BayWa-Aktie: Wichtiger Schritt – aber sehr teuer

Teilausstieg belastet

Die BayWa-Aktie kommt nicht zur Ruhe und leidet zunehmend unter dem Vertrauensverlust. Am Mittwoch erholt sie sich leicht um +1,4% und steht aktuell bei knapp 8,90 €. Seit dem kurzfristigen Anstieg auf knapp 13 € Anfang Januar ging es wieder steil abwärts, das Tief lag bei 8,60 €. Wie geht es weiter?

baywa.de

Restrukturierung erforderlich

Bisher war die BayWa mit 51% Mehrheitsaktionärin an der Wind- und Solarenergietochter. Die restlichen Anteile lagen bei der schweizerischen EIP (Energy Infrastructure Partner). Die Schulden der gemeinsamen Tochter liegen bei rund 4 Milliarden €. Dass hier Handlungsbedarf bestand, war klar. Jetzt hat man reagiert.

Beide Anteilseigner einigten sich. Das Gesellschaftskapital wird um 150 Millionen € erhöht, diese wird vollständig von EIP gezeichnet. Damit wird EIP mit 65% Mehrheitsgesellschafter; der BayWa-Anteil reduziert sich von 51 auf 35%. Zudem verzichtet der bayerische Konzern auf die Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens über 350 Millionen €. Somit kann die gemeinsame Tochter ihre Finanzverpflichtungen in Höhe von 435 Millionen € bis 2028 vollständig erfüllen.

Anteilseigner müssen zustimmen

Der Verzicht des Gesellschafterdarlehens führt dazu, dass ein negatives Eigenkapital bei der bisherigen Muttergesellschaft entsteht. Damit der Verzicht vollzogen werden kann, müssen die Eigentümer auf der Hauptversammlung zustimmen.

Da dies nur eine Formalie ist und die beiden Großaktionäre die Mehrheit besitzen, dürfte diese ohne Probleme erfolgen. Laut Unternehmensangaben wird dadurch die Sanierungsfähigkeit nicht betroffen.

Sanierungslaufzeit verlängert sich

Ursprünglich war eine Laufzeit bis Ende 2027 vorgesehen. Diese Frist ist jetzt nicht mehr zu halten, als neuer Termin wurde Ende 2028 genannt. Das bisherige Sanierungskonzept sowie der Plan des StaRUG-Verfahrens müssen angepasst werden. Dies führt dazu, dass die Restrukturierungszeit sich um ein Jahr verlängert.

Was bedeutet das für die Aktie?

Das Vertrauen in die Aktie ist eh schon gering. Dass der Zeitraum jetzt um ein Jahr nach hinten verschoben wird, lässt es weiter sinken. Insgesamt ist es dennoch der richtige Schritt. Der jetzige Teilausstieg bei BayWa r.e., ist wichtig für den gesamten Prozess. Ohne diesen Schritt wäre die Tochtergesellschaft in eine finanzielle Schieflage geraten, und das hätte niemandem geholfen.

Dass deren Schulden nicht mehr in die Bilanz einfließen, wirkt sich auf die Bilanzstruktur positiv aus. Mittelfristig dürfte der komplette Ausstieg bei BayWa r.e. erfolgen. Insgesamt gehe ich davon aus, dass die beschlossenen Maßnahmen erfolgreich verlaufen. Allerdings wird es ein schwieriger und langwieriger Prozess werden.

Mein Fazit: Momentan eignet sich die Aktie nur für risikoreiche Anleger. Weitere Kursrückgänge können nicht ausgeschlossen werden. Ergänzend sei erwähnt: Der Report 3 Top-Picks 2025 bietet einen exklusiven Einblick in drei Unternehmen, die von den wichtigsten Megatrends profitieren könnten. Eine wertvolle Ressource für jeden, der auf der Suche nach außergewöhnlichen Renditechancen ist.

ℹ️ BayWa in Kürze

  • Die bayerische BayWa AG ist ein international tätiges Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Schwerpunkte der Handelsaktivitäten sind der Agrarbereich sowie der Handel mit Solarmodulen und Solarparks.
  • Der Münchener Konzern betreibt seine Geschäfte überwiegend in Deutschland, Österreich und Osteuropa. Insgesamt hat der Konzern inklusive Franchise- und Partnerfirmen mehr als 3.000 Vertriebsstandorte in 16 europäischen Ländern.
  • Die im SDAX gelistete Aktie wird aktuell mit rund 326 Millionen € bewertet.

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