BASF-Aktie: Das Schlimmste überstanden?

Positiver Ausblick

Die BASF-Aktie befand sich seit Jahresanfang in einer stärkeren Phase und konnte deutlich zulegen. Nach dem gestrigen heftigen Rückgang verbessert sie sich am Mittwoch wieder und steht aktuell bei 49,70 €. Ist das ein günstiges Einstiegsniveau?

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Leichte Erholung erwartet

Bei der Vorlage der Geschäftszahlen am 28. Februar ist die Jahresprognose der wichtigste Aspekt für den zukünftigen Kursverlauf. Dass der Chemiekonzern in der Vergangenheit deutlich unter der Nachfrage litt, ist bekannt und wurde immer wieder kommuniziert.

Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem operativen EBITDA vor Sondereinflüssen von 8 bis 8,4 Milliarden € gerechnet. Hierzu sollen alle Sparten außer der Basischemie beitragen. Beim Free Cashflow stehen 400 bis 800 Millionen € auf dem Zettel, nach zuletzt 750 Millionen €.

Auch wenn diese Werte noch nicht der große Wurf sind, zeigen sie doch, dass die Talsohle durchschritten sein dürfte. Die Marktexperten rechneten mit höheren Zielen, erwarten jedoch Werte in den oberen Bereichen.

Konzernumbau geht zügig voran

Ein Schwerpunkt dabei liegt auf der Neuausrichtung des Konzerns sowie der Veräußerung der Randaktivitäten. Das brasilianische Coating-Geschäft (Lacke) wurde für 1,15 Milliarden US$ verkauft. Die restlichen Teile stehen demnächst zur Disposition. Für die Agrarsparte ist ein Börsengang vorgesehen.

Der zweite Aspekt ist eine deutliche Reduzierung der jährlichen Kosten. Bis Ende 2026 sollen die jährlichen Kosten um 2,1 Milliarden € sinken. Davon wurden bisher 1 Milliarde € erreicht; Ende 2025 soll dieser Wert auf 1,5 Milliarden € steigen. Weltweit ist ein Stellenabbau von 3.300 eingeplant, davon 700 am Hauptstandort in Ludwigshafen.

Solide Geschäftszahlen vorgelegt

Das abgelaufene Jahr ist wie erwartet ausgefallen. Der Umsatz reduzierte sich um 5,3% auf 65,2 Milliarden €. Hierfür verantwortlich waren gesunkene Mengen sowie niedrigere Absatzpreise.

Das EBITDA verbesserte sich von 7,7 auf 7,9 Milliarden € und lag damit nur knapp unter dem eigenen Zielwert von 8 Milliarden €. Dank des Verkaufs der Tochter Wintershall verbesserte sich das Konzernergebnis von 225 Millionen € auf 1,3 Milliarden €.

In der Summe sind die Werte als solide zu bezeichnen. Besonders hervorzuheben ist der operative Ertragsanstieg bei einem rückläufigen Umsatz.

Dr. Markus Kamieth, CEO von BASF, kommentierte die Zahlen so:

BASF hat im Jahr 2024 erneut eine sehr starke Leistung gezeigt.

Potenzial vorhanden

Mit den erreichten Geschäftszahlen sowie der positiven Jahresprognose dürfte das Schlimmste überstanden sein. Die Ertragslage wird sich aufgrund der fortschreitenden Restrukturierung mittelfristig weiter verbessern.

Die Nachfrageschwäche setzt sich zwar noch fort, jedoch ist in einigen Märkten wieder eine verbesserte Lage festzustellen. Sollte der Ukrainekrieg 2025 beendet werden, wirkt sich das positiv auf die gesamte Chemiebranche aus.

In dem jetzigen Kursniveau sind die verbesserten Zukunftsaussichten noch nicht eingepreist. Mittelfristig sind Kurse von 60 € und mehr wieder realistisch. Allerdings wird es auf dem Weg zu diesem Ziel immer wieder stärkere Rückschläge geben.

Die Analysehäuser Jefferies und Goldman Sachs mit jeweils 60 € sehen das genauso. Warburg Research mit 54 € und die Deutsche Bank mit 55 € sind momentan noch etwas vorsichtiger.

Die auf 2,25 € reduzierte Dividende entspricht noch immer einer aktuellen Rendite von 4,5%. (Beachtenswert in diesem Zusammenhang: Unser Report "Dividenden Top-Picks 2025" stellt zehn Aktien vor, die sich durch besonders attraktive Dividendenrenditen und Wachstumspotenzial auszeichnen könnten.)

Mein Fazit: Im jetzigen Kursniveau ist die verbesserte Zukunft noch nicht eingepreist. Die derzeitigen Kurse bieten derzeit noch immer eine gute Einstiegsbasis.

ℹ️ BASF in Kürze

  • BASF (WKN: BASF11) ist der nach Umsatz größte Chemiekonzern der Welt. Er ist in den sechs Segmenten Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions tätig.
  • Neben dem Hauptwerk in Ludwigshafen am Rhein betreibt der Konzern weltweit über 230 Produktionsstandorte in mehr als 90 Ländern.
  • Der 1865 gegründete Traditionskonzern ist Mitglied im DAX und aktuell an der Börse mit 44,5 Milliarden € bewertet.

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