BayWa-Aktie: Die Zukunft beginnt jetzt
Die BayWa-Aktie reagierte auf die endgültigen Geschäftszahlen für 2024 gelassen und konnte am Donnerstag einen leichten Gewinn verzeichnen. Am Freitag gewinnt sie +2,5% und steht aktuell bei knapp 9 €. Was ist hier zu erwarten?
Endgültige Jahreszahlen vorgelegt
Die Zahlen kamen nicht überraschend, der vorläufige Verlust von 1,6 Milliarden € wurde in einer Pflichtmitteilung am 3. Juli mitgeteilt. Der am 10. Juli vorgelegte endgültige Geschäftsbericht gibt einen detaillierten Überblick über das Zahlenwerk.
Auf Konzernebene wurde ein Umsatz von 21,1 Milliarden € erzielt. Der bestätigte Jahresverlust blieb bei 1,6 Milliarden €. Der überwiegende Teil von 922 Millionen € resultiert aus Abschreibungen. Der Verlust aus dem Finanzergebnis erhöhte sich von 326 auf 532 Millionen €. Trotz dieser Sondereffekte zeigt sich, dass auch Verluste im operativen Geschäft entstanden sind.
In der eigentlichen BayWa AG lag der Umsatz bei 5,7 Milliarden € und der Jahresfehlbetrag bei 1,1 Milliarden €. Im Geschäftsbericht der AG werden Schulden von 4,5 Milliarden € ausgewiesen.
Die Zahlen überraschen nicht und eignen sich auch nicht zum Vergleich mit den Vorjahreswerten.
Erste positive Effekte bereits sichtbar
Laut Unternehmensangaben machten sich bereits im ersten Quartal eingeleitete Maßnahmen positiv bemerkbar. Ein großer Teil des angekündigten Personalabbaus von insgesamt 1.300 Stellen ist bereits erfolgt. Ebenfalls wurden bereits viele der vorgesehenen Standortschließungen vollzogen.
Positiv ist auch, dass bereits einige Konzerntöchter verkauft wurden. Zuletzt wurde im Juni der Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra für 186 Millionen € gemeldet. Dies führt zu einem Schuldenrückgang von 500 Millionen €.
Das neue Management um den CEO Frank Hiller setzt das beschlossene Restrukturierungsprogramm konsequent um.
Klare Zielvorstellungen aufgezeigt
Der Sanierungsprozess soll bis 2028 laufen. Dann soll die neue BayWa wieder wettbewerbsfähig sein. Die Ziele der Sanierung sind, die Schulden substanziell zu reduzieren, das Unternehmen auf das bewährte Kerngeschäft zu fokussieren und die Profitabilität deutlich zu steigern.
Um den Prozess auch finanziell abzusichern, wurde eine Kapitalerhöhung beschlossen. Die beiden Ankeraktionäre garantieren den Mindesterlös von 150 Millionen €. In einem ersten Schritt werden Aktien in einem Volumen von 125 Millionen € von den Ankeraktionären gezeichnet. In der zweiten Tranche kommen die restlichen Aktionäre zum Zuge. Das Bezugsverhältnis beträgt 1:2; der Bezugspreis der neuen Aktien liegt bei 2,79 €. Auch hier garantieren die Ankeraktionäre einen Betrag von 25 Millionen €.
Insgesamt werden es bis 2028 anstrengende Jahre; deutliche Erfolge sollten sich jedoch schon bis Ende des laufenden Geschäftsjahres zeigen.
Was bedeutet das für die Aktie?
Solche komplexen Sanierungsverfahren beinhalten immer erhebliche Risiken, bis hin zur Insolvenz und damit zum Totalverlust für Aktionäre. Dieses Risiko halte ich hier jedoch für gering, die beiden Ankeraktionäre gingen bereits erheblich in Vorlage.
Meiner Meinung nach wird mittelfristig wieder ein gesunder Konzern entstehen. Geplant ist dann ein Jahresumsatz von 11 Milliarden €, verbunden mit einer guten Profitabilität.
Im weiteren Verlauf wird es immer wieder zu größeren Schwankungen je nach Nachrichtenlage kommen. Insgesamt sollte sich jedoch ein Aufwärtstrend abzeichnen. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung im Oktober herrscht mehr Klarheit.
Wer risikobereit ist und bei dem jetzigen Kursniveau einsteigt, dürfte bei Gelingen des Sanierungsprozesses mit deutlichen Kursgewinnen belohnt werden. Alle anderen sollten vorerst noch abwarten.
Hier sei erwähnt: Für Anleger, die vom europäischen Aufschwung profitieren wollen, bietet unser exklusiver Report „Europa schlägt zurück“ fundierte Einblicke in drei Top-Aktien, die durch politischen Rückenwind und solide Geschäftsmodelle überzeugen.
ℹ️ BayWa in Kürze
- Die bayerische BayWa AG ist ein international tätiges Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Schwerpunkte der Handelsaktivitäten sind der Agrarbereich sowie der Handel mit Solarmodulen und Solarparks.
- Der Münchener Konzern betreibt seine Geschäfte überwiegend in Deutschland, Österreich und Osteuropa. Insgesamt hat der Konzern inklusive Franchise- und Partnerfirmen mehr als 3.000 Vertriebsstandorte in 16 europäischen Ländern.
- Die im SDAX gelistete Aktie wird aktuell mit rund 311 Millionen € bewertet.
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