Bayer-Aktie +10%: Ist das der Befreiungsschlag?
Die Bayer-Aktie meldet sich am Dienstag mit einem Feuerwerk zurück, der Kurs steigt rasant um rund +10% auf aktuell 26,30 €. Was ist jetzt zu erwarten?
Solider Jahresauftakt
Am 13. Mai hat das Unternehmen seine Bücher geöffnet und die Quartalszahlen präsentiert. Diese sind in der Summe wie erwartet ausgefallen und liegen leicht über den Markterwartungen.
Der Konzernumsatz sank geringfügig gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 13,8 Milliarden €. In den Einzelsegmenten kam es zu unterschiedlichen Entwicklungen. In der Agrarsparte reduzierte sich der Umsatz um 3,3% auf 7,6 Milliarden €; in der Pharmasparte betrug der Anstieg 4,1% auf 4,5 Milliarden €. Die Consumer Health verbesserte sich um 2,5% auf 1,5 Milliarden €.
Die Ertragslage fiel wie erwartet geringer aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen reduzierte sich auf Konzernebene um 7,4% auf 4,1 Milliarden €. Auch hier wurden in den einzelnen Segmenten unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Während die Agrarsparte hohe Rückgänge aufwies, legte das EBITDA in der Pharmasparte um 12,5% auf 1,3 Milliarden € zu. Auch bei Consumer Health wurde das EBITDA gesteigert. Beim Konzernergebnis wurde ein Rückgang um 35% auf 1,3 Milliarden € erzielt. Hier machten sich hohe Rückstellungen bemerkbar.
Der Abfluss beim Free Cashflow konnte von 2,6 auf 1,5 Milliarden € reduziert werden. Problematisch bleibt weiterhin die Netto-Finanz-Verschuldung von 34,3 Milliarden €.
Auch wenn die Ertragslage noch nicht zufriedenstellend ist, bewegt sich der Konzern in die richtige Richtung.
Jahresziele bestätigt
Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage und den drohenden US-Zöllen bestätigte der Konzern seine Jahresziele. Demnach wird mit einem Konzernumsatz von 45 bis 47 Milliarden € gerechnet. Das EBITDA soll mit 9,5 bis 10 Milliarden € unter dem Vorjahreswert mit 10,1 Milliarden € liegen. Beim Free Cashflow wird ein positiver Wert von 1,5 bis 2,5 Milliarden € erwartet.
Bill Anderson, CEO von Bayer, kommentierte die Zahlen so:
Wir sind mit dem ersten Quartal in einer guten Position, um unsere Ziele in diesem für das Unternehmen herausfordernden und wichtigen Jahr zu erreichen.
Restrukturierung der Agrar-Sparte eingeleitet
Mit einem Fünfjahresplan soll die Profitabilität der Crop Science-Sparte auf Vordermann gebracht werden. Die EBITDA-Marge soll dann im mittleren 20-Prozent-Bereich liegen. Bis 2029 wird ein Umsatzwachstum von 3,5 Milliarden € erwartet. Ebenfalls soll bis dahin ein Free Cashflow von mehr als 3 Milliarden € erzielt werden.
Erreicht werden soll dies durch eine gestraffte Produktpalette sowie durch Blockbuster-Produkte. Dass dieser Bereich in den Fokus rückt, ist positiv zu werten.
Besser vorsichtig bleiben
Mit dem starken Kursanstieg heute honorieren die Marktteilnehmer insbesondere die Verbesserungen in der Pharmasparte. Hier geht es ertragsmäßig deutlich voran. Dennoch muss der Konzernertrag betrachtet werden, und hier liegt noch vieles im Argen.
Positiv ist, dass der Konzern den Agrarbereich in den Fokus stellt. Hier dürfte sich auch der Druck der Investoren auf der letzten Hauptversammlung bemerkbar machen. In diesem Artikel bin ich darauf eingegangen. Meiner Meinung nach ist die Aktie momentan fair bewertet und das weitere Potenzial erscheint mir begrenzt.
In den vergangenen Monaten war der Kursverlauf durch eine sehr hohe Volatilität geprägt. Dies dürfte sich je nach Nachrichtenlage fortsetzen. 2025 dürfte weiterhin ein Übergangsjahr bleiben; für 2026 stellte der Konzern eine höhere Performance in Aussicht.
Die Analysten bleiben ebenfalls vorsichtig, deren mittleres Kursziel liegt bei rund 25 €. Die Bandbreite ist allerdings groß. Bernstein Research sieht den fairen Wert bei 30 € und die UBS liegt mit ihrem Zielkurs von 22 € am unteren Ende.
Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau ist ein Einstieg wenig ratsam. Der Kursanstieg könnte für Gewinnmitnahmen genutzt werden.
Anknüpfend daran: In unserem exklusiven Report „Die 200-Milliarden-Dollar-Pille“ werden zwei aufstrebende Aktien aus dem Biotech-Bereich analysiert, die vom Boom der Abnehmpräparate überproportional profitieren dürften.
ℹ️ Bayer in Kürze
- Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
- Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und unterhält weltweit Niederlassungen.
- Das Unternehmen ist im DAX gelistet. Bayer ist nach einem massiven Kursverfall, beträgt die Marktkapitalisierung knapp 26 Milliarden € wert.
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