AT&S-Aktie +62% seit April – was kommt jetzt?

Transformation eingeleitet

Die AT&S-Aktie konnte seit dem Tief Anfang April bei 11,30 € eine Performance von +62% hinlegen und befindet sich wieder auf dem Niveau von November 2024. Am Freitag verliert sie -2% und steht aktuell bei 18,30 €. Ist dieser Anstieg nachhaltig?

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Abwärtstrend vorerst gestoppt

Der Mehrjahreschart zeigt, dass die Aktie des Technologiekonzerns einen langen Leidensweg ertragen musste. Von dem einstigen Höchstkurs Mitte 2022 mit 55 € ist nicht mehr viel übrig geblieben. Der Abwärtstrend war geprägt durch kurzfristige Erholungen. Die Ursachen hierfür waren teils selbst gemacht, teilweise aber auch konjunkturbedingt.

Seit Jahresanfang bewegte sich der Kurs dann seitwärts. Der jetzige Kursanstieg könnte wieder eine der vielen kurzfristigen Erholungsphasen sein. Im weiteren Jahresverlauf wird sich zeigen, ob der Anstieg wirtschaftlich gerechtfertigt ist.

Deutliche Ertragssteigerung

Gegenüber dem Vorjahr fallen besonders die Ertragswerte sehr positiv aus. Das operative EBITDA stieg von 307 auf 606 Millionen €. Hierin ist jedoch der Verkaufserlös des Werkes in Korea enthalten. Das bereinigte EBITDA, ohne diesen Sondererlös, stieg um 6% auf 408 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich leicht auf 25,7%. Durch den Verkaufserlös wurde ein Konzerngewinn von 90 Millionen € erzielt – im Vorjahr lag der Verlust bei 37 Millionen €.

Der Umsatz stieg geringfügig auf rund 1,6 Milliarden €. Die rückläufigen Verkaufspreise konnten durch einen Volumenanstieg vollständig kompensiert werden.

Insgesamt sind die Finanzzahlen im Hinblick auf das schwierige Umfeld solide ausgefallen.

Petra Preining, CFO von AT&S, kommentierte die Lage so:

Die Marktsituation im abgelaufenen Geschäftsjahr hat uns vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Dank unseres früh gestarteten Transformationsprozesses ist es uns dennoch gelungen, den Preisdruck in Teilen zu kompensieren und den Umsatz sogar zu steigern.

Vorsichtig optimistisch gestimmt

Wegen der aktuellen Unsicherheit bezüglich des Ukraine-Kriegs sowie den US-Zöllen erfolgt vorerst nur eine Quartalsprognose. Demnach wird von einem Umsatz von 400 Millionen € ausgegangen. Die EBIT-Marge soll bei 16% liegen – im abgelaufenen Jahr lag sie bei 25,7%. Hier zeigt sich die Unsicherheit.

Für das Geschäftsjahr 2026/2027 wird die Jahresprognose bestätigt. Dann steht ein Umsatz von 2,1 bis 2,4 Milliarden € auf dem Zettel. Die EBITDA-Marge soll dann bei 24 bis 28% liegen.

Ist der Kursanstieg nachhaltig?

Meiner Meinung nach ist dieser Anstieg nicht nachhaltig. Getrieben wurde er von der guten Stimmung im Halbleitermarkt. Wirtschaftlich ist er nicht berechtigt. Dennoch gehe ich davon aus, dass die Talsohle durchschritten wurde. Den fairen Wert sehe ich bei 15 €.

Die Marktkapitalisierung ist für einen Technologiekonzern gering. Von den 715 Millionen € sind rund 400 Millionen € durch den Cash-Bestand abgedeckt. Der neue CEO Michael Mertin will den Konzern zukünftig deutlich profitabler machen. Dazu sollen zusätzlich zu den bisherigen Kosteneinsparungen von 120 Millionen € nochmals 130 Millionen € kommen.

Die Analysten sind sehr unterschiedlicher Meinung. Hauck Aufhäuser, mit 18,50 € sieht die Aktie fair bewertet; die Deutsche Bank mit 13,50 € liegt leicht unter meiner Bewertung. ODDO BHF sieht den fairen Wert bei 8 €. Hier ist keine Tendenz erkennbar.

Mein Fazit: Vor einem Einstieg sollten Anleger eine Korrektur abwarten.

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ℹ️ AT&S in Kürze

  • Die AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft (WKN: 922230), kurz AT&S, ist einer der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten. AT&S ist ein bedeutender Lieferant für die Mobilfunkbranche, Automobilelektronik, Industrieelektronik und Medizintechnik.
  • Das österreichische Unternehmen mit dem Hauptsitz in Leoben verfügt über eine globale Präsenz. Der Schwerpunkt der Produktionsstätten liegt im asiatischen Bereich.
  • Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 713 Millionen €.

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