Bayer erholt, Rheinmetall mit Abgaben: DAX-Ausblick

Und wieder ein Rekord

Der DAX bleibt in Rekordlaune. In der abgelaufenen Woche legte das größte deutsche Börsenbarometer über 300 Punkte zu und schloss +1,28% höher mit 24.304 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Bayer und Infineon, Rheinmetall rutschte ans DAX-Ende. Wird die Luft nun dünner oder geht es weiter nach oben?

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Zum Start in die Woche und am ersten Handelstag im Juni gab es leichte Kursverluste, nachdem Donald Trump höhere Zölle auf Stahl und Aluminium bekanntgegegen hatte. Am Dienstag zog der Markt wieder an und schaffte am Mittwoch den Sprung auf ein neues Rekordhoch. Am Donnerstag folgte eine weitere Bestmarke. Zum Wochenausklang ließen es die Anleger etwas ruhiger angehen und nahmen bei einigen Aktien Gewinne mit, was letztlich zu leichten Abgaben führte.

US-Arbeitsmarkt bleibt robust

Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich zwar etwas abgeschwächt, präsentiert sich insgesamt aber weiterhin sehr robust. Wie aktuelle Daten zeigen, wurden im Mai außerhalb der Landwirtschaft 139.000 neue Stellen geschaffen und damit mehr als die von Analysten erwarteten 126.000. Gleichzeitig wurden die Zahlen der beiden Vormonate um insgesamt 95.000 Arbeitsplätze nach unten revidiert.

Schwächere Konjunkturdaten hatten die Zinssenkungserwartungen zuletzt etwas ansteigen lassen. Angesichts der nach wie vor robusten Beschäftigungslage hat die US-Notenbank aber keine Eile, den Zinssenkungszyklus wieder aufzunehmen.

Dagegen hat die EZB in der vergangenen Woche ein weiteres Mal an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf 2,0% gesenkt. Das war vom Markt auch so erwartet worden. Das niedrige Zinsniveau macht europäische Aktien gegenüber ihren US-Pendants attraktiver, allerdings dürfte der Zinssenkungszyklus nun erst einmal beendet sein.

Blick voraus

In der neuen Woche richtet sich der Fokus auf die aktuellen Verbraucherpreisdaten in den USA, deren Bedeutung für die geldpolitische Entscheidung von großer Bedeutung sind. Zwar hat sich die Inflation zuletzt weiter abgeschwächt, die Fed befürchtet aber ein Wiederanziehen der Teuerungsrate durch die bereits in Kraft getretenen Zölle und erst recht, sofern es keine Einigung in den Zollverhandlungen gibt.

Umso spannender wird es daher in rund einem Monat, wenn der von Donald Trump gewährte Zoll-Aufschub abläuft. Bis dahin müssen unbedingt Verhandlungslösungen her, ansonsten droht den Märkten ein böses Erwachen.

Das gilt insbesondere auch für den deutschen Aktienmarkt, der sich weiterhin in sehr guter Verfassung präsentiert. Seit Jahresbeginn notiert der DAX bereits mit über +22% im Plus und weist damit gegenüber anderen Indizes eine starke Outperformance auf. Zum Vergleich: Die Standardwerte aus dem Dow Jones weisen in der Year-to-Date-Bilanz lediglich ein Mini-Plus von +0,4% auf.

Einige Analysten prangern mittlerweile auch die hohe Bewertung der DAX-Unternehmen an und sehen damit auch größeres Rückschlagspotenzial, besonders für den Fall, dass ein Deal zwischen Washington und Brüssel scheitert. Gleichwohl ist der DAX mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 immer noch günstiger bewertet als der Dow Jones mit einem KGV von knapp 22.

Bayer und Infineon ziehen an, Rheinmetall im Minus

Hierzulande stachen die Papiere von Bayer und Infineon hervor, die auf Wochensicht Kurszuwächse von +6,87% und +4,74% erzielten. Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern profitierte von einer frischen Kaufempfehlung der US-Bank Goldman Sachs und setzte seine Erholung fort. Damit befindet sich das Papier wieder fast beim Jahreshoch von 26,94 €.

Infineon profitierten von der guten Stimmung im Chipsektor, auch dank des US-Konzerns Broadcom. Der Nvidia-Rivale hat mit der Auslieferung eines neuen Switch-Chips für Rechenzentren begonnen, deren Nachfrage nach Unternehmensangaben „beispiellos“ sei.

Rheinmetall-Papiere rutschten mit Verlusten von knapp -5% ans DAX-Ende. Nach einer nicht enden wollenden Rekordrallye ist es in der vergangenen Woche zu leichten Gewinnmitnahmen gekommen. Die Aussichten bleiben aber hervorragend. Wichtiger Hinweis: NATO-Staaten stocken strategische Rohstoffreserven auf – unser exklusiver Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ enthüllt zwei Titel, die von diesen Milliardenaufträgen profitieren werden.

Dax bleibt auf Rekordjagd

Der DAX setzt seine Rekordjagd fort und ist in der abgelaufenen Woche bis kurz vor die 24.500-Punkte-Marke gelaufen. Auf Wochenschlusskursbasis behauptete sich das größte deutsche Börsenbarometer erstmals oberhalb von 24.000 Punkten.

Die großen US-Indizes verlaufen weiterhin knapp unter ihren Rekordständen, die beim S&P 500 und beim Nasdaq 100 Mitte Februar erreicht wurden, beim Dow Jones sogar noch von Ende letzten Jahres datieren. Neue Rekordhochs an der Wall Street könnten auch hierzulande für weitere Kauflaune sorgen.

Auf der Oberseite geht der Blick zum Rekordhoch von 24.479 Punkten und der Marke von 24.500 Punkten. Steigt der DAX darüber, wäre ein Weiteranstieg auf 25.000 Punkte möglich. Support findet der Index durch die 24.000-Punkte-Marke und die knapp darunter verlaufende 20-Tage-Linie (SMA20) bei 23.954 Punkten.

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