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Befesa-Aktie: Ist dieser Absturz gerechtfertigt?

Rudolf Schneider / 26.04.24 / 12:23

Die Aktie von Befesa (WKN: A2H5Z1) brach am Donnerstag nach Bekanntgabe des Quartalsberichtes um rund -16% ein. Aktuell erholt sie sich wieder und steht bei rund 27 €. Ein Blick auf den Jahreschart zeigt, dass der Kurs sehr volatil verläuft. Die Range dabei liegt zwischen 25 und 36 €. Liegt hier eine Übertreibung der Marktteilnehmer vor?

stock.adobe.com/Timon

ℹ️ Befesa vorgestellt

  • Die Befesa S.A. ist ein weltweit agierendes Umweltdienstleistungsunternehmen, das sich auf das Recycling von Reststoffen aus der Stahl- und Aluminiumindustrie spezialisiert hat.
  • Das Recyclingunternehmen mit Sitz in Luxemburg betreibt international 23 Recyclingwerke.
  • Das Unternehmen wird im MDAX gelistet und wird an der Börse mit knapp 1,1 Milliarden bewertet.

Jahresauftakt uneinheitlich ausgefallen

Eigentlich war es keine Überraschung, das Unternehmen kämpfte das gesamte letzte Jahr mit sinkenden Preisen für Zink und Aluminium. Hiervon ist auch der am 25. April veröffentlichte Quartalsbericht geprägt. Aufgrund der schwachen Konjunktur ist die Nachfrage bei beiden Metallen deutlich gesunken. Das dürfte vorerst auch so bleiben.

Bei den Vergleichswerten bezieht das Unternehmen sich einerseits auf den Vorjahreszeitraum, andererseits auf das vorherige Quartal. Der Umsatz in den ersten drei Monaten mit 298 Millionen € ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3% gesunken, gegenüber dem Vorquartal jedoch um 8% gestiegen. Das liegt daran, dass die Preise im ersten Quartal wieder anzogen.

Beim bereinigten EBITDA ist die gleiche Tendenz eingetreten. Gegenüber dem Vorquartal ist es um 7% auf 49 Millionen € gestiegen – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegt ein Rückgang von 3% vor. Der Nettogewinn sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38% auf 9,4 Millionen €.

Insgesamt sollte die rückläufige Geschäftsentwicklung gegenüber dem Vorjahreszeitraum nicht überbewertet werden. Damals lagen die Absatzpreise deutlich über dem jetzigen Niveau. Wichtiger ist der Vergleich mit dem Vorquartal. Hier zeigt sich, dass der Ertrag sich weiter stabilisiert. Die Auslastung der Kapazitäten befindet sich auf einem guten Niveau.

Javier Molina, Executive Chair von Befesa, kommentiert die Geschäftsentwicklung so:

Die kontinuierliche Quartalsverbesserung seit dem dritten Quartal des Vorjahres bestärkt uns in der Erwartung eines robusten EBITDA-Wachstums im Jahr 2024.

Weitere Erholung erwartet

Das Unternehmen geht bei seinen Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr von einer weiteren Ertragsverbesserung aus. Positiv war, dass die Schmelzlöhne deutlich gesunken sind. Dies führt zu einem höheren EBITDA. Die Analysten gingen Anfang April davon aus, dass die Ertragsverbesserung zwischen 20 und 30 Millionen € liegt. Auch bei den Absatzpreisen wird mit leichten Verbesserungen gerechnet.

Beim EBITDA steht ein Wert von 195 bis 235 Millionen € auf dem Zettel – das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 7 bis 29%. Diese große Spanne zeigt, wie groß die Unsicherheit bei der Preisentwicklung sowie den Schmelzlöhnen sind. Selbst der unterste Wert bedeutet eine Ertragsverbesserung.

Potenzial vorhanden

Aus meiner Sicht liegt beim Abverkauf eine Übertreibung der Marktteilnehmer vor. Dass die Ertragszahlen schlechter ausfielen als im Vorjahreszeitraum, war zu erwarten. Wichtiger ist der Vergleich zu den Vorquartalen, und hier geht es langsam aufwärts.

Der extreme Kursanstieg von rund +16% aufgrund der höheren EBITDA-Erwartungen seitens der Analysten zeigt, dass die Marktteilnehmer sehr stark zu Übertreibungen neigen. Hier wäre ein langsamerer Anstieg besser gewesen.

Aus meiner Sicht bietet der starke Kursrückgang wieder gute Einstiegschancen. Den fairen Kurs sehe ich bei 33 €. Das Unternehmen arbeitet profitabel und die Chancen auf Ertragsverbesserungen sind gut. Die Analysten der Deutschen Bank sehen das ähnlich – deren Zielkurs liegt bei 34 €. Deutlich zuversichtlicher sind Jefferies mit 44 € und Hauck & Aufhäuser mit 46 €.

Der Kursrückgang führt dazu, dass die Dividendenrendite, trotz reduzierter Dividende auf 0,73 €, aktuell bei 2,7% liegt.

Mein Fazit: Der übertriebene Kursrückgang bietet wieder ein interessantes Einstiegsniveau.

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