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Beiersdorf-Aktie: Nach Korrektur wieder kaufen?

Alexander Hirschler / 13.06.23 / 7:41

Die Aktie von Beiersdorf (WKN: 520000) hat in den letzten drei Wochen um insgesamt -8,0% korrigiert. Aktuell notiert das Papier bei 118,60 €. Bei der horizontalen Unterstützung des alten Rekordhochs aus dem September 2019 von 117,25 € scheint das Kaufinteresse wieder zugenommen zu haben. Sollten Anleger jetzt zugreifen?

Beiersdorf vorgestellt
Die Beiersdorf AG mit Sitz in Hamburg-Eimsbüttel ist ein weltweit agierender Konsumgüterhersteller mit einem umfangreichen Markenportfolio. Zu den bekanntesten Marken gehören die Hautpflegelinie Nivea, Hansaplast, Labello, Eucerin und der Klebespezialist Tesa. Das Unternehmen befindet sich zu 51,18% im Mehrheitsbesitz der maxingvest Gruppe, einer Holding der Familie Herz. Im freien Verkehr befinden sich 38,83% der Aktien. Aktuell erreicht der DAX-Konzern eine Marktkapitalisierung von 29,89 Milliarden €.

Beiersdorf startet erfolgreich ins Jahr 2023

Nach dem überaus erfolgreichen Jahr 2022 ist Beiersdorf auch sehr schwungvoll ins neue Jahr gestartet. Der Erfolgskurs setzte sich mit einer deutlichen Umsatzsteigerung auf 2,5 Milliarden € fort. Organisch betrug das Plus damit 12,5%.

Hauptwachstumstreiber war dabei der Bereich Consumer mit einem organischen Umsatzanstieg um 14,8% auf 2,1 Milliarden €. Sehr stark entwickelten sich das Derma-Geschäft mit den Marken Aquaphor und Eucerin, das organisch um 26,9% wuchs, und die Kernmarke Nivea inklusive Labello mit einem organischen Umsatzplus von 18%.

Nivea-Transformation zahlt sich aus

Bei Nivea wirkten sich auch Preiserhöhungen positiv auf das Wachstum aus. Die Transformation, die unter anderem darauf abzielte, die Marke mit veränderter Werbestrategie in einem höherpreisigen Segment zu etablieren, scheint Früchte zu tragen.

Während die Luxusmarke La Prairie einen Umsatzrückgang von 12% verbuchte, verbesserte sich das Healthcare-Geschäft (Hansaplast, Elastoplast) um 7,6%.

tesa mit Licht und Schatten

Im zweiten großen Unternehmensbereich tesa betrug das organische Umsatzwachstum 0,9% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Während das Elektronikgeschäft in China aufgrund einer geringeren Nachfrage nach Smartphones und Tablets schwach startete, verbuchte die Gruppe im Automobilgeschäft zweistellige Zuwächse. Speziell mit Klebelösungen für Anwendungen in der Elektromobilität konnte tesa punkten.

Konzernchef Vincent Warnery kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

Beiersdorf hat ein hervorragendes erstes Quartal vorgelegt. Unsere Bemühungen, Nivea zu transformieren, zahlen sich deutlich aus: Unsere Marken-Ikone wuchs in allen Regionen und erzielte im März sogar den umsatzstärksten Monat in der Markengeschichte. Mit kräftigen, zweistelligen Umsatzzuwächsen hat Nivea in Europa und in den Wachstumsmärkten, zusammen mit unserem erfolgreichen Derma-Geschäft, das schwierige Quartal von La Prairie kompensiert, das von den Auswirkungen der Corona-Lockdowns in China negativ beeinflusst war.

Anfang April Umsatzprognose angehoben

Zur Ertragssituation gab Beiersdorf wie gewöhnlich keine Zwischenbilanz ab, diesbezüglich wird nur zur Jahresmitte und am Ende eines Jahres informiert. Gleichwohl blickt der Vorstand sehr zuversichtlich auf den weiteren Jahresverlauf und erwartet ein organisches Konzernwachstum im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich. Die Prognose wurde Anfang April angehoben.

Bei der operativen Umsatzrendite auf EBIT-Basis vor Sondereffekten soll das Vorjahresergebnis leicht übertroffen werden. 2022 lag die entsprechende EBIT-Umsatzrendite bei 13,2%. Der Betriebsgewinn (EBIT) dürfte sich damit mindestens auf 1,25 Milliarden € belaufen.

Dividendenpolitik lässt zu wünschen übrig

Der Konsumgüterriese ist stark positioniert und profitiert von der Transformation seiner Kernmarke Nivea. Im ersten Quartal erzielte sie in allen wesentlichen Märkten zweistellige Zuwächse und verbuchte im März sogar den umsatzstärksten Monat in der Markengeschichte. Das ist aller Ehren wert.

Weniger schön und nicht unbedingt aktionärsfreundlich ist die Dividendenpolitik von Beiersdorf. Seit mehr als zehn Jahren erhalten Anleger eine Gewinnbeteiligung von 70 Cent je Aktie. Auch für 2022 änderte sich nichts an der Ausschüttung, obwohl Vorstandschef Warnery im Aktionärsbrief von einem „herausragenden Geschäftsjahr“ sprach. Dementsprechend musste sich das Unternehmen auf der diesjährigen Hauptversammlung auch eine Menge Kritik seitens der Aktionäre gefallen lassen.

Im Moment liegt die Dividendenrendite nur bei mageren 0,64%, was für Anleger nicht sonderlich attraktiv ist. Außerdem wird die Aktie auf Basis der Marktschätzungen für 2023 mit einem KUV von fast 3 und einem KGV von knapp 30 bewertet. Die Bewertung liegt damit deutlich über dem historischen Durchschnitt.

Aktie teuer, günstigeren Einstieg abwarten

Außerdem ist Beiersdorf auch deutlich höher bewertet als der Konkurrent Henkel mit einem KUVe von 1,28 und einem KGVe von 21. Insofern stehe ich einem Einstieg trotz der jüngsten Korrekturen immer noch skeptisch gegenüber.

Bei anhaltender Kursschwäche könnte sich indes eine interessante Einstiegsgelegenheit ergeben.

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