Atos-Aktie: +14% – ist das nachhaltig?
Die Atos-Aktie ist seit Ende Februar außer Rand und Bank. Auch am Donnerstag steigt sie um weitere +14% auf aktuell 0,005 €. Ist das der Befreiungsschlag oder kommt es zu einer Korrektur?
Deutlich gestiegene Aktienumsätze
Seit Anfang des Jahres ist eine deutliche Zunahme des täglichen Handelsvolumens festzustellen. Dies ist ein Zeichen, dass die Anleger wieder vermehrt Vertrauen in die Aktie gewinnen. Hierbei kann es sich um kurzfristige Trader handeln, aber auch um Anleger mit einem längeren Horizont.
Insgesamt ist die Zunahme positiv zu werten. Sie ist die Ursache für den Kurssprung seit Jahresbeginn; insgesamt verdoppelte sich der Kurs.
Wirtschaftliche Erholung beginnt
Die am 5. März veröffentlichten Jahreszahlen zeigen insgesamt, dass sich die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren beginnt. Die Nachdem die finanzielle Situation gesichert wurde, konzentriert sich der Konzern jetzt auf die wirtschaftliche Transformation.
Der Jahresumsatz verringerte sich organisch um 5,4% gegenüber dem Vorjahr auf 9,58 Milliarden €. In der Sparte Eviden lag der Rückgang bei 6,7% und in der Sparte Tech Foundation bei 4,1%. Verantwortlich für diesen Rückgang sind gekündigte Verträge sowie Leistungsreduzierungen aufgrund des schlechten Marktumfeldes.
Die Betriebsmarge reduzierte sich von 2,32 auf 2,1%. Absolut lag das operative Betriebsergebnis bei knapp 200 Millionen €. Hierin sind Rückstellungen von 40 Millionen für leistungsschwache Verträge enthalten. Der Nettogewinn betrug 248 Millionen €. Dieser Wert ist wenig aussagefähig, da er vielen Sondereffekten gekennzeichnet ist.
Der Free Cashflow von -2,2 Milliarden € basiert auf hohen einmaligen Sondereffekten sowie höheren Investitionen in Hochleistungsrechner.
Diese Zahlen kamen für die Marktteilnehmer nicht überraschend, das wurde seitens des Technologieunternehmens stets kommuniziert.
Zuversichtlicher Ausblick gemeldet
Der wirtschaftliche Transformationsprozess dürfte im laufenden Geschäftsjahr deutlich an Fahrt gewinnen. Ein Indiz hierfür ist der hohe Auftragseingang im vierten Quartal mit 2,7 Milliarden €. Viele davon sind mehrjährig. Dies ist wichtig, es zeigt, dass das Vertrauen der Kunden zurückkehrt.
Es wird jetzt spannend, wie sich die Ertragslage im ersten Halbjahr entwickelt.
Der neue CEO Philippe Salle, beschreibt seine Vorstellungen so:
Mit großer Begeisterung und Überzeugung bin ich im Oktober 2024 zur Atos Group gekommen. Nachdem unsere finanzielle Umstrukturierung im Dezember erfolgreich abgeschlossen wurde, kann sich die Gruppe nun auf ihren Transformationsprozess konzentrieren und unseren Kunden durch Innovation und Servicequalität den bestmöglichen Support bieten.
Korrekturwahrscheinlichkeit steigt
Mit jedem weiteren Kursanstieg steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer stärkeren Korrektur. Wirtschaftlich ist der Anstieg nicht gerechtfertigt; er ist getrieben von einer zunehmenden Hoffnung.
Erst muss das französische Unternehmen zeigen, dass tatsächlich eine verbesserte Ertragslage eintritt. Das wird sich in den nächsten Quartalszahlen zeigen. Maßgebend ist auch, wie der Konzernumbau ausfällt. Wird es zu Verkäufen von Konzernteilen kommen, oder nicht? Wird es zu einem Personalabbau kommen und werden dafür wieder einmalige Kosten anfallen?
Die Marktteilnehmer warten immer noch auf den Reverse-Splitt. Hierdurch wird die Aktie wieder interessant für institutionelle Anleger. Erwartet wird ein Verhältnis von 1.000 : 1, möglich wäre aber auch 10.000 : 1.
Ich gehe davon aus, dass der Konzern wirtschaftlich wieder auf die Beine kommt. Allerdings braucht es dafür seine Zeit. Momentan ist der Kurs sehr stark von spekulativem Verhalten getrieben. Hier kann es auch sehr schnell zu Gewinnmitnahmen und somit zu sinkenden Kursen kommen. Anleger, die hier investieren, müssen über eine entsprechende Risikobereitschaft verfügen. Wer gute Kursgewinne erzielte, sollte über deren Mitnahme nachdenken.
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ℹ️ Atos in Kürze
- Atos SE (WKN: 877757 ist ein international führender Anbieter von IT-Dienstleistungen. Der Konzern gliedert sich in die beiden Sparten Tech Foundation (klassische IT-Dienstleistungen) sowie die Sparte Cybersicherheit & Digitalisierung.
- Neben dem Hauptsitz im französischen Bezon unterhält der Konzern Niederlassungen in über 73 Ländern.
- Die Hauptbörse der Aktie ist die Euronext in Paris. Die Markkapitalisierung beträgt aktuell 878 Millionen €.
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