem Landgericht Rottweil in Baden-Württemberg ein weiterer Prozess gegen BioNTech. Ein 58-jähriger Mann wirft dem Unternehmen vor, aufgrund der Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff Comirnaty auf einem Auge fast vollständig erblindet zu sein. Er klagt auf die Zahlung von 150.000 € Schmerzensgeld sowie den Ersatz materieller Schäden.

Die Erfolgschancen des Klägers werden vom Vorsitzenden Richter jedoch als gering eingeschätzt. Zum einen leide der Mann wohl an Vorerkrankungen, zum anderen bestehe nach deutschem Recht kein Anspruch auf Schadenersatz, wenn bei einem Arzneimittel das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv ausfalle.

Bereits vor wenigen Tagen begann ein ähnlicher Prozess vor dem Landgericht Hamburg. Die Klägerin in diesem Verfahren wirft BioNTech vor, infolge der Covid-19-Impung an zahlreichen Beschwerden zu leiden. Auch sie verlangt Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 150.000 €.

Die Unterstützung muss halten

Die BioNTech-Aktie befindet sich derzeit in einer wichtigen Unterstützungszone zwischen 92 und 100 €. Diese sollte keinesfalls nach unten durchbrochen werden, da ansonsten charttechnisch ein weiterer Kursverfall auf ca. 80 € drohen könnte.

Was viel wichtiger ist

BioNTech streitet bislang alle Vorwürfe gegen den Impfstoff ab und lehnt eine gütliche Einigung mit den Klägern ab. Das Unternehmen scheint sich juristisch auf der sicheren Seite zu wähnen. Für die Kläger dürfte es meiner Meinung nach nicht einfach sein, einen kausalen Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Problemen und dem Impfstoff herzustellen.

Darüber hinaus muss sich BioNTech bei den in Deutschland geführten Prozessen keine allzu großen Sorgen über mögliche Schadenersatzzahlungen machen. Diese dürften im Falle verlorener Gerichtsprozesse keineswegs so hoch ausfallen wie häufig in den USA.

Viel mehr als die laufenden Klagen wird in den kommenden Monaten die Entwicklung der Wirkstoff-Pipeline den Kurs der BioNTech-Aktie beeinflussen. Meines Erachtens ist derzeit bereits viel Geduld in den Aktienkurs eingepreist. Die meisten Anleger wissen, dass Durchbrüche nicht von heute auf morgen zu erwarten sind und dürfen die BioNTech-Aktie langfristig halten.

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Interessenkonflikt: Herausgeber, Autor und Mitarbeiter halten teilweise derivative Positionen des besprochenen Unternehmens BioNTech. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Herausgeber, Autor und Mitarbeiter beabsichtigen, ihre Position – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu vergrößern oder zu verringern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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